Broken - Forever You (abgeschlossen)

3)

Klara und ich singen laut im Auto, während Dylan fährt und Brian es sich auf den Beifahrersitz gemütlich gemacht hat.
This is Not the time to wonder von Fury on the Sloughterhouse ist eins meiner absoluten Lieblingssongs.
Klara konnte ihre Eltern dann tatsächlich doch noch überzeugen mit auf diese Party zu dürfen. Sie hat ihnen verkauft, daran würde ihre Zukunft hängen, mit einem Lächeln haben sie es ihr abgekauft.
Dafür musste sie versprechen, die nächste Arbeit mindestens mit einer zwei zu bestehen.

"Da ist das Haus von Lizz."
Ich staune nicht schlecht, wir waren schon auf vielen Partys dieser Art, aber dieses Haus übertrifft beinah alles was ich schon gesehen habe.
Es ist schon fast kein Haus mehr, sondern fällt eher in die Kategorie Villa.
Der Vorgarten ist riesig und gepflegt. Beinah sieht es aus, als würde der Rasen mit einer Nagelschere auf gleiche Höhe geschnitten. Alles deutet daraufhin, dasd sie einen Gärtner haben. Die haben alle Geld wie Heu, dagegen würde ich mit unserem kleinen Mietshäuschen kräftig abstinken.
Mit ein Grund, warum solche Partys niemals bei mir steigen würden.
Wir mähen unser Stück Rasen selbst und auch das Unkraut machen meine Mutter und ich gemeinsam weg.

"Komm Lina aussteigen."
Ich klappe meinen Mund wieder zu und folge meinen Freunden zum Haus, wo schon der Partylärm aus den Fenstern hallt.
Natürlich ist die Tür nicht verschlossen und ohne anzuklingeln gehen wir hinein.
Das ist auf solchen Partys immer so, deswegen wundert mich nichts mehr.
Bereits in der großen Diele tummeln sich etliche Leute die tanzen, trinken und sichtlich Spaß haben.
Es riecht nach Alkohol und Zigarettenrauch und nicht mehr jeder der Gäste ist noch nüchtern.
In der Küche ist ohrenbetäubender Lärm und ich gehe davon aus, dass irgendwelche Trinkspiele gespielt werden.
"Ich gehe da mal gucken," sagt Brain der schon halb in der Küchentür steht und uns noch kurz zuwinkt eh er ganz außer Sichtweite ist.

Da waren es nur noch drei.

"Kommt wir besorgen uns auch erstmal was zu trinken."
Wir folgen Dylan in das überfüllte Wohnzimmer und kurze Zeit später halte ich mein Glas Cola in der Hand.
Skeptisch beobachte ich die Menschenmenge.
Viele sind schon leicht betrunken, und das obwohl die Party gerade mal begonnen hat.
Unterhaltungen kann man nicht folgen weil die Musik viel zu laut aus den Boxen hallt und alle durcheinander reden.
Dylan stapft von einem Fuß auf den anderen.
"Ich werde mal nach Brain schauen," brüllt er in mein Ohr da man ihn wahrscheinlich anders nicht verstehen hätte können.
Wir nicken ihm zu und da geht auch er dahin.

Da waren es nur noch zwei.

Eigentlich ist es immer so.
Wir fahren gemeinsam zu Partys, dort trennen sich unsere Wege bis man sich zufällig wieder trifft.
Das wichtigste allerdings; wir fahren immer wieder alle gemeinsam zurück nach Hause.
Da entdecken wir Lizz die an einem Tisch steht und mit mehreren mir unbekannten Shoots runter kippt.
Da es Ihre Party ist, ist es das mindeste, das wir sie kurz begrüßen gehen.
Klara denkt das gleiche wie ich und folgt mir als ich versuche uns einen Weg durch die Masse zu bahnen.
Lizz blickt hoch als sie uns erkennt und begrüßt mich überheblich mit einem Küsschen links und eins rechts auf die Wange.
"Gud das ihr auch da seid, isch date scho ihr kommt nich." Sagt sie lallend, eindeutig hatte sie schon ein paar Shoots zu viel und ich glaube nicht, dass ihr wirklich auffallen würde wenn wir nicht hier gewesen wären.
"Weiss u was? Djana is einfach mit Sam verschunden."
An Ihrer Miene kann man erkennen das ihr das überhaupt nicht gefällt.
Sam ist ihr Exfreund und an dem hängt sie noch wie jeder eigentlich weiß. Widerum interessieren solche Details ihre angeblich besten Freundin überhaupt nicht. Diana nimmt sich was sie will und wenn es dazu dient jemanden weh zu tun. Sogar ihrer besten Freundin es ist ihr einfach egal.
"Jaaaaa," kreischt Lizz bevor sie sich das nächste Pinnchen runter kippt während ich an meiner Cola nippe und weiter die Leute beobachte.

