Kapitel 1

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Heute ist der 25.06.2019, was für mich bedeutet frei zu sein. Denn dieser Schultag an der Northwood Highschool, wird mein letzter sein. Was für mich aber auch gleichzeitig heißt,  der Abschlussball steht heute Abend an.

Aber nun erstmal zu mir. Mein Name ist Athena Azallion, meine beste Freundin nennt mich auch gerne einfach nur Ena. Ich bin 17 Jahre alt,  bald stehen meine Sommerferien an und ich hoffe natürlich, dass sie die besten meines Lebens werden.
Meine beste Freundin Kathi und ich fahren nämlich ins Sommercamp, aber zuerst, muss ich den Abschlussball überstehen.

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Ich stehe gerade an meinem Spind um die Bücher für die letzte Stunde herauszukramen, als Kathi quitschend auf mich zu gelaufen kommt.

,,Ena!" ruft sie mich lautstark und stoppt erst kurz vor meinem Spind.
,,was gibt's?" frage ich etwas scheinheilig, denn ich weiß genau was sie von mir möchte.
"Heute ist der verdammte Abschlussball" Sie springt vor mir auf und ab wie ein kleines Kind, welches sich auf die Geschenke an Weihnachten freut, wobei ihre blonden Locken immer wieder auf und ab wippen.
Ein gequältes Lächeln zeichnet sich auf meinen Lippen ab, während ich die Bücher fest umgreife und den Spind schließe.
"Du weißt genau, dass ich darauf keine Lust habe"  schnell mache ich kehrt um in Richtung der Klasse zu laufen, dicht gefolgt von Kathi welche ihre blauen Augen fest auf mich gerichtet hat.
"stell dich nicht so an" entkräftet sie meine Worte mit nur einem Satz.
"Jake und ich holen dich heute abend ab" rasch drückt Sie mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet, ohne dass ich was dagegen sagen kann.
grinsend verdrehe ich die Augen und  betrete meine Klasse - zum letzten Mal.

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45 Minuten später ertönt endlich das heiß ersehnte Klingeln das mich von der Schulzeit befreit.
Der Lehrer möchte uns gerade darauf hinweisen, heute Abend pünktlich zu sein, als ich meine Bücher aufeinander schiebe, diese gegen meine Brust presse und die Klasse verlasse.

Ich bin froh hier nicht mehr hin zu müssen, denn die Schulzeit war nie leicht für mich. Kann schon sein, dass ich nicht gerade die unbeliebteste war, nein ich war einfach Unsichtbar.

Während ich den Gedanken an meine vergangene Schulzeit zur Seite schiebe, gehe ich erneut zu meinem Spind. Dort legen wir am Ende des Schuljahres unsere Bücher rein welche wir nicht mehr brauchen, sodass sie an jemanden anderen weiter gegeben werden.

Sofort hänge ich die Bilder die im Spind hängen ab, diese werden nun ihr Platz in meinem Zimmer finden. Vielleicht an meinem Schreibtisch? Sobald ich alles sicher verstaut habe verlasse ich die Schule und laufe über den riesigen Schulhof. Dieser ist wie leer gefegt und wirkt ohne all die Menschen kalt und einsam.
Die Anderen sind wohl so schnell wie möglich nach Hause gefahren, denn auch auf dem Parkplatz angekommen sind keine Autos zu sehen, außer eines...das meines Vaters.

Mit schnellen Schritten verringer ich den Abstand zwischen mir und dem schwarzen Range Rover in welchem mein Vater wartet. Nur wenige Sekunden später lasse ich mich in den weichen Sitz rutschen welcher mich sofort empfängt.

"Hey mein Liebling" begrüßt mich mein Dad während er seine große Hand über meinen Kopf streichen lässt. Eigentlich lasse ich das nie mit mir machen, aber dieser Moment fühlt sich wie ein Abschied an, der mich befreit aber dennoch bildet sich ein Klos in meiner Kehle. "Ist alles okay?" fragt der dunkelhaarige Mann neben mir besorgt, bekommt aber nur ein leichtes Nicken von mir.

Den Rest der Fahrt bin ich einfach still und Zuhause angekommen, schnappe ich mir meine Tasche und laufe ins Haus. Rasch schlüpfe ich aus meine Schuhe bevor ich die Treppen nach oben zu meinem Zimmer nehme.

Ich habe das größte Zimmer von meinen Geschwistern, da ich einfach die älteste bin. Das war damals ein Wunsch von meiner Mom, bevor sie starb.

Oben angekommen fische ich einen Schlüssel aus meiner Tasche mit welchem ich jeden Tag die Türe zu meinem Zimmer verschließe.
Würde ich das nicht tun, hätte ich mindestens 10 Kleider weniger in meinem Schrank, weil meine kleine Schwester gerne so sein will wie ich.

Es ist komisch zu wissen, dass ich bald nicht mehr zur Schule gehe, sondern als Krankenschwester arbeiten werde.
Mit diesem Gedanken betrete ich mein Zimmer, lege meine Schultasche geordnet an den Schrank und lasse mich auf das große Bett fallen.
Sofort begrüßt mich meine warme Decke unter mir, die so schön nach dem    Waschmittel riecht, welches meine Mutter so liebte.

Nach ihrem Tod hat Dad extra beschlossen das Waschmittel zu behalten. -damit ihr immer das Gefühl haben, dass mama bei euch ist- waren seine Worte.
Wir haben schon einen guten Vater, er macht alles für uns was er kann und darauf bin ich stolz.

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Nothin' feels better than this
Nothin' feels better
Nothin' feels better than this
Nothin' feels better, no, no
We don't gotta hide
This is what you like, I admit
Nothin' feels better than this 🎵

Ein leises Lied ist in meinem Kopf als ich zu mir komme. Ich bin wohl eingeschlafen. Mit einem Mal reiße ich die Augen auf.
"wie spät ist es?"
sofort sitze ich im Bett, greife nach meinem Handy und muss feststellen, dass ich genau 20 verpasste Anrufe von Kathi habe und die Uhr 18:30 schlägt.
"in einer halben stunde ist kathi hier" flüster ich mir selber zu und ehe ich den Satz ausgesprochen habe, stehe ich schon auf meinen Beinen welche mich wie ganz von selbst ins Bad tragen.

In nur wenigen Sekunden habe ich mich ausgezogen und stehe schon unter der Dusche. Entspannung kommt über mich, aber nur für wenige Augenblicke, denn ich muss mich beeilen.
In Rekordzeit habe ich mich fertig geduscht und abgetrocknet, sowie meine Haare geföhnt.
Für Locken reicht die Zeit kein bisschen aus, also einfach ein Dutt und ein paar Strähnen die mir locker ins Gesicht fallen.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich noch 15 Minuten habe ehe Jake und meine beste Freundin vor meiner Türe stehen, bereit um den Abend zu genießen.
Die nächsten Minuten erlebe ich nur noch im Rausch, ehe ich mich versehe trage ich mein abendmakeup auf. Wimperntusche und Lippenstift sollten reichen, für mehr bin ich sowieso nicht der Typ.

Jetzt nur noch das Kleid. Das Kleid welches mein Vater mir gekauft hat.
Sofort schäle ich mich in den roten Stoff welches meine Haut umhüllt. Schon beim Kauf hat es mir unfassbar gut gefallen und nun trage ich es zu meinem Abschlussball.

Mittlerweile freue ich mich.

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Hey ihr Süßen!
Hier kommt das erste Kapitel ein wenig früher als geplant, aber ich freue mich, es euch zeigen zu können.

Lasst mir doch ein Vote und Kommentar da, sodass ich durch Kritik lernen kann.

Eure Michelle ♡

Elyas - Eiszeit im HerzenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora