Kapitel 18

2.3K 133 13
                                    

Der nächste Morgen verläuft zäh

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Der nächste Morgen verläuft zäh. Ich hatte mal wieder viel zu wenig geschlafen und in der Galerie ist kaum etwas los. Also ziehe ich mich schon früher als geplant in mein Büro zurück, um mit Hilfe von drei Tassen starken Kaffee meine Papiere zu sortiert und mich auf das Treffen mit Collin vorbereiten.
  Die Ablage gehört zu den wohl langweiligsten Tätigkeiten hier. Allerdings legt Mister Ronald großen Wert darauf.
  Die Vorbereitungen für die Besprechung später sind dagegen richtig belebend. Zwar wird die Ausstellung von Ray Orderer eine echte Herausforderung aber ich liebe es, Kunst in Szene setzen zu dürfen.
  Gerade als ich den letzten Schluck aus meiner Tasse nehme, läutet das Telefon.

  „Kim, Mister Owen ist hier", flötet Jeffrey fröhlich. An der Art wie er seinen Namen betont, ist deutlich herauszuhören, dass er Collin recht attraktiv findet.

  „Ich komme", antworte ich knapp, wobei ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen kann.

Unser lieber Jeffrey und seine Schwärmereien.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie er vor ein paar Wochen noch wegen Leonard Bucket, einem jungen Maler, völlig aus dem Häuschen war.

Als ich den Ausstellungsraum betrete, lehnt Collin lasziv am Pult des Empfangs und unterhält sich mit meinem Kollegen, der mit leuchtenden Augen förmlich an Collins Lippen hängt.

  „Hallo", mache ich mich bemerkbar, „Ich bin soweit."

Mit einer einladenden Handbewegung deute ich auf die offenstehende Tür zu den Büros.

  „Möchtest du einen Kaffee?", erkundige ich mich noch schnell, bevor ich ihn in mein Büro begleite.

  „Unbedingt. Es war ein stressiger Vormittag."

Während ich Collin kurz alleine lasse, gieße ich zwei Tassen ein und beeile mich, damit er nicht zu lange warten muss.
  Indessen hat er bereits einige Unterlagen aus seinem Aktenkoffer gezogen.
Obwohl unser Verhältnis mittlerweile um einiges lockerer und entspannter geworden ist, muss ich zugeben, mich in seiner Gegenwart immer noch etwas unsicher zu fühlen. Es liegt nicht an seinem Verhalten und auch weniger an seinem perfekten Erscheinungsbild. Es ist mehr so, als umgebe ihn eine besondere Aura. Eine ganz besondere Anziehungskraft, die ihm wohl auch bewusst ist.
  Vorsichtig balancieren ich die vollen Tassen an den Schreibtisch. Erst als ich fast schon vor ihm stehe, hebt er den Blick von seiner Unterlagen.

  "Wie war dein Tag?", fragt er mich mit scharfem Blick und weicher Stimme.

  "Lange", murmle ich, während ich mich ihm gegenüber setze.

Entspannt faltet Collin die Papiere zusammen, knöpft sein dunkles Jackett auf und lehnt sich ein Stück zu mir herüber.

  "So, was machen wir nun mit unserem Ray?"

  "Ich habe schon ein paar Ideen", antworte ich gespielt selbstbewusst, wobei er mich für keine Sekunde aus den Augen lässt.

  "Na dann zeig mal her."

Ich schlucke merklich, ziehe die Entwürfe aus meiner Schublade und schiebe sie wortlos über den Tisch. Mit einem charmanten Lächeln nimmt er sie entgegen und schaut das Konzept in aller Ruhe durch. In mir steigt die übliche Nervosität hoch, die ich krampfhaft versuche mit heißem Kaffee herunterzuspülen.

  "Wirklich gut"

Die Verwunderung, die in seiner Stimme mitschwingt, ist, obwohl er versucht sie zu unterdrücken, deutlich zu erkennen.

  "Danke"

Sein Blick wandert über mein Gesicht.

  „Besonders die Idee mit den schwarzen Stoffbahnen wird ihm gefallen. Das trifft genau seine Vorliebe für alles Dunkle", lobt Collin und reicht mir die Unterlagen wieder herüber.

Als ich danach greife, berühren sich unsere Finger. Diese Sekunde reicht aus, um mir einen kleinen Schauer über den Rücken zu jagen.

  „Ich habe eine CD mit der neuen Selektion. Ich kann nur hoffen, dass Ray sich nun endgültig entschieden hat."

Während er mir die CD auf den Tisch legt, damit ich sie ins Laufwerk meines Computers einlegen kann, kommt er zu mir herüber. Er steht so nahe bei mir, dass ich ihn spüren kann, ohne dass wir uns wirklich berühren. Ich kann sein Aftershave riechen und plötzlich fühle ich mich wieder unglaublich unsicher und verlegen.

"Das ist die derzeitige Auswahl", sagt er leise, wobei sein heißer Atem auf meine Haut trifft und mir eine Gänsehaut beschert.
  Sofort beschleunigt sich mein Puls.

  „Okay ... sie ist ganz gut ... finde ich."

Mehr bekomme ich gerade nicht heraus. Der Kloß in meinem Hals hindert mich daran.
  Collin tritt noch etwas näher hinter mich. Ich kann seinen Körper spüren, obwohl wir uns nicht berühren.

"Ich dachte mir, wir legen den Fokus auf diese hier."

Er lehnt sich nach vorne und deutet auf drei der düsteren Landschaftsgemälde.

  "Ja, das wäre gut", hauche ich.

Als Collin den Arm zurückzieht, legt er seine Hand völlig unerwartet auf meine Schulter. Unter seiner zarten Berührung brennt meine Haut. Ich fühle mich seltsam berauscht. Berauscht von den Kunstwerken aber vor allem berauscht von Collin Owen. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren.
  Erst in dem Moment, in dem er sich wieder auf seinen Stuhl setzt, kann ich wieder frei atmen.
  Er spricht über irgendwelche Präsentationen und Einladungen für die Presse, während ich noch versuche einen klaren Gedanken fassen zu können.

Nach fast zwei Stunden habe ich das Gefühl, dass wir uns in so ziemlich allen Punkten einig geworden sind und ein passendes Konzept erarbeitet haben. Collin packt seine Papiere zurück in seine Aktentasche und knöpft sein Jackette zu. Höflich stehe ich auf um ihn zur Tür zu begleiten. Doch gerade als ich sie öffnen möchte, drückt er sie mit der Hand zu. Mir stockt der Atem. Collin steht vor mir, seine Hände rechts und links neben mir an der Tür abgestützt.
  Es gibt für mich kein Entkommen.
Sein Gesicht ist ganz nahe an meinem, erneut kann ich sein Aftershave riechen. Er riecht männlich und nach irgendetwas Dunklem, was ich nicht deuten kann. Er schließt seine Augen.

  „Ich kann nicht anders."

Er spricht so leise, dass ich ihn kaum höre.
Eine unbekannte Wärme breitet sich in mir aus, scheint durch meinen kompletten Körper zu strömen.
Zart umfasst er mein Gesicht, dann drückt er seinen Mund auf meine Lippen. Schnell wird sein Kuss etwas härter und er zieht mich fester an sich, während seine Zunge leidenschaftlich meine umspielt.   Seine Hand liegt auf meiner Wange und streicht herab zu meinem Kinn. Ich atme schwer und dränge mich näher an ihn, als er aufhört mich zu küssen. Seine Augen sind fast schwarz und voller Hitze.

  „Ich sollte los", murmelt Collin kurz, öffnet die Tür und lässt mich völlig aufgewühlt zurück.

  „Ich sollte los", murmelt Collin kurz, öffnet die Tür und lässt mich völlig aufgewühlt zurück

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt