Sebelas

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"Ich brauche noch Milch, sagte ich, als ich auf den Einkaufszettel sah."

"Welche denn?"

"Was meinst du mit welche? Milch halt", verwirrt sah ich ihn an, und sah wie er schon wieder lachte.

"Es gibt verschiedene Arten, haltbar, Vollmilch, viel Prozent, wenig. Die Auswahl ist groß. Verschiedene Marken."

Überfordert sah ich ihn an.

"Ich nehme einfach die, die wir auch immer nehmen ja?"

Dankend sag ich ihn an, er war schon den ganzen Tag so zuvorkommend.

"Was machst du eigentlich sonst so, außer Schule?", fragte er plötzlich.

"Netflix, ganz Klassisch. Und natürlich Essen, oh, und Kickboxen, mit Granny. Und du so?"

"Eigentlich mache ich alles mit was meine Freunde machen, mit Kayden morgens Joggen, mit Callum Boxen, an den Wochenenden Raften, und Abends mit Linda Yoga"

"Yoga? Du machst Yoga?", ich lachte. Die Vorstellung ihn, groß und breit, auf einer kleinen Turnmatte komische Verrenkungen machen zu sehen, war einfach zu komisch.

"Hey, keine Vorurteile. Yoga ist extrem anstrengend. Du kannst ja mal mit mir und Linda Yoga machen"

Mit ihm und Linda? Wer zum Teufel war das?

Beruhige dich Bree, alles gut, dachtest du wirklich er wäre nicht vergeben? So perfekt wie er ist...

"Ne lass mal, ich will ja nicht stören", sagte ich doch forscher als geplant.

"Du störst nicht, sie würde sich bestimmt freuen."

"Mal sehen. Und was machen deine Freunde gerade?"

"Den Rafting Ausflug vorbereiten für nächstes Wochenende, Ginger und Kaydens Eltern arbeiten bei der Aufsicht. Warst du schon mal am Fluss?"

"Noch nicht", ich sagte jetzt mal lieber nicht, dass ich nicht mal wusste, von was für einem Fluss ich überhaupt redete.

"Gut, dann fahren wir da hin, könnte lustig werden, ein paar sind noch neu dabei. Wir setzten uns einfach in das Cafe und sehen von da aus zu."

Ich sah ihn an. "Du hast schon wieder nicht gefragt"

"Na und? Du kommst trotzdem mit"

Warum war er nur so selbstgerecht? Und warum zum Teufel stand ich darauf??

-

"Granny?", krächzte ich, und sofort stieß sie die Tür ganz auf, und stand mit einem Tee vor mir.

Selbstverständlich kam es, wie es kommen musste, zwei Tage, nach meinem wundervollen Zusammenbruch vor den Augen von Eleazar Connor, einen Tag, nach dem Einkauf mit ihm und dem Abendessen mit meiner Großmutter, war ich krank geworden.

Natürlich.

"Hier mein Schatz, du solltest diesen Tee trinken. Ich habe extra im Supermarkt neuen Honig und Taschentücher gekauft", sie streckte mir den Tee entgegen und legte ihre kühle Hand auf meine Stirn, "Du hast gar keinen Fieber mehr, morgen geht es dir bestimmt wieder besser. Die Sonne geht schon unter, also trink schön deinen Tee und schlaf dann einmal richtig durch."

Vorsichtig nahm ich den Tee hoch, den ich auf die weiße Ablage neben meinem Bett gestellt hatte, und versuchte vorsichtig zu trinken.

Plötzlich zuckte ich zurück, und meine Hand brannte wie Feuer, beim kippen hatte ich mich anscheinend etwas mit der Entfernung verschätzt, und so den halben Tee auf meiner Hand verteilt, wovon es geradewegs auf meine Laken tropfte, die zum Glück rot und nicht weiß waren.

Ich entschied, dass ich es lieber heute machte, als morgen früh aufzustehen, und nahm vorsichtig den Bettlakenwechsel in Angriff.

Besser und schneller als gedacht lag ich wieder in meinem Bett, und schlief sofort ein.

Brianna | 2Where stories live. Discover now