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Lily

,,Gute Nacht und schlaf schön."
,,Du auch Lily!"
Ich deckte Victoria zu und strich ihr eine lange blonde Strähne aus ihrem Gesicht. Ich liebte Vicky's blonde Haare. Sie passten so schön zu ihren grünen Augen und man konnte so viel mit ihren Haaren machen.
Meine Haare waren braun, leicht gelockt bis zu meinen Schultern. Sie passten ja auch gut zu meinen blauen Augen, aber waren trotzdem schwer zu pflegen.

☆☆☆

Phoebe

,,Hey." Auf einmal setzte sich eine junge Frau mit roten Haaren neben mich. ,,Wie heißt du denn?"
,,Ich bin Phoebe.", antwortete ich. ,,Und wer bist du?"
,,Ich heiße Blake."
,,Schöner Name." War das gerade wirklich aus meinem Mund bekommen? Seit einigen Minuten saß ich nun an der Bar eines Klubs und orderte immer wieder Getränke. Ich wollte mich betrinken, um Paul aus meinen Gedanken zu verbannen.
,,Hör mal, ich habe mitbekommen, dass du die ganze Zeit alkoholische Getränke bestellst. Wir kennen uns nicht, aber ist alles in Ordnung bei dir?"
,,Es geht mir super.", erwiderte ich. ,,Bevor du fragst, es ist nichts passiert."
Blake lachte.
,,Was ist?", wollte ich wissen. Vielleicht war der ein oder andere Drink doch zu viel gewesen. Ich konnte nicht mehr so klar denken.
,,Ich lache, weil ganz offensichtlich etwas passiert ist.", erklärte sie mir. Irgendwie mochte ich sie. Auch, wenn sie wohl versuchte herauszufinden, warum ich mich betrank. Sie war mir einfach sympathisch.
,,He Sie, Ober! Ich nehme noch einen Rum."
,,Hältst du das echt für eine so gute Idee?"
,,Ja!"
,,Phoebe, du scheinst als hättest du dich schon übernommen. Ich glaube nicht, dass du noch einen Schnaps verträgst."
,,Du hast keine Ahnung davon, wie viel ich vertrage." Ich wandte mich wieder an den Kellner. ,,Ich möchte wirklich noch einen Rum."
Der Kellner mixte mir einen Rum und stellte ihn dann vor mich. In einem Zug trank ich das kleine Glas aus.
,,Siehst du, Blake? Es geht mir immer noch gut!", lallte ich.

☆☆☆

Lily

Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl im Wartezimmer fallen. Bis jetzt hat alles geklappt. Victoria habe ich gleich nach dem Frühstück zu ihrem Unterricht gebracht und bis sie fertig ist, bin ich wieder da. Perfekt durchgeplant. Nun durfte mir nur nichts mehr dazwischen geraten, wie zum Beispiel ein Kind.

,,Lilyan Davies, bitte in Zimmer sieben." Ich stand auf und folgte der jungen Dame in das Behandlungszimmer.
,,Sie dürfen sich gleich hier auf die Liege legen. Doktor Clark ist sofort für sie da."
,,Guten Tag, ich bin Misses Clark", eine Frau mittleren Alters betrat das Zimmer und schüttelte mir die Hand, ,,Sie brauchen heute einen Ultraschall?"
,,Ja genau. Ich habe einen Schwangerschaftstest gemacht, der war positiv und jetzt möchte ich mich absichern."
Ich schob mein T-Shirt etwas nach oben und öffnete meine Hose. Die Ärztin trug kaltes Gel auf meinem Bauch auf.

Ich war nervös und ziemlich aufgeregt, da das Ergebnis meines Frauenarztbesuches über mein zukünftiges Leben entscheiden würde. Wenn ich wirklich schwanger war, würde vieles anders werden. Ich würde mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit meinen Job verlieren, vielleicht auch meinen Freund. Ich wusste nicht, ob Alex sich vorstellen konnte, Vater zu werden. Was meine Eltern anging, hatte ich keine Ahnung, wie sie reagieren würden.

,,Ihr Schwangerschaftstest war richtig. Sie sind schwanger!"
,,Mist!", rutschte mir raus.
,,Was ist denn das Problem? Sie sind doch 24 Jahre alt, richtig?"
,,Ja... nein, also schon.", stotterte ich herum, ,,Aber das Alter ist nicht mein Problem!" Mein Alter war wirklich kein Problem. Es gibt Viele, die mit 24 schon ein Kind haben, aber bei mir waren es einfach nicht die richtigen Umstände.
,,Sie müssen mir ihre Probleme und Geheimnisse nicht anvertrauen, wenn Sie das nicht wollen, Miss Davies, aber wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, dann sagen Sie es mir. Ich habe Schweigepflicht."
,,Ja, vielen Dank, Misses Clark. Aber ich denke ich muss damit alleine zurechtkommen."
,,Aber Sie haben nicht vor abzutreiben, oder?"
,,Nein! Um Gottes Willen. Das würde ich mir nie verzeihen." Mein Leben lang würde ich immer daran denken, dass ich einen kleinen Menschen getötet habe. Schuldgefühle würden mich plagen. Ich verurteilte niemanden, der sich dafür entschied abzutreiben. Aber für mich war eine Abtreibung absolut keine Option.

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