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Vor meinem inneren Auge verschwimmt alles, nichts hat mehr irgendeine Bedeutung

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Vor meinem inneren Auge verschwimmt alles, nichts hat mehr irgendeine Bedeutung. Die Worte sind bei mir angekommen und haben einen Vulkanausbruch in meinem Herzen ausgelöst.
Meine kleine Schwester ist verschwunden und damit jeder klare Gedanke in meinem Kopf.

Wortlos werfe ich den Rucksack über meine Schultern, beginne mich zu bewegen, als sei ich ferngesteuert und will nur noch eins.
Meine kleine Schwester finden!
Ein kräftiger Griff um meinen Arm holt mich ein Stück in die Realität zurück.
"Was ist passiert?"
Seine Stimme klingt für mich weit weg und bedeutungslos, ich reiße mich los.
"Meine Schwester ist verschwunden", mit diesen Worten setze ich meine Schritte fort.
Voller Panik geplagt, renne ich den bereits komplett leeren Schulflur entlang, durch die Eingangstür und über den Parkplatz.
Kurz verharre ich in meiner Bewegung, weder habe ich ein Auto, noch habe ich Zeit, um auf den Bus zu warten.
Impulsiv, gesteuert von meiner Angst, laufe ich auf die Hauptstraße zu.

"Bleib stehen!" Seine Stimme hallt zu mir, wie durch eine Käseglocke. Ich höre das er hinter mir herruft, doch seine Worte kommen nicht bei mir an.
Ich laufe einfach weiter, ohne ihm Beachtung zu schenken.
"Stopp!", ruft er so laut, dass ich es verstehe. Mit quietschenden Reifen kommt das Auto vor mir zum Stehen. Der Fahrer zeigt mir einen Vogel und fährt, ohne mir weitere Beachtung zu schenken, einfach weiter.
Mein Herz rast so schnell, dass ich glaube, es könnte mir aus der Brust springen.
Völlig verwirrt bleibe ich mitten auf der Straße stehen, bis mich etwas unsanft am Ärmel nach hinten zieht.
"Bist Du völlig bekloppt geworden?"
Meine Lungen schmerzen, ich kann kaum noch atmen.

"Komm mit", Jeremy zieht weiter an meinem Ärmel und ich bin gezwungen, ihm zum Parkplatz zurück zu folgen.
"Ich fahre Dich nach Hause", plötzlich ist seine Stimme leiser und freundlicher. Es passt nicht zu ihm, zumindest nicht zu ihm so wie er heute ist.
"Was?"
Er zuckt die Achseln und schiebt mich zu seinem grünen Pick Up.
Nachdem er die Tür geöffnet hat, setze ich mich auf den Beifahrersitz und starre aus dem Fenster.
Fürs hassen habe ich morgen noch genug Zeit, jetzt muss ich meine kleine Schwester finden.

Die Landschaft rauscht an mir vorbei und mehr bekomme ich von der Autofahrt nicht mit. Im Nullkommanichts erreichen wir meine Straße und ich frage mich, wie schnell er gefahren sein muss.
Die Streifenwagen am Bürgersteig vor unserem Haus holen mich augenblicklich in die Realität zurück. Ein Polizist redet auf meine sichtlich aufgelöste und überforderte Mutter ein, die jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren hat. Ihre Augen sind rot unterlaufen und ihr ganzer Körper zittert unaufhörlich.
Nachbarn stehen am Straßenrand damit sie ja nichts verpassen.

Ich springe aus dem halb geparkten Auto und laufe auf meine Mutter zu.

"Ja, ich verstehe ja....."
Ihre Stimme bricht und Tränen der Verzweiflung laufen über Ihre Wangen. Der Polizist nickt mir kurz zu, bevor er in sein Auto steigt und davon fährt.
Ohne ein Wort ziehe ich meine Mutter in den Arm und sie schluchzt an meiner Schulter.
Die Polizei hat ein Foto meiner Schwester mitgenommen und sie melden sich, sobald es was Neues gibt.
Mehr können sie im Augenblick nicht für uns tun.

Wir lösen uns aus der Umarmung und ihr Anblick bricht mein Herz. Sie sieht aus, als wäre sie innerhalb von ein paar Minuten, um 10 Jahre älter geworden.
Sie hebt den Blick und kleine Falten bilden sich auf Ihrer Stirn, als sie Jeremy erkennt, der schweigend neben uns steht und alles beobachtet hat.
"Wir können doch nicht einfach nichts tun", ich lege meinen Arm, um ihre Schulter und sie erzählt mir, was überhaupt geschehen ist.

Die Kindergartengruppe war draußen zum Spielen und plötzlich war Sara einfach nicht mehr aufzufinden. Beim Absuchen des gesamten Geländes ist aufgefallen, dass der Zaun ein großes Loch aufweist, wo selbst ein Erwachsener mühelos hätte durchschlüpfen können.
Die Umgebung wurde bereits komplett nach ihr abgesucht, aber keine Spur führte zu meiner Schwester.
Ich kann nicht einfach hier bleiben und nichts tun. Ich muss sie suchen.
"Du bleibst hier und ich gehe nochmal los. Vielleicht kann ich sie finden. Sie kann ja nicht einfach weg sein."
Sie widerspricht nicht, viel zu entschlossen ist meine Stimme und meine Mutter wohl dankbar für jede Hilfe.

"Ich werde mitkommen", äußert sich nun auch Jeremy, der bisher alles schweigend mit angesehen hat.
Zum Streiten ist meine Sorge viel zu groß und meine Kraft setze ich lieber für wichtigeres ein, also folge ich ihm schweigend zurück zu seinem Auto.

Das Loch in diesem Kindergartenzaun ist verdammt riesig und ich verstehe nicht, warum es bisher nie repariert wurde. Ich werde eine Beschwerde schreiben, sobald meine Schwester wieder sicher zu Hause ist.
Ruhelos gleitet mein Blick zum nahegelegenen Wald.
Mein inneres Bauchgefühl leitet mich, genau dort nach ihr suchen zu wollen.

Kann ich darauf vertrauen oder führt es mich in die Irre?
Welche Wahl habe ich?

Jeremy folgt mir schweigend in den Wald und ohne ein wirkliches Ziel laufen wir durch Sträucher und Geäst.
Von Sara fehlt auch nach zwei Stunden suchen und rufen jede Spur.
Ich bin den Tränen nahe und meine Schritte werden immer schneller, um der Panik aus dem Weg zu gehen, die mich zu packen droht.

Wir laufen weiter in den Wald und schon kurze Zeit darauf, weiß ich nicht mehr wo ich bin. Unser Weg wird immer zielloser und die Orientierung schwindet mit jedem weiteren Schritt.

Es ist bereits stockdunkel und der Mond am Himmel spendet nur wenig Licht. Die Bäume sind viel zu dicht und versperren die Sicht zusätzlich.
Ich stolper über nicht sichtbare Baumwurzeln und jedes mal packt Jeremy meinen Arm, um zu verhindern, dass ich stürze.
Völlig erschöpft und außer Atem sehe ich mich um, doch alles um uns herum sieht gleich aus.

"Ich kann nicht mehr.
Vielleicht sind wir falsch gelaufen.
Lass uns zurückgehen."
Mein Bauchgefühl hat mich in die Irre geführt, vielleicht hat sie doch den Feldweg gewählt.
Meine Angst wächst weiter.

"Lina, wo um alles in der Welt ist zurück?"
Auch er sieht in sämtliche Richtungen und mir wird klar, dass wir uns jämmerlich verlaufen haben.
Nicht mal das kann ich ihm übel nehmen. Ich habe den Trampelpfad verlassen, er ist mir nur gefolgt und ich bin zum ersten Mal dankbar, hier nicht allein zu sein.

Im Dunkeln werden wir auf keinen Fall zurückfinden.
"Lass uns irgendwas suchen, wo wir geschützt sind und dort auf den Sonnenaufgang warten. So ergibt es keinen Sinn."
Er hat recht, wir würden uns nur die Knochen brechen und wären keine Hilfe mehr.

Ein paar Meter weiter links entdecken wir eine Stelle, an der wir uns niederlassen können.
Der Boden ist weich und der Baum in der Krone so breit, dass wir selbst bei Regen geschützt wären.
Mit angewinkelten Beinen sitzen wir an diesem Baum gelehnt und lauschen der unheimlichen Stille.
Vor Kälte und Erschöpfung beginne ich zu zittern.
"Hier", Jeremy zieht sich die Jacke aus und legt sie mir über die Schultern.
Er hebt seinen Arm und lässt zu, dass ich mich an ihn lehne.
Mein Kopf findet Platz auf seiner Schulter und sein Körper wärmt den meinen.
Schweigend sitzen wir da und der leichte Wind lässt die Blätter rascheln.
Ich blicke zu den Sternen, die Tränen lassen sich nicht mehr zurückhalten.
Still und leise laufen sie an meine Wangen und tropfen am Kinn herunter.
"Alles wird gut", er streicht über meinen Kopf und die Geste ist so vertraut, dass es beinah unheimlich wird.
Die letzte Träne trocknet nach einer nicht definierbaren Zeit und er hält mich einfach fest, als hätte er mich niemals losgelassen.
Jeremy gibt mir das Gefühl von Sicherheit, sowie wie es früher einmal war.

"Warum kann es nicht für immer so sein?"
Er streicht eine gelöste Haarsträhne hinter mein Ohr, eh er antwortet.

"Was bedeutet denn für immer?"

















Broken - Forever You (abgeschlossen)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon