Kapitel 2

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„Du bist die beste Mami der Welt!" schleimte Kleejunges sich mal wieder bei ihrer Mutter ein. „Danke, mein Liebling." erwiederte Eichenfell und kuschelte mit Kleejunges. Waldjunges gab sich währenddessen mit Federpfote die Zunge, Kastanienjunges wurde fast von Wirbelpfote erdrückt, Löwenpfote schmiegte sich an Frostwolke, Bärenherz teilte sich mit Elstefang eine Maus, Ozeantraum und Ahornpelz sahen glücklich zu ihren Jungen, Blumenhimmel und Himmelflug spielten mit ihren Jungen, Diamantenpfote erklärte Aschenjunges etwas, die dich an Sandsteinpfote saß, Tigerschatten und Mondschein kamen strahlend von ihrem Spaziergang wieder, Schneeblüte und Mondschein unterhielten sich, Morgenröte und Leuchtstimme kamen verliebt von ihrer Jagd wieder und in jeder Ecke war ein Pärchen. Taubenjunges sah durch das Lager und ihre grünen Augen leuchteten aus der Ecke, aus der sie alles beobachtete. Traurig stellte sie fest, dass sie mal wieder alleine ist, nicht beachtet wird und keine Liebe bekommt. Doch ihre Traurigkeit zeigt sie nicht, da ihr stolz sie das verhindern lässt. Genervt bohrt sie ihre Krallen in den Boden und knurrt verächtlich. „Liebe hier, Liebe dort." dachte sie. „Und ich werde mal wieder nicht beachtet. Alle bekommen Liebe, außer natürlich Taubenjunges. Und das nicht mal von ihrer eigenen Familie! Mein Vater tut so als gäbe es mich nicht, mein Bruder und meine Mutter haben nur Augen für die ja so tolle Kleejunges, die nichts kann außer nerven, schleimen und schauspielern! Und trotzdem wird sie von allen geliebt! Was mache ich falsch? Und was habe ich falsch gemacht, dass mein Vater mich so hasst? Ich wüsste gerne was der Grund dafür ist.... ich habe doch nichts gemacht!" dachte sie traurig weiter, aber ließ sich nichts anmerken. „Ich bin doch auch nur ein Junges.... ein Junges, was auch so behandelt werden will...." murmelte sie ganz leise. Mit ihrem Blick durchlöchert sie ihren Vater. Graufluss merkt den Blick aber ignoriert sie, wie sonst auch. In Taubenjunges' Pfoten kribbelt eine Mischung aus Wut und Trauer. Doch dann spürte sie Blaubeerjunges Blick auf ihrem Fell. Taubenjunges sah zu ihr doch diese sah direkt wieder weg. „Was hat sie denn?" fragte Taubenjunges sich. Doch dann beschloss sie, zu Silberkralle zu gehen. „Oh, hallo Taubenjunges." begrüßte Silberkralle sie freundlich. „Hallo, Oma!" miaute Taubenjunges fröhlich. „Was gibt's?" fragte Silberkralle erwartungsvoll. „Ich wollte nur ein bisschen reden....." sagte Taubenjunges und lächelte sie an. „Klar. Nur zu.... was hast du auf dem Herzen?" erwiederte die silberne Tigerkätzin.
Die beiden redeten eine Weile und Taubenjunges fühlte sich schon viel besser. „Danke." sagte Taubenjunges. „Gerne doch." entgegnete Silberkralle. Taubenjunges ging in die Kinderstube und legte sich schlafen.

Taubenflügel's RacheWhere stories live. Discover now