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Ich setze die Flasche gleich erneut an, um nichts sagen zu müssen und den Schock ihn hier zu sehen runter zu spülen

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Ich setze die Flasche gleich erneut an, um nichts sagen zu müssen und den Schock ihn hier zu sehen runter zu spülen. Über den Flaschenrand hinweg schaue ich ihn an. Seine dunklen, fast schwarzen Haare stehen zerzaust von seinem Kopf ab. Mit seinen hellgrauen Augen blickt er zwischen Nick und mir sichtlich amüsiert hin und her, seine hellblaue Jeans ist am Hosenbein komplett durchnässt und ich glaube es ist Bier.
Zumindest riecht die Hose schlimmer als Nick der bereits mindestens schon eine Flasche Schnaps intus hat.
Er macht sich sichtlich lustig über uns und ich wünsche ihm die Hölle auf Erden.
Verfluchter Jeremy.

Langsam bemerke ich die Wirkung des Alkohols und Die Welt beginnt sich zu drehen, doch anders würde ich den Anblick auch nicht ertragen.
Soll er doch endlich aus meinem Blickfeld verschwinden, doch den Gefallen tut er mir nicht.
Ich werde es morgen sowas von bereuen wenn mein Kopf explodiert  aber trotzdem setze ich die Flasche nochmals an, um bloß nicht reden zu müssen und der doofen Situation aus dem Weg zu gehen.
"Hey Lisa ich will auch noch wass." Nick stupst mich mit seinen Ellbogen in die Seite und der Schnaps läuft über den Flaschenrand und tropft auf meine Hose die jetzt genauso aussieht, wie Jeremy seine, nur in rot.
"Verfluchte scheisse," sage ich und reiche Nick die Flasche.
Mit der Hand reibe ich über den nassen Fleck auf meiner Hose.

"Lina Gina kann fluchen," Jeremy lässt sich neben mir auf die Couch fallen und ich blinzel ihn ungläubig an wieso verschwindet er nicht einfach wieder?
Es war viel besser als ich noch nicht wusste, das er hier ist.
Ich habe den Drang mich sinnlos zu betrinken, vielleicht kann ich dann genauso durch ihn durchschauen wie Nick es kann.
Lina Gina hat er mich früher immer genannt, um mich zu ärgern.
Denn tatsächlich konnten meine Eltern sich damals nicht einig werden welchen Namen ich bekommen sollte, es wurde ausgelost und ich bin mehr als froh, dass Gina verloren hat.

Ich fühle mich ein bißchen wie eine Sardine in der Dose.
Eingequetscht von dem betrunken Nick und Mister L Coolio, kann ich kaum meinen Arm heben.
Ein Traum jeder Frau und mein persönlicher Alptraum.
Mein unbehagen spüle ich mit einem weiteren Schluck Beerenschnaps runter und ich hoffe der Alkohol wirkt schnell.

Jeremy stupst mir in die Seite,
"Dein Lover ist ja ne gute Unterhaltung."
" Das ist nicht mein Lover," ich schaue zu Nick, sein Kopf hängt vorne runter auf seinem Brustkorb und er schnarcht leise.  Aus seinen Mundwinkeln läuft der sabber. Unkontrolliert beginne ich zu kichern.
"Is mir egal," lalle ich nun in Jeremys Richtung.
Tatsächlich bin ich jetzt an einem Punkt wo ich lieber aufhören sollte, allerdings habe ich keine Lust vernünftig zu sein und setze die Flasche erneut an.
Beinahe haue ich sie Jeremy ins Gesicht, welcher mit dem Kopf ausweicht und meinen Schlag damit entkommt. Eigentlich schade, welch Schlagzeile Mauerblümchen haut Mister perfekt mit einer Schnapsflasche k.o.

" UPS," wieder beginne ich zu kichern was schon beinah hysterisch klingt.
Ich nehme noch einen großen Schluck und halte sie anschließend Jeremy hin.
"Hier," er nimmt sie zwar an, stellt sie aber auf den Tisch vor uns ohne davon zu trinken.
"Meinst Du nicht Du hast genug?" Fragt er.
Mit Schmollmund und hocherhobener Augenbraue schaue ich ihn  an und greife provokant erneut zur Flasche,um  einen riesigen Schluck zu nehmen, als würde ich Wasser trinken.
"Das has Su nich zu beschimmen."
Ich bin nicht mehr Herr meiner Zunge und kicher immer wieder über mich selbst, worüber Jeremy den Kopf schüttelt, was mich beinah wütend macht.
Wenn ich schon allein hier auf der Party sitze will ich wenigstens meinen Spaß haben  der verdammte Jeremy hat mir gar nichts zu sagen. Soll er doch endlich woanders hingehen und mich in Ruhe lassen.
Meine Laune befindet sich beinah am Tiefpunkt und ändert sich auch nicht, als ich verzweifelt feststelle, das die Flasche beinah schon wieder leer ist.

Nick neben mir schnarcht leise und mir wird schwindelig. Alles existiert doppelt und beim Anblick von zwei Jeremys ist mir klar, ich muss dringend an die frische Luft.
Hastig stehe ich auf, hebe mein Bein weil ich über Jeremy klettern will, bleibe jedoch mit meinem zweiten an seiner Hose hängen und falle rittlings auf seinen Schoß und knalle mit den Kopf auf seine Brust.
"Uff, Du gehst aber ran," ich schnaube verächtlich, Kralle mich in sein Shirt, um mich wieder aufzurappeln.
Letzendlich stehe ich über seinem Schoß und mein Gesicht ist seinem ganz nah so, dass  ich den kleinen schwarzen Punkt in dem grau seiner Augen erkennen kann.
Sein Atem riecht nach Minze während ich wahrscheinlich stinke wie eine ganze Brauerei.
Ich richte mich auf, benutze seine Schultern als Stütze, um auch mein zweites Bein über seinen Schoß zu heben, ich halte mich an ihm fest , bis ich fest im Stand bin und lasse erst los, als ich mir sicher bin nicht umzufallen.

"Was soll das werden?"
In seinem Gesicht erkenne ich, dass er sich über mich lustig macht. In Anbetracht der Tatsache, dass ich völlig betrunken bin kann ich es ihm nicht mal verübeln.
Ohne ihm eine Antwort zu geben torkel ich los auf die Terrassentür zu.
Die kühle Nachtluft haut mir wie ein Hammerschlag entgegen und ich komme ins stolpern.
Eine starke Hand umfasst meinen Oberarm und verhindert, das ich nach vorne kippe.
Jeremy hat einen festen Griff von dem ich mich losreißen und zielsicher auf
den Brombeerstrauch zugehe, der von einer kleinen Steinmauer umfasst ist. Ich beuge mich kopfüber hinein, um in Lizz Ihre Beeren zu kotzen.

"Wie ekelig," höre ich seine Stimme dicht hinter mir, als ich endlich aufgehört habe zu würgen und mich langsam wieder erheben kann.
"Gehts denn wieder?" Ich nehme das Taschentuch was er mir reicht, um meinen Mund und die Tränen in meinen Augenwinkeln abzuwischen.
Anschließend setze ich mich auf die Mauer und atme die kühle Nachtluft ein die mir wie eine kleine Brise um die Nase weht.

Jeremy lässt mich nicht aus den Augen und setzt sich neben mich.
Dabei hätte ich wirklich nichts dagegen, wenn er wieder rein ging und mit seiner plötzlichen Besorgnis einfach verschwindet.
Früher in der Grundschule hat er  immer auf mich aufgepasst.
Aber heute ist das normalerweise anders. Vielleicht ist der achtjährige Jeremy ja noch ganz tief in ihm drin, wer weiß?

Ich hebe meinen Kopf, der Himmel ist Sternenklar.
Es ist eine wunderschöne Sommernacht, wenn ich mir in den Sträuchern nicht die Seele aus dem Leib gekotzt hätte, wäre es die perfekt.
Jermey neben mir sagt weiterhin kein Wort, macht aber auch nicht die Anstalten woanders hinzugehen.
Also sitzen wir gemeinsam unter dem traumhaften Sternenhimmel und schweigen uns an.
Fast wäre es romantisch wenn wir uns leiden könnten und wenn es nicht Jermey wäre der hier neben mir sitzt.

Mein Kopf wird langsam klarer und ich merke müdigkeit in mir aufsteigt.  Ich befürchte, das von meinen Freunden noch niemand wirklich nach Hause möchte. Da ich auch keine Ahnung habe wo sie sind bleibt mir nichts anderes übrig wie hier zu sitzen und abzuwarten.
Rein gehen ist keine Option wahrscheinlich würde ich es höchstens auf alle viere schaffen und hier draußen ist die Luft viel besser.

Ich gähne laut und Die Zeit scheint einfach nicht umzugehen.
Meine Beine schmerzen und der Kopf ebenfalls, morgen werde ich einen grauenhaften Kater haben.
Augenblicklich fallen mir die Augen zu und ich knalle gegen was hartes.
Jeremys Schulter.
Nach dem dritten Versuch meinen Kopf gerade zu halten hat auch er aufgegeben sich zu wehren und ich lasse meinen Kopf auf seiner Schulter einfach liegen, schließe die Augen und bekomme vom rund herum nur noch wenig mit.

Ich werde kurz wach, als Klara mich schüttelt und Adam mich behutsam von der Mauer hoch hebt, ich werde ins Auto getragen und jemand schnallt mich an.
Danach erlischt mein Verstand vollkommen und Augemblicklich falle ich in einen traumlosen Schlaf.

Broken - Forever You (abgeschlossen)Where stories live. Discover now