Kapitel 3

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Taubenjunges streckte sich und lief durch die Kinderstube. Doch dann wurde sie von der Seite angesprungen. Sie blickte in die grünen Augen ihrer Schwester. „Kleejunges, lass mich!" fauchte sie und drückte sie weg. Dann schubste sie ihre Schwester um und nagelte sie am Boden fest. Sie bohrte ihre Krallen immer tiefer in das Fell ihrer Schwester. „Taubenjunges! Lass deine Schwester los! Was ist denn in dich gefahren?!" ertönte das entsetzte Miauen ihrer Mutter. „Aber sie hat angefangen!" verteidigte sich Taubenjunges. „Gar nicht wahr!" fauchte Kleejunges, „ich habe nichts gemacht und du hast mich grundlos zu Boden gedrückt!" fügte sie hinzu. Taubenjunges ließ ihre Schwester los und sah sie wütend durch 2 schmale Augen an. Kleejunges rannte zu Eichenfell und ließ sich von ihr die Wunden lecken. „Taubenjunges, ich bin sehr enttäuscht von dir!" miaute Eichenfell. „Ich bin auch nicht hier um deine Erwartungen zu erfüllen! Dafür hast du Kleejunges!" knurrte Taubenjunges bedrohlich und bohrte ihre Krallen in den Boden. Waldjunges blickte seine Schwestern mit großen Augen an. Taubenjunges erkannte Traurigkeit, Entsetzen und Angst. „Mama! Taubenjunges ist so böse zu mir!" sagte Kleejunges und ließ Tränen in das Fell ihrer Mutter laufen. „Gar nicht wahr. Ihr seid nur unfair zu mir!" fauchte Taubenjunges wütend. Dann spürte sie den Blick von Blaubeerpfote, die neben Waldjunges stand. Taubenjunges sah ihr in die Augen. Blaubeerpfote versuchte dem Blick stand zu halten doch sah dann weg. Taubenjunges versuchte zu verstehen was sie dachte. Sie sah Blaubeerpfote noch immer an. Doch dann sah sie plötzlich Graufluss's Blick, der auf ihr klebte. Sie sah ihn kalt an und er sah beschämt weg. „Was denkt er denn? Denkt er ich merke es nicht?!" dachte Taubenjunges. „Taubenjunges, wir greifen unsere Clangefährten nicht an und schon gar nicht unsere Famillie!" schimpfte Eichenfell. „Ach ja? Und wer sagt das? Der ja so tolle Sternenclan? Und was ist, wenn doch? Was wollt ihr dann dagegen machen? Uns töten? Ach ne... das dürft ihr ja nicht." knurrte Taubenjunges und ihre grünen Augen leuchteten begeistert. Dann fing sie an böse zu lachen. Eichenfell, Kleejunges, Waldjunges und Graufluss, der die Situation beobachtete, sahen schockiert und beängstigt aus. Taubenjunges lächelte böse und zufrieden und wendete sich ab. Blaubeerpfote sah sie fast schon erfreut und aufgeregt an. Kleejunges ging zu Waldjunges um mit ihm zu spielen, Eichenfell ging zu ihren Geschwistern und Blaubeerpfote musterte Taubenjunges erwartungsvoll. „Was hat sie denn für ein Problem?!" dachte Taubenjunges. Doch dann ging auf Blaubeerpfote und sah zu Sandsteinpfote. Taubenjunges analysierte ihre Blicke. „Da scheint jemand verliebt zu sein...." stellte sie fest und grinste vor sich hin. Doch dann sah sie wie Aschenpfote sich mit Sandsteinpfote eine Maus teilte. „Ich verstehe...." sagte Taubenjunges zu sich selbst als sie Blaubeerpfote's verletztes Gesicht sah. „Was verstehst du?" fragte eine vertraute Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und sah in Blattjunge's Augen. „Wenn man jemanden liebt, aber eines deiner Geschwister mit demjenigen zusammen ist.... also naja... wie man sich fühlen muss...." sagte sie. Blattjunge's Augen verfinsterten sich. „Ja. Kenne ich." sagte er und sah zu Wirbelpfote und Kastanienjunges. „Du auch?" fragte die graue Kätzin die seinem Blick folgte. Er schwieg. „Bleib kalt und verliebe dich in niemanden. Dann passiert sowas nicht." sagte sie kalt und ging. Blattjunges dachte darüber nach aber er konnte Wirbelpfote einfach nicht vergessen. „Was würde ich alles für sie tun? Alles." dachte er entschlossen und legte sich schlafen, so wie es die meisten taten. Taubenjunges hörte nur noch Kleejunges, Waldjunges und Eichenfell flüstert. „Ich habe euch lieb, Waldi und Mami." miaute Kleejunges. „Ich dich auch." miauten Waldjunges und Eichenfell gleichzeitig. „Und mich hat niemand lieb...." dachte sie traurig aber versteckte ihre Traurigkeit hinter ihrer Kälte. Sie drehte sich auf die Andere Seite und kehrte ihnen den Rücken zu. Die drei lagen dicht aneinander gekuschelt und Taubenjunges abseits. „Ich frage mich, warum mich niemand mag.... wann habe ich was falsch gemacht? Ich ... ich bin doch auch nur eine Katze... warum werde ich dann behandelt, als wäre ich Dreck? Ich habe nie etwas falsches getan... Kleejunges wird bevorzugt, weil sie sich überall einschleimt und Waldjunges ist auch ein Liebling von allen, weil er so nett ist. Aber warum erwartet man von mir, dass ich so bin wie sie, wenn man mich nicht so behandelt wie sie?" dachte Taubenjunges. Sie dachte und dachte, bis sie dann irgendwann einschlief....

Taubenflügel's RacheOnde as histórias ganham vida. Descobre agora