Nackt

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Mein ganzer Körper verspannte sich plötzlich und ich hoffte, dass ich keinen Krampfanfall erlitt.

Entspann dich!, sagte ich mir immer und immer wieder.

Seine Boxershorts verschwand und der folgende direkte Kontakt, Haut an Haut, ließ mich die Luft anhalten.

Oh Gott!

Seine Lippen streiften meinen Hals ganz sanft. Es war wie ein kleiner Hauch, mit der Aussage eines Windstoßes.

Schließlich löste er sich von mir und es war, als fehlte die wärmende Decke über mir, als er sich entfernte.

Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb, als wolle es ausbrechen, während er das Kondom öffnete und überzog.

Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis ich ihn spürte, in mir spürte.

Ein komisches Gefühl, als wäre da unten was verstopft, was ja nicht ganz so abwegig war.

Hör bloß auf mit den blöden Witzen, Mona!

Also gab ich mich dem hin, sodass wir schon bald einen Rhythmus fanden, in dem wir uns miteinander bewegten.

Das beste am Sex war nicht mal dieses komische raus und rein, sondern eher die Wärme des zweiten Körpers und die Nähe.

Die intensiven Küsse, die mir Kaylen auf den Mund drückte und der Austausch von Zärtlichkeiten.

Vorsichtig ließ ich meine Finger über seinen Rücken gleiten, bis weit unten, wo ich stoppte und umkehrte.

Sein Gesicht lag inzwischen fest an meinen Hals gepresst, wo sein heißer Atem meine nackte Haut kitzelte, wenn er nicht gerade einen Kuss darauf platzierte.

Er war ganz und gar mein.

Ich schloss die Augen und legte den Kopf ganz langsam immer weiter in den Nacken. Vor lauter einbrechender Gefühle hob ich beinahe theatralisch die Brust und drückte sie gegen seine.

Die Berührung kribbelte auf der Haut, wie als würde ein Feuer in meinem Körper Funken versprühen.

Mit den Fingernägeln krallte ich mich in seine Haare und zog ihn näher an mich, bis nichts mehr zwischen uns passte.

Ich bekam mit, wie er den Höhepunkt erreichte, was bei mir leider nicht der Fall war, aber war ja auch das erste Mal.

Der Schweiß hatte bereits kleine Perlen auf meiner Stirn gebildet, als Kaylen sich von mir runter hievte und sich neben mich fallen ließ.

Wie ich meinen Kopf auf seiner Brust platzierte, bekam ich eher halbwegs mit. Als würde ich es gar nicht selbst tun und es wäre nur ein Reflex.

Seine Finger malten sanfte kleine Kreise auf meinen Arm, nachdem er seinen um mich geschlungen hatte.

Dann deckte er uns zu und seine Lippen hauchten einem sanften Kuss auf meinen Kopf, während ich seinen Herzschlag mit dem Ohr verfolgte.

Sein Herz klopfte unregelmäßig, was sich fast ungesund anhörte, wie nach einem Marathon.

Vielleicht war es das, was mich wachhielt. Oder das hereinbrechende New Yorker Straßenlicht. Vielleicht auch das Rauschen der fahrenden Autos, jedoch bezweifelte ich es sehr.

Schließlich war ich mit diesen Umständen aufgewachsen. Sie sollten eher wie Schlafgesang wirken, denn sie waren ja auch der Grund, warum ich bei Totenstille und Dunkelheit niemals zur Ruhe kommen würde.

Das eigentliche Problem meiner Einschlafblockade waren die vielen Gedanken, die ich mir machte.

Fragen, auf die ich keine Antwort fand oder Sorgen, die ich mir machte.

Truth or KissWhere stories live. Discover now