"Komm lass uns ein bißchen tanzen gehen."
Klara zieht mich am Arm hinter sich her, in der Mitte angekommen schwingt sie auch schon gekonnt im Takt der Musik Ihre Hüften.
Das Wohnzimmer ist so riesig, dass man sich beinah verlaufen kann.
Ihre gute Laune ist ansteckend und ich lass mich mit reißen, wie ein paar irre hüpfen wir im Kreis und keinen interessiert es wie wir uns zum Affen machen.
Abrupt bleibt sie stehen und ohne das ich mich umdrehen muss weiß ich wer den Raum betreten hat.
Adam!
Nur er schafft es das Klara plötzlich kein Wort mehr über die Lippen bringt und brav wie ein Lämmchen wird.
Sie hängt seitdem er das erste mal auf der Bildfläche erschien förmlich an seinen Lippen.
Partys dieser Art sind immer die beste Gelegenheite miteinander rum zu machen und auch Klara lässt die Gelegenheit beinah nie aus.
Ich kann es Ihr nicht verübeln, Adam ist eine Augenweide.
Blonde Haare die sein Gesicht umrahmen und himmelblaue Augen. Gut durchtrainierter Oberkörper,
eben schon ein wirklich sexy Typ.
"Nu geh schon zu Ihm." Die Blicke die sich die beiden zuwerfen sind ja anders nicht zum aushalten.
Sie umarmt mich schnell und läuft dann auf Ihn zu.
Mit einem lächeln im Gesicht nimmt er sie in den Arm und in mir macht sie Zufriedenheit breit.

Da war es nur noch ich.

Ein bißchen verloren fühle ich mich schon mit den ganzen Leuten um mich rum, wo die meisten mir fremd sind.
Ich beobachte Angelina die Ihren verschwitzten Körper an Luke reibt, auch sie scheint völlig betrunken zu sein.
Irgendwie bin ich ein Außenseiter, keine Alkoholvergiftungen und keine Typen zum abschleppen.

Die Couch die an der gegenüberliegenden Wand steht lädt mich ein mich auf sie zu setzen.
Zwar sitzt da ein Typ den ich als Nick aus einem anderen Kurs erkenne aber er ist sowieso mit sich selbst beschäftigt.
Also schlender ich zu dem Sofa und lasse mich seufzend darauf plumsen.
Nick schaut mich mit seinen grünen Augen an die ganz glasig sind und ich nicht weiß ob er mich überhaupt wahrnimmt.

"Wills du auch was?"
Er hält mir seine Flasche hin die halb voll mit grüner Flüssigkeit ist mit einem Kopfschütteln lehne ich ab, er zuckt die Achseln.
"Du bis aba komesch, umso beseer is mehr für mich, " nuschelt er unverständlich.
Er setzt die Flasche an und trinkt, wischt sich anschließend mit dem Handrücken über die Lippen und hält mir die Flasche wieder unter die Nase.
"Wills Du auch was?" Fragt er erneut und ich grinse in mich hinein, er bekommt auch gar nichts mehr mit.
Na was solls, ich nehme ihm die Flasche aus der Hand und zufrieden schaut er mich an als ich sie an meine Lippen hebe und einen großen Schluck nehme.

Ich tue es Ihm gleich und wische meine Lippen mit dem Handrücken ab, eh ich ihm die Flasche zurück gebe.
So geht es hin und her, er trinkt, dann ich, bis die Flasche letzendlich leer ist.
Er knallt sie auf den Tisch, "alllleeee!" Er zieht einen Schmollmund und sieht wie ein kleiner Welpe aus.
"Ich besorge uns was neues, nicht weg laufen."
Irgendwie bin ich froh nicht allein hier rum hängen zu müssen und es gibt eindeutig schlimmere Gesellschaft als Nick.

In der Küche riecht es enorm nach Schnaps und mein Magen beginnt zu rebellieren.
Die Jungs spielen immernoch ihr Spielchen und sind so fasziniert von dem hüpfenden Ball, dass sie mich nicht mal bemerken.
Ich öffne den Kühlschrank und suche was halbwegs trinkbares, was einen nicht gleich aus den Latschen kippen lässt.
Ich entscheide mich für eine Pulle die aussieht wie die von vorhin, nur das der Schnaps diesmal rot ist.
Waldbeere steht auf dem Etikett und Ich schnappe mir die Flasche und gehe mit ihr zurück zu meinem Saufkompanen.
Nick hat die Augen nur noch zur Hälfte geöffnet als ich ihn anstoße und die Flasche unter die Nase halte flackern seine Lider und er schaut mich an.
"Lara du bis die bese," lallt er mir entgegen.

"Ich heiße Lina."
Er kneift die Augen zusammen, "Sorry von mir aus auch das. Du bis ab jetz die bese Freundin die ich ich mir wüschen kann." Er prostet mir zu und gibt die Flasche anschließend an mich weiter. Das schmeckt mir besser als der Waldmeisterschnaps und ich nehme einen riesigen Schluck.
"Daf ich dir meine neue bese Feundin vorstellen Jer.....Jermy?"

Aprupt drehe ich mich zur Seite und tatsächlich steht Jeremy neben uns der mich argwöhnisch mustert.