Kapitel 7

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Alec
„Warte...WAS?!", war das einzige was ich herausbrachte. „Valentines Leute haben meine Mu..", wiederholte sie, wurde aber von Izzy unterbrochen: „Valentine LEBT?!". Wir alle vier starrten sie irritiert und entsetzt an. „Ähh..ja, das ist doch schon seit zwei Wochen in jedem Institut der Welt bekannt. Oder anscheinend ja nicht.", erklärte sie verblüfft, aber immer noch schluchzend. „Warum wurde uns das nicht gesagt?!", fragte ich immer noch geschockt die anderen. „Ich hab keine Ahnung..", antwortete Izzy leise. „Vielleicht solltet ihr das euren Institutsleiter fragen.", schlug die Rothaarige vor. „Ja ok, aber du redest mit ihr, ok? Auf mich ist sie grade nicht gut zu sprechen.", wendete ich mich an Jace. „Ja klar, mach ich sofort.". Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

„Izzy?". „Ja?". „Kümmere du dich mal um unsere Gäste und versuche so viele Informationen zu bekommen wie nur irgendwie möglich.", ordnete ich ihr an und sie folgte mir mit einem Nicken und ging mit den Beiden in die Cafeteria. Ich blieb mit Magnus vor dem technischen Tisch stehen und zog mit meinen Fingern die visuelle Stadt hervor, um nach dämonischen Auffälligkeiten zu suchen.

Aber ich sah nichts. Absolut nichts. Ich sah Magnus fragend an und er antwortete mir nur mit einem ebenso ratlosem Gesichtsausdruck. Da kamen Jace mit meiner Mutter zu uns. Sie ignorierte mich gekonnt und sah selbst konzentriert auf die visuelle Stadt. „Wusstest du etwas davon, dass Valentine lebt?", fragte ich sie streng. Sie sagte nichts. „Mum! Antworte mir, verdammt!", schrie ich sie an. Sie sah zu mir auf und musterte mich. Dann sah sie zu Magnus mit einem verständnislosen Blick und schüttelte anschließend den Kopf. Somit drehte sie sich um und wollte schon wieder gehen, als ich sie am Arm festhielt. „Und das nennst du erwachsenes Verhalten? Jemanden zu ignorieren nur weil er nicht dieselbe Sexualität hat wie du? Willst du mich verarschen?! Du sagst mir jetzt sofort, ob du etwas von Valentine wusstest!". Meine Stimme war so streng und laut, dass ich mich selbst ein wenig vor mir erschreckte.

Von jetzt auf nachher wechselte ihre Stimmung und sie sah mich etwas eingeschüchtert an. Ich hatte sie noch nie so gesehen. So zerbrechlich. Auf einmal sah ich, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Ich musste es einfach tun. Ich musste sie in den Arm nehmen. Und das tat ich dann auch. Langsam strich ich ihr über den Rücken und sie begann richtig zu weinen. Ich sah hoch zu Jace, der aber nur meinen fraglosen Blick widerspiegelte. Auf einmal löste sie sich wieder von mir und wischte sich mit ihren Händen ihre Tränen vom Gesicht. „Komm mit.", sagte ich sanft und ging mit ihr in mein Schlafzimmer. Jace und Magnus uns hinterher.

Im Schlafzimmer angekommen, setzten wir uns auf mein Bett. „Also, was ist los?", fragte ich sanft. Sie sah mich an und plötzlich begann es aus ihr heraus zu sprudeln: „Ich..du..euer Vater..er hat eine andere. Er hat mich betrogen mit einer jungen Sechsundzwanzigjährigen aus dem Institut von Idris. Und deshalb war ich mir nicht sicher mit dir und Magnus. Du musst aufpassen, auf wen du dich einlässt, okay? Und..und..Valentine ist wieder da. Ja, ich wusste es. Ich wollte es euch sagen, aber..ich konnte nicht. Ihr seid doch meine Kinder, ich muss euch beschützen. Und was ihr nicht wisst, kann euch nicht wehtun. Jetzt wo ich das ausspreche, merke ich wie wenig Sinn das ergibt..aber ja.".

Sie sah auf und erntete drei geschockte Gesichter. „Dad hat WAS?!", kam es von Jace und mir wie aus einem Mund geschossen. Ich war einfach nur entsetzt und geschockt. Das kann doch nicht wahr sein. So ein Arschloch!

Da kam Izzy mit den beiden Neuen zur Tür herein. Als sie unsere Mutter weinend sah, kam sie sofort her und umarmte sie. „Mum, was ist los?", fragte sie besorgt. „Dein Vater..er..", begann Mum zögerlich. „Er hat sie betrogen mit einer sechsundzwanzigjährigen!", schoss es aus mir heraus und in Izzys Gesicht breitete sich Entsetzen aus. „BITTE, WAS?!", rief sie. Ich nickte nur.

„Aber kommt wir haben besseres zu tun. Wie zum Beispiel deine Mutter finden und Valentine bewältigen.", lenkte meine Mutter ab und sah zu Clary. Sie nickte nur und lächelte leicht. „Danke!", kam es von der Rothaarigen.

Ich war verblüfft, dass sie sich bedankt. Ich meine, wir haben noch nicht mal irgendetwas geschafft. Vielleicht ist sie doch netter und normaler, als sie rüberkommt. Jace beobachtete sie schon die ganze Zeit und mir entwich ein breites Grinsen.

Das verschwand allerdings wieder als mein Vater den Raum betrat. Alle sahen zu ihm einem enttäuschtem Blick. In seinem Gesicht machte sich Verunsicherung breit. „Alles okay bei euch?", wollte er wissen. Dieses Arschloch tat einfach so, als wäre nichts gewesen. Für wen hielt der sich eigentlich?! Ich hätte ausrasten können und ich wettete mein Kopf kochte bereits vor Wut. Ich sah zu Jace und wie er seine Hände zu Fäusten ballte, um seine Wut zu kontrollieren. „WILLST DU UNS VERARSCHEN?!", schrie ihn Izzy an. „Du kannst echt gleich wieder gehen und nie wieder kommen. Du bist so ein Arschloch! Ich glaubs nicht! Wie kann man nur so asozial sein?! Es geht einfach nicht in meinen Kopf hinein! Erst betrügst du Mum, dann hälst du geheim, dass Valentine wieder da ist und dann kommst du hier rein, tust so, als wäre nichts geschehen und fragst, ob alles okay ist! Das interessiert dich doch gar nicht wirklich! Geh einfach wieder.". Der letzte Satz war nur noch gehaucht.

Ich hab meine kleine Schwester ja schon in allen Gefühlslagen erlebt, aber so hab ich sie noch nie gesehen. Während sie schrie verwandelte sich ihre Stimmung von der größten Wut aller Zeiten in sehr tiefe Trauer und Enttäuschung. Irgendwie war ich stolz auf sie. Niemand hätte das so hingekriegt wie sie.

Dad sah sie nur erschrocken an und verließ immer noch geschockt wieder den Raum. „Man ey! So ein Arschloch! Ich glaubs nicht.", sagte Izzy geschafft, als er weg war und setzte sich zu uns aufs Bett. Da kam dieser Simon zu ihr und strich ihr über den Rücken. „Wow. So hätte das niemand hingekriegt.". Sie schlug ihm seine Hand weg, lächelte ihn dann aber dankbar an und das ließ in ihm deutlich die Sonne aufgehen, denn er begann zu strahlen, wie niemand zuvor. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf.

Auf einmal donnerte es draußen und wir alle schreckten hoch. Da gingen plötzlich alle Lichter aus und die komplette Elektrizität war tot. Nichts ging mehr. „Ist alles okay bei euch?", fragte meine Mutter leise. Alle nickten. Ich stand auf und ging auf meinen Kleiderschrank zu, um nach meiner Taschenlampe zu suchen. Da donnerte es plötzlich nochmal und ein Rabe flog mit einem riesen Kracher gegen mein Fenster. ‚Heilige scheiße! Erschreck mich doch nich so!' dachte ich mir nur, nachdem wir alle erneut zusammen geschreckt sind. Ich suchte weiter nach meiner Taschenlampe, als Jace auf Clary zu ging und sie schützend in den Arm nahm und Izzy sich immer mehr an Simon schmiegte, der es nun endlich verstand und sie auch in den Arm nahm. Wo war denn diese bescheuerte Taschenlampe? Naja, was soll's. Ich schloss die Schranktüren wieder und ging auf Magnus zu, um ihn ebenfalls in den Arm zu nehmen. Es war echt gruselig. Es war so still. Nur den Regen von draußen hörte man gedämpft. Zu still.

Plötzlich ging alles ganz schnell: es donnerte und blitzte gleichzeitig, zwei Gestalten erschienen und verschwanden sofort wieder.

Dann wurde es wieder hell und der Regen hörte auf. Ich war erst geblendet von der Helligkeit, aber nach ein paar Wimpernschlägen konnte ich alles wieder klar erkennen und sah mich im Raum um.

Magnus, Jace, Clary, Simon, Izzy und...
Wo war Mum?! Sie war weg!


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Sooo..hier ist das nächste Kapitel.
Ich hoffe ihr habt nichts dagegen, wenn es jetzt auch mehr um die Anderen geht.
Ich hoffe auch, dass euch das Kapitel gefallen hat. ^-^

Bald gehts weiteeerr....

♡ ♡ ♡

doesn't fit in this timeWhere stories live. Discover now