Kapitel 1

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Alec
Alles war ruhig. Absolute Stille.
Ich öffnete meine Augen und sah direkt in die Augen meines besten Freundes Jace Wayland. Seine wunderschönen braunen Augen musterten meinen Körper, während seine kurzen blonden Haare ein paar Strähnen in sein Gesicht fallen ließen.
„Was ist passiert?", fragte ich ihn. „Wir waren auf einer Mission und du bist von einem Dämon angegriffen worden, als du mich gerade vor einem gerettet hast. Er hat dich ziemlich fies erwischt. Magnus Bane war hier um dir zu helfen. Er meinte du wirst schon wieder.". „Magnus Bane?". „Magnus ist einer der mächtigsten Hexenmeistern Brooklyns, obwohl er für uns erst 17 Jahre alt ist. Seine Mutter ist tot und sein Vater unbekannt. Er redet nicht viel über seine Vergangenheit.", klärte er mich auf. „Wie alt ist er denn eigentlich?", ich sah in fragend an. „314 Jahre.". Ich seufzte.

Ich wollte mich aufsetzen, doch da fuhr mir sofort der stechende Schmerz in den Rücken. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand ein glühend heißes Brenneisen in den Rücken gerammt. Ich stieß einen kurzen, aber lauten Schrei aus. Sofort versuchte Jace mir zu helfen und rief währenddessen nach Magnus. Auf der Stelle kam Magnus hereingestürmt zu mir ans Bett und machte mit seiner Hand eine ruckartige Bewegung, wodurch sich sofort seine Magie in blauer Farbe zwischen seinen Fingern zu sehen gab. Er sah wahnsinnig gut aus. Seine schwarzen Haare, seine eng anliegenden, auffallenden Klamotten, seine dunklen Augen, die sich zu Katzenaugen entpuppten und sein Eyeliner, den er wohl sehr sorgfältig aufgetragen hatte. Er war anders, als die Männer die ich sonst wahrnahm. Er war auffällig. Das hätte etwas. Etwas anziehendes.

Eine zweite Bewegung von Magnus' Händen holte mich aus meinen Gedanken in die Gegenwart zurück. Ich spürte die Magie von Kopf bis Fuß durch meinen Körper fließen. Sie linderte sehr schnell den Schmerz. Viel zu schnell, meiner Meinung nach. Hätte es länger gedauert, hätte Magnus länger seine Magie durch mich fließen lassen müssen und wäre länger bei mir geblieben.

Ich wachte erneut aus einem tiefen Schlaf. Ich hörte vertraute Geräusche, wie das Ticken meiner Uhr, das Brausen der vorbei rauschenden Autos und das unruhige Klopfen der Fingernägel meiner kleinen Schwester, wenn sie sich um irgendwas sorgen machte. Dann öffnete ich langsam meine Augen. Zuerst nahm ich alles sehr verschwommen wahr, doch nach ein paar Wimpernschlägen konnte ich meine kleine Schwester Isabelle, die von oben bis unten ein schwarzes Lederoutfit trug und ihre langen schwarzen Haare zu einem hohen Zopf zusammen gebunden hatte, erkennen.

„Wie geht's dir?" in Izzy's dunklen Augen lag große Sorge. „Es geht mir gut. Wie lange hab ich geschlafen?" Izzy seufzte und meinte „8 Stunden, ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf. Nachdem Magnus deine Schmerzen gelindert hatte, ist er erstmal bei dir geblieben während du schliefst. Nach ungefähr 2 Stunden hat Jace ihn abgelöst und dann wieder nach 2 Stunden ich Jace.".

Magnus Bane machte sich Sorgen um mich? Ich kannte ihn doch gar nicht.

Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen bei dem Gedanken daran, dass der gut aussehende Magnus Bane sich um mich sorgte. Ich setzte mich auf und hatte dieses Mal absolut keine Schmerzen. Izzy strich mir über meine schwarzen Haare. „Pass das nächste Mal bitte besser auf! Ich bin fast gestorben vor Sorge. Du bist mein großer Bruder, du darfst mich nicht alleine lassen, ok? Ich geh mal zu Mum und Dad und sage ihnen, dass du wach bist und es dir besser geht.". Sie ließ mich alleine in meinem Zimmer sitzen und sorgte dafür, dass unsere Eltern wissen wie es mir geht.

Endlich war kurz allein und konnte nachdenken. Ich erinnerte mich noch daran, wie Jace von hinten von diesem Dämon angegriffen wurde und ich ihn mit einem meiner spitz gefeilten Pfeile erledigte. Kurz darauf spürte ich den stechenden Schmerz in meinem Rücken und dann bin ich in meinem Bett aufgewacht.

Ich fragte mich, wo Jace ist. Vor ein paar Wochen hatte er mich gefragt, ob ich sein Parabatei werden würde. Ich hatte mich wahnsinnig darüber gefreut und die Frage bejaht. Dies war eine sehr große Entscheidung, denn sobald wir die Parabatei-Runen aufgetragen hätten, würden wir in einer sehr engen Verbindung stehen und fühlen, wie es dem Anderen gerade geht. Ich wollte das, aber irgendwie war ich mir nicht sicher, denn dein Parabatei muss dein Parabatei bleiben und die Gefühle dürfen sich nicht verstärken. Aber ich musste mir einfach eingestehen, dass Jace für mich mehr als mein Bruder bzw. bester Freund war. Das wird aber niemand akzeptieren.

Meine Gedanken schweiften weiter zu Magnus. Er war wirklich sehr gutaussehend. Aber trotzdem sollte ich ihn meiden. Schon als Kinder wurde uns beigebracht, Hexenmeister zu meiden. Also werde ich das auch tun, selbst wenn es mir vielleicht schwer fällt.

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Fortsetzung folgt...

doesn't fit in this timeWhere stories live. Discover now