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Jeremy

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Jeremy

Verschwitzt lasse ich mich zurück aufs Kopfkissen fallen, Während Diana sich wieder anzieht. Mit Ihrem viel zu kurzen Kleid stellt sie sich an mein Bettrand, nimmt Ihre Haare nach vorne und will mir anscheinend damit sagen, das ich ihr behilflich sein soll.
Seufzend stemme ich mich wieder hoch und ziehe den Reißverschluss am Rücken zu.
Sie schwingt ihre blonde Mähne wieder zurück nach hinten und bindet sich ein Haarband hinein.

"Es war wiedermal atemberaubend," mit Ihren langen Fingern fährt sie meine Bauchmuskeln entlang und hinterlässt leichte Kratzer mit ihren perfekt manikürten Fingernägeln, bevor sie mein Zimmer verlässt, um nach Hause zu fahren.
Im Schneidersitz bleibe ich auf meinem Bett zurück.
Zur Tür begleiten muss ich sie nicht, sie weiß auch allein,  wie sie hier raus findet.
An den Wochenenden ist es häufig so, dass wir die Nacht zusammen verbringen und ohne jemals darüber zu sprechen, gehen wir am nächsten Morgen wieder getrennte Wege.
Wir haben den selben Freundeskreis, doch niemand außer Max und Lukas wissen von unserem regelmäßigen Techtelmechtel.
Dieses Wort beschreibt es genau richtig, denn es ist nicht mehr und nicht weniger.
Vielleicht weiß Lizz noch davon, aber sicher bin ich mir nicht.

Ich bin mit Sicherheit nicht der einzige, mit dem sie schnelle Nummern schiebt, sogar mit dem Ex von Lizz, ihrer angeblich besten Freundin hat sie hin und wieder was.
Eigentlich ist es eine miese Sache die sie damit abzieht, aber so ist sie eben.
Mir kommt ihre willigkeit nur zu gute, irgendwann muss ich damit aufhören, aber zum momentanigen Zeitpunkt sehe ich keinen Sinn darin.
Sie sieht gut aus, es gibt keine Regeln und kein Liebesgeschwafel.
Wie könnte es mich besser treffen wenn die Seiten so gut geklärt sind?
Es ist eben unkompliziert und genau so möchte ich es haben.....
Einfach.

Komplizierte Scheisse habe ich hier zuhause genug, zu viel für meinen Geschmack.
Ich öffne das Fenster, um frische Luft herein zu lassen, es riecht nach billigen Sex und ich muss diesen Geruch los werden.
Mein Bett könnte sowieso frische Laken vetragen, also ziehe ich es komplett ab und wühle im Schrank nach frischer Bettwäsche.
Zwischen meinen alten Laken entdecke ich Diana Ihren pinken Tanga, welchen sie gesucht hat.
Pech gehabt, ich schmeiße ihn achtlos in den Mülleimer.
Mädchen wie sie haben keine Probleme ohne Höschen nach Hause zu gehen.
Ich schüttel das frischbezogene Kopfkissen noch einmal aus und gehe ins Bad zum duschen. Die Spuren letzter Nacht müssen von meinem Körper gewaschen werden.

Warmes Wasser prasselt auf meiner Haut und der Geruch von Shampoo breitet sich im kompletten Badezimmer aus.
Als ich fertig bin rubbel ich meine Haare trocken und lasse sie strubbelig stehen.
Das ist der Vorteil meiner Haare, sie trocknen von selbst und sehen danach genauso aus wie ich es mag.
Wild und frei. So wie ich.
Kein Grund um darauf stolz zu sein, das weiß ich, so bin ich nun mal und habe auch nicht vor irgendwas daran zu ändern.
Außerdem erspart es viel Zeit, keine stundenlangen Sichtungen vor dem Spiegel, um perfekt gestylt zu sein. Wenn man den Worten der Leute mit denen ich rum hänge trauen kann, sehe ich ganz gut aus.

In meinem Zimmer ist durch das offene Fenster bessere Luft und die Spuren verwischt, als wäre nie etwas gewesen.
Ich schnappe mir mein Lieblingshirt, schalte den Fernseher ein und schmeiße mich nochmal ins Bett.
Mit der Fernbedienung in der Hand zappe ich durch die Programme und stoppe bei einer Dokumentation über Flugzeuge.
Irgendwann mal werde ich auch ein Flugzeug fliegen.
Pilot zu werden ist ein riesen Traum, dafür brauche ich einen guten Schulabschluss der auf der Kippe steht.

Somit springen die Gedanken zur bevorstehenden Nachhilfestunde und zu Lina. Mit einem kleinen Stich in der Brust denke ich zurück an die Zeiten, die längst vergangen sind.
Ich habe das Mädchen früher mal gemocht, dann entschied das Schicksal eine andere Richtung für mich und diese Freundschaft hatte keine Chance mehr.
Wir waren mal eng miteinander verbunden, meine Familienverhältnisse ließen weiteren Umgang nicht mehr zu. Damals hat es mir beinah das Herz raus gerissen, mittlerweile kann ich gut damit leben und zum Teil macht es Spaß sie zu ärgern.
Gestern war sie völlig betrunken wer hätte gedacht, dass sowas ausgerechnet ihr passieren könnte?
Sie hat geredet und niemand konnte ihre Worte verstehen.

Morgen wird alles wieder beim alten sein, wahrscheinlich weiß sie sowieso nichts mehr davon. Ich habe überhaupt  keine Lust auf diese Nachhilfestunden. Ich könnte den Stoff,.wenn ich mich selbst ein bißchen ran setzen würde und mein Vater mich hier nicht so sehr brauchen würde im null komma nichts selbst nachholen. Aber ich würde nicht dazu kommen, durchfallen und dann wäre es das mit meiner Karriere. Alles ist aus dem Ruder gelaufen und mein Vater kommt allein nicht zurecht. Ich kann das alles verstehen und trotzdem wünschte ich oft, dass es anders wäre.

Ich höre das Auto in die Einfahrt fahren und kurze Zeit danach schlägt die Tür zu. Ich krieche aus den frischen Laken zum Fenster.
Da steht gut geparkt, neben meinem Wagen, der Mercedes meines Vaters und glänzt in der Sonne.
Er setzt sich seine Sonnebrille wieder auf die Nase, eh er zum Kofferraum geht und die Tasche meiner Mutter heraus holt.
Mit den Augen scanne ich nochmal die erste Etage. Alles sieht wie immer aus, kein Grund sich wegen irgendwas aufzuregen.

Da höre ich auch schon den Schlüssel im Schloss wie er sich dreht und die Tür quietscht beim öffnen.
"Jer, wir sind wieder zurück," ruft mein Vater von unten zu mir hoch.
Er ist ein gestandener Mann im Durchschnittsalter und hat viel in seinem Leben erreicht.
Die letzten Jahre haben ihn älter werden lassen die Haare sind mittlerweile grau melliert und kleinere Falten umgeben sein Gesicht.
Er ist ein toller Dad.

Ein entsetzlicher schriller Schrei reißt mich aus den Gedanken.
Hastig renne ich zur Treppe und nehme zwei Stufen auf einmal, um schnellstmöglich nach unten zu gelangen.

Die Tasche ist meinem Vater aus der Hand geglitten und hilflos schaut er mich an.
"Mom, Du bist zuhause, alles wird gut."
Ich lege meine Hand auf Ihre Schulter und streiche mit der anderen über ihre Wange.
Sie sieht erschöpft aus und ihr Blick wirkt traurig, in dem Fall wirken meine sachten Berührungen, wie ein kleines Wunder. Das schrille.Schreien verstummt und verwirrt, aber lächelnd sieht sie mich an.
Ich liebe dieses Lachen, wie ihre Nase sich dabei kraus zieht und die Augen zu leuchten beginnen.


Broken - Forever You (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt