vier autoren - eine story │ ＰＲＯＪＥＫＴ

perfectly well

»Oh, ja, ich weiß schon, was jetzt kommt. Hyung, du musst unbedingt mit mir dahin, sonst fliege ich allein zurück nach Korea und lasse dich hier in Japan!«

Der Ältere seufzte. Er traute ihm zu, dass er auf der Stelle alleine das Land verlassen würde und ihn letzten Endes verloren anrufen würde, weil er sich hoffnungslos verlaufen hatte. »Na schön, wenn es unbedingt sein muss...«

Baekhyun umarmte ihn fröhlich und fing dann an, auch seine Sachen, die er für den Kurzurlaub eingepackt hatte, in die Schränke einzuräumen.

Der Raum war stickig und überfüllt, als sie ihn betraten. »Hyung, die Musik ist genial!«, schrie Baekhyun ihm ins Ohr.

Minseok ergriff nur seine Hand. »Bleib in meiner Nähe.« Der Andere zog einen Schmollmund, nickte dann aber und zog ihn mit zur Theke, an der sich mehrere Menschen aufhielten. Jemand rempelte ihn heftig von der Seite an und er wollte herumwirbeln und sich beschweren, aber er sah nur eine herumtorkelnde Frau, die sichtlich betrunken war. Er wandte seinen Blick ab und konzentrierte sich wieder auf Baekhyun.

Er konnte nicht verstehen, was der Andere bestellte, doch das Getränk schmeckte unglaublich süß und kaum nach Alkohol. Baekhyun trank sein Glas in einem Zug leer.

Seine Hand war heiß und klebrig, Minseok hätte sie am liebsten losgelassen, doch er wollte den Jüngeren nicht in solch einer Menschenmenge verlieren.

Der Mann hinter der Bar schob Baekhyun ein zweites Glas über die Theke, der es mit einem Grinsen annahm. Er zwinkerte dem Barkeeper zu und kramte Trinkgeld aus seiner Hosentasche. Minseok beobachtete alles mit zusammengekniffenen Augen.

Dann zog er den Älteren mit in die Menschenmenge.

Es war schrecklich. Schon immer hatte Minseok es gehasst, auf Partys zu gehen, ganz im Gegenteil zu Baekhyun, der es zu genießen schien. Er konnte nicht verstehen, wie man die stickige Luft, die viel zu laute Musik und die vielen Menschen auf einem Haufen mit Freude ertragen konnte. Es roch nach Schweiß und Alkohol. Er wandte seinen Blick dem Jüngeren zu, der sich seit einiger Zeit angeregt mit jemandem unterhielt.

Er drückte Baekhyuns Hand fest und zerquetschte sie fast, als dieser sich endlich zu ihm umdrehte. Vor ihm stand ein Mann mit schwarzen Haaren, die in alle Richtungen abstanden. Seine trainierten Beine wurden durch die eng anliegende Hose, die er trug, betont. Er war um einiges größer als Baekhyun und seine Miene war alles andere als freundlich, als er sein Gesicht Minseok zuwandte.

»Was?«, fragte Baekhyun ihn.

»Wer ist das?«, fragte Minseok leise und nickte in die Richtung des attraktiven Mannes.

»Das ist Sehun!«, verkündete Baekhyun laut, schien nicht zu verstehen, dass Minseok absichtlich etwas leiser gesprochen hatte, und legte seine Hand auf die Schulter von Sehun.

»Er ist Koreaner und süß und jung.« Sehuns Gesichtszüge wurden weicher und er lachte. Seine Augen wurden kleiner und strahlten Fröhlichkeit aus. Es war nicht übertrieben, zu sagen, dass ihn das noch attraktiver machte. Auch Baekhyuns Lächeln strahlte.

»Ich bin Minseok«, sagte er und lächelte den Größeren an. »Was ich eigentlich sagen wollte, Baekhyun, ich gehe kurz raus, um frische Luft zu schnappen. Kommst du...« Mit einem Blick auf Sehun, der einen Arm um Baekhyuns Schultern gelegt hatte, berichtigte er sich, auch wenn er sowieso nur aus reiner Höflichkeit gefragt hatte. Er war sich sicher, die beiden wollten ihre Zweisamkeit genießen. »Kommt ihr mit?«

»Einen Moment, ich komme nach«, sagte Baekhyun und ließ seine Hand los.

Während er sich einen Weg zum Ausgang suchte, wischte Minseok seine Hände an der Hose ab, die er trug.