Kapitel 27

18 1 0
                                    

Während Akiva so entspannt aussieht als wäre er gerade aus dem besten Schlaf seines Lebens erwacht, ist jeder einzelne Muskel in meinem Körper angespannt. Obwohl ich noch nicht einmal angefangen habe sehe ich es schon vor mir wie ich scheitere und damit Akivas Tod festlege. Bei diesem Gedanken verkrampfe ich mich noch mehr. Nein, ich will nicht noch jemanden den ich liebe verlieren. Das würde ich nicht noch einmal überleben. Akiva darf nicht sterben!

Das wird er auch nicht! Dieser Satz unterbricht meinen negativen Gedankengang, denn das war keiner von meinen Gedanken. Es war auch keiner von den anderen Ikati aus meiner Kolonie, denn wenn es so wäre hätte ich es gespührt und doch kommt mir diese Stimme so vertraut vor, was der einzige Grund ist warum ich noch nicht in Panik verfallen bin. Du bist stärker als du denkst, kleine Schwester. Du musst nur an dich glauben. Alexander! Ich habe keine Ahnung wie es möglich ist, dass ich seine Stimme in meinem Kopf höre, aber das ist im Moment auch nicht wichtig, denn wenn Alexander an mich glaubt kann ich das auch.

Mit Alexanders Worten immer noch in meinem Kopf hallend schließe ich die Augen und atme einige Male tief durch. Ich kann spüren wie sich alle Knoten lösen und meine Muskeln sich langsam wieder entspannen. Ich werde es schaffen! Ich bin die Prinzessin der Ikati und ich werde es schaffen Akiva von seinem Bann zu befreien!

Bevor ich mich doch wieder umentscheide binde ich meine Haare zu einem Zopf zusammenbinde. "Okay, es wird einfacher und vermutlich etwas bequemer sein wenn du dich auf den Boden legst und dein T-Shirt ausziehst." Ich greife nach der Tasche, hole ein Handtuch heraus und breite es aus, um den harten Höhenboden wenigstens ein kleines bisschen angenehmer zu machen. Erwartungsvoll drehe ich mich zu Akiva um, doch er sitzt einfach nur da und sieht mich verwirrt an. Gerade als ich ihn fragen will was der Grund für seinen verwirrten Gesichtsausdruck ist fällt mein Blick auf seine Hände, die den Saum seines T-Shirts halten aber keine Bewegung machen, um es auszuziehen. Langsam ahne ich wieso er so verwirrt ist und der Gedanke lässt mich schmunzeln. "Du sollst dein T-Shirt ausziehen damit ich direkten Kontakt mit dem Symbol auf deiner Brust haben kann, nicht damit ich dich schamlos anstarren kann. Das kommt später."

Mit einem Schmunzeln entledigt sich Akiva endlich seines T-Shirts und legt sich auf das Handtuch vor mir. "Wie beim letzten Mal wirst du mich in deinem Unterbewusstsein herumstöbern spüren und es könnte sich etwas unangenehm anfühlen, aber du musst versuchen so still als möglich zu bleiben." Akiva nickt bloß und ich nehme das als Zeichen, dass ich anfangen kann.

Ich lege eine Hand auf seine Stirn und eine Hand direkt auf das Symbol des Schutzbannes. Um mich besser auf die Situation konzentrieren zu können schließe ich meine Augen und beginne meine Magie durch meine Hände in seinen Körper fließen zu lassen. Akiva holt tief Luft als meine Magie seinen Körper erreicht, rührt sich aber in keiner anderen Weise. Meine Magie ist ausschließlich auf seinen Kopf und den Bereich des Symbols fokussiert was es erleichtert zu finden was ich suche. In meinem Kopf erscheint ein Bild von einer Kuppel. Im Inneren der Kuppel sehe ich was bloß Erinnerungen sein können, aber die Kuppel verweigert mir einen klaren Blick. Auf einer Seite der Kuppel sehe ich etwas das wie ein Kabel aussieht und die Kuppel mit Energie versorgen zu scheint. Ich lasse meine Magie diesem Kabel entlangfließen und finde sein Ende beim Symbol auf Akivas Brust. Wenn ich die Energieversorgung zwischen dem Symbol und der Kuppel trenne müsste es einfacher sein die Kuppel zu zerstören.

Mit dieser Idee im Kopf beginne ich meine Magie auf einen Punkt dieses Kabels zu fokussieren. Ich kann spüren wie die schwarze Magie im Schutzbann versucht entgegenzuwirken und dem leichten Zucken von Akiva zu Folge kann er es auch spüren. Noch lange nicht bereit einfach aufzugeben sende ich mehr von meiner Magie in Akivas Körper und fokussiere sie stärker auf diesen einen Punkt. Der Schutzbann versucht dagegen anzukämpfen, aber ich kann spüren wie das Kabel zum Nachgeben beginnt.

Plötzlich ist jeglicher Widerstand verschwunden. Ich ziehe etwas von meiner Magie zurück und kann nun erkennen warum. Das Kabel ist verschwunden und egal wie sehr ich danach suche, ich kann es nicht finden. Was bedeutet, dass ich es zerstören und damit die Energieversorgung der Kuppel vernichten konnte. Das ist doch schon einmal ein guter Anfang.

Nachdem ich mich versichert habe, dass auch ja keine shwarze Magie aus dem Kabel entwichen ist wende ich mich der Kuppel zu. Auf den ersten Blick sieht sie nach wie vor stark und unversehrt aus, aber bei genauerem Betrachten kann ich einen kleinen Riss, an der Stelle wo das Kabel angeschlossen war, erkennen. Genau auf diesen Punkt konzentriere ich meine Magie.

Langsam lasse ich immer mehr Magie auf diesen einen Punkt fließen, aber die Kuppel lässt nicht nach, sondern kämpft mit aller Kraft dagegen an. So komme ich nicht weiter. Ich muss es irgendwie schaffen die Magie der Kuppel aufzuteilen, sodass sie mit weniger Kraft gegen mich ankämpft. Aber wie.........na klar, wenn ich sie an mehreren Punkten gleichzeitig angreife muss sie ihre Kraft aufteilen und dann kann ich ihr den letzten Schlag geben!

Ich ziehe etwas von meiner Magie von diesem einen Punkt ab und spüre, dass auch die Magie der Kuppel nachlässt. Im nächsten Moment konzentriere ich einen Teil meiner Magie auf einen anderen Punkt der Kuppel und diese reagiert sofort darauf. Da der Widerstand der Kuppel an den zwei Punkten jedoch immer noch ziemlich stark ist fokussiere ich meine Magie noch auf ein paar weitere Punkte und langsam wird die Kraft der Kuppel in den einzelnen Punkten schwächer. Leider ist meine Magie an den einzelnen Punkten auch schwächer geworden, aber das wird mich nicht aufhalten. Ich bündle meine restliche Magie und suche einen Punkt auf einer Kuppel, wo der Widerstand am schwächsten ist.

Nicht lange und ich habe ihn gefunden. Ich hole einmal tief Luft und sende meine Magie mit aller Kraft auf diesen einen Punkt. Zuerst passiert nichts, doch dann erscheinen Risse entlang der ganzen Kuppel. Ich ziehe meine Magie zurück und beobachte wie die Risse wirklich die gesamte Oberfläche bedecken. Plötzlich erscheint ein helles Licht und als dieses wieder verschwindet ist auch die Kuppel verschwunden. Ich hab's geschafft!

Lange zum Feiern bleibt mir leider nicht, denn ich kann schwarze Magie spüren. Bevor diese jedoch weit kommen kann hole ich alles an mir übrig gebliebener Magie und umschließe die schwarze Magie damit. Als würde diese spüren, dass ich immer schwächer werde kämpft sie mit allem was sie hat gegen mich. Ich gebe allerdings nicht auf, sonder denke an alle Menschen die mir etwas bedeuten und für die ich durchhalten muss. Akiva, Alexander, meine Eltern, Rosie....mit jeder Person spüre ich wie die schwarze Magie schwächer und schwächer wird, bis sie sich schließlich aufgelöst hat. Ich kann nicht glauben, dass ich es wirklich geschafft habe!

Voller Freude öffne ich meine Augen und will Akiva die frohen Nachrichten mitteilen, doch ich kann kein Wort rausbringen. Mein ganzer Körper fühlt sich schwer an und ich kann die Kraft nicht finden mich aufrecht zu halten. Da hab ich wohl all meine Reserven aufgebraucht! Ich spüre, dass ich falle, aber ich kann nichts dagegen machen. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Akiva nach mir greift, doch danach wird alles schwarz.

It's not easy being a princess!Where stories live. Discover now