Kapitel 24

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Mein Blick wandert zu Akiva, der nach Stunden noch immer mit seinen Eltern redet. Nach einer Weile hat sich Akiva so weit entspannt, dass ich meine Hand aus seinem Griff befreien konnte und den dreien endlich ihre Privatsphäre geben konnte. Zugegeben ich könnte auch von hier alles hören, was sie sagen, aber wenn ich ihrem Gesrpäch hätte lauschen wollen hätte ich gleich neben Akiva stehen bleiben können.

Stattdessen sitze ich hier neben Azura und konzentriere mich voll und ganz auf unsere Umgebung, wodurch ich kein einziges Wort des Gespräches zwischen Eltern und Sohn verstehe. "Azura, was glaubst du wieso Akivas Eltern so lange hier sind während ich Alexander nur für ein paar Minuten gesehen habe? Nicht dass ich es ihm nicht gönne, aber neugierig macht mich das schon." "Ich glaube die Zeit, die wir hier mit den Seelen unserer Liebsten verbringen dürfen, hängt davon ab wie lange sie schon tot sind. Wie du zum Beispiel hier warst war Alexander erst für ein paar Tage tot und deshalb war deine Zeit mit ihm so kurz. Akivas Eltern hingegen sind jetzt schon seit 14 Jahren tot, deshalb sind sie noch immer hier." Azuras Aussage macht durchaus Sinn und ich frage mich wie ein Panther so weise sein kann.

"Würde das bedeuten, dass wenn ich diese Lichtung nicht erst nach ein paar Tagen sondern nach ein paar Jahren erst aufgesucht hätte, hätte ich mehr Zeit mit Alexander gehabt?" Der Gedanke, dass ich mehr Zeit mit ihm hätte verbringen können macht mich traurig. "Vermutlich, aber in deinem Fall würde sich die Frage stellen ob du nach diesen paar Jahren überhaupt noch lebst oder bei einem deiner Racheangriffe auf die Expurgari selbst ums Leben gekommen wärst. Auch wenn dich das traurig machen mag glaube ich, dass es die richtige Entscheidung war schon so früh hierher zu kommen, denn sonst wärst du jetzt ziemlich sicher ein anderer Mensch." Azura hat Recht, wenn ich mich nicht mit Alexander unterhalten hätte würde ich jetzt vermutlich wie eine seelenlose Hülle durch die Gegend schleifen und darauf warten, dass ich mich endlich an seinem Mörder rächen kann. Wenn Kaz wirklich der Mörder meines Bruders ist, wird er sich wünschen nie geboren worden zu sein!

"Ist alles in Ordnung bei dir, Jenna?" Akivas Stimme reißt mich aus meinen Mordgedanken und ich werde rot als ich bemerke wie nah wir uns sind. Mein Gott, jetzt reiß dich mal zusammen!

"Ja, ich war nur etwas in Gedanken vertieft." "Komm, meine Eltern sagen, es ist Zeit für sie zu gehen und sie wollen sich noch von dir verabschieden." Er streckt mir seine Hand hin, die ich ohne groß darüber nachzudenken ergreife, nur um sofort wieder dieses Kribbeln zu spüren. Ich würde wirklich nur zu gerne wissen, ob Akiva das auch spürt und ober weiß was das bedeutet! Theoretisch könnte ich einfach seine Gedanken lesen! Nein, das lasse ich lieber!

"Jenna, es war uns eine Freude dich kennenzulernen." "Die Freude war ganz meinerseits." Akivas Eltern wenden sich jetzt ihrem Sohn zu. "Ich kann noch immer nicht glauben, dass mein kleiner Prinz schon erwachsen ist." "Pass auf dich auf, mein Sohn." Die beiden schenken Akiva ein letztes Lächeln bevor sie verschwinden.

"Komm, lass uns wieder zurückgehen." Noch immer Hände haltend machen wir uns auf den Rückweg und Azura folgt uns.

Nachdem wir eine Weile stumm nebeneinander hergegangen sind bleibt Akiva stehen. "Von hier finde ich allein zurück. Du solltest dich auf den Heimweg machen, sonst macht sich deine Mutter Sorgen." Meine Mutter macht sich so oder so Sorgen! "Du hast Recht, ich sollte mich auf den Weg machen."

Bevor ich jedoch einen Schritt nach vorne machen kann zieht mich Akiva an meiner Hand zurück, was mich aus dem Gleichgewicht bringt. Bevor ich jedoch umfallen kann hat Akiva seine Hände an meine Hüfte gelegt und mich an seine Brust gezogen. Langsam hebe ich den Kopf und blicke in seine Augen, die in der Sonne regelrecht zu leuchten scheinen. "Ich lass dich aber nur gehen, wenn du mir versprichst, dass du morgen wiederkommst."

Während er das gesagt hat ist er mit seinem Gesicht immer näher gekommen, sodass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren kann. "Jenna, versprichst du mir, dass du morgen wiederkommst?" Da ich meiner Stimme momentan nich traue, kann ich nur nicken. Jetzt küss mich doch endlich!

Als hätte er meinen stummen Wunsch gehört legt er seine Lippen endlich auf meine und es fühlt sich tausend mal besser an, als ich es mir vorgestellt habe. Mein ganzer Körper kribbelt von seinen Berührungen und ich muss mich fast anstrengen nicht zu Pudding zu werden.

Bevor ich den Kuss jedoch vertiefen kann hat sich Akiva wieder von mir gelöst. "Bis morgen, Prinzessin." Er gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor er sich umdreht und mich mit kribbelnden Lippen zurücklässt. Ja, bis morgen!

It's not easy being a princess!حيث تعيش القصص. اكتشف الآن