Kapitel 5

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Magnus
Ich war spät dran also beeilte ich mich, um rechtzeitig bei der Parabatei-Zeremonie anwesend zu sein. Als die schwere Eisentüre aufriss, hatten sie bereits begonnen und sahen mich erschreckt und gleichzeitig genervt an. Ich entschuldigte mich für mein Zuspätkommen und reihte mich unter die Zuschauer.

„Warum bist du gekommen? Ich dachte du hattest noch etwas vor?", fragte mich Isabelle flüsternd. „Ich lasse mir diesen Spaß doch nicht entgehen.", grinste ich. „Wenn die hier fertig sind, muss ich dir was erzählen. Es geht um Alec.", flüsterte sie geheimnisvoll. „Was denn?", hakte ich gleich nach. „Sag ich dir später.", antwortete sie nur.

Echt jetzt?! Meine Neugier fraß mich fast auf. Also versuchte ich mich abzulenken und achtete darauf, was im Vordergrund geschah. Gerade wurde dem großen Blonden die Parabatei-Rune aufgetragen. Es schien schmerzhaft, denn er verzog ganz schön das Gesicht. Das war wirklich zum Lachen. Dann trug der Stille Bruder auch Alexander die Rune auf. Auch er verzog schmerzlich sein wunderschönes Gesicht, sodass man seine himmlisch blauen Augen nicht mehr sah. Er tat mir leid. Hätten sie bei ihm nicht etwas vorsichtiger sein können?

Seine Rune war fertig und leuchtete gold, durch sein, von Isabelle und mir ausgewähltes, graues Muskelshirt.

Nun begann die Zeremonie so richtig: die Beiden nahmen mit ihrem rechten Arm den rechten Arm des Anderen und sofort erschien der weißblaue Schimmer in Kreisform um sie herum und erhellte den Raum. Alle warteten gebannt darauf, was als nächstes passieren würde. Die Energie, die sich erst um Alec und Jace begeben hatte, zog sich nun zusammen und drang in die Beiden ein, bis sie begannen leicht zu schweben und zu leuchten. Immer noch Händehaltend. Nun sprach der Stille Bruder irgendeinen dramatischen Satz, den ich aber kaum verstehen konnte und die Parabatei Brüder kamen wieder auf dem Erdboden zurück und hörten auf zu leuchten, obwohl ich schwören könnte, dass Alexander eh schon die ganze Zeit leuchtet, wie das einzige Licht in einem dunklen Wald, das man nie verlieren sollte.

So war er. Wie ein Licht in meinem langweiligen Leben, das auf mich wie ein Schimmer Hoffnung auf ein schönes Leben wirkte und ohne das ich nicht mehr leben wollte. Ich hatte in meinem langen Leben von 314 Jahren noch nie einen Engel gesehen und ehrlich gesagt hatte ich nie an solche Wesen geglaubt. Aber in diesem Moment wurde mir klar, dass es tatsächlich Engel gab und sie den wohl schönsten zu mir herunter geschickt hatten.

Die Zeremonie war mittlerweile vorbei und die „After Show"-Party begann im Nebenraum. Ich stand etwas abseits und beobachtete Alexander nur. Da kam seine kleine Schwester zu mir „Also was ich dir erzählen wollte..", fing sie an. „Ach ja, das hatte ich schon ganz vergessen.", meinte ich und warte darauf, dass sie weiterredete. „Alsoo, ich glaube mein großer Bruder hat ein Auge auf dich geworfen!..Nein, ich bin mir sogar sicher.", grinste sie.

Mein Mund stand wahrscheinlich mittlerweile so weit offen, dass mein Unterkiefer schon am Erdkern verbrannt war. Was sagte sie da?! Dieser Engel hat ein Auge auf mich geworfen? Das kann doch gar nicht sein. Mein Gesicht glich nun einer Tomate. „Bist du sicher, dass du dich da nicht irrst?", fragte ich schließlich. „Ich bin mir gaanz sicher. Er will es nur nicht so richtig zugeben, glaube ich. Also solltest du vielleicht den ersten Schritt auf ihn zu machen.", sagte sie, während mein Gesicht drohte in Flammen aufzugehen. „Glaubst du wirklich?", fragte ich sie verunsichert. „Jaa ganz sicher und jetzt geh zu ihm. Schau mal, er steht da eh grad ganz alleine rum. Also die perfekte Gelegenheit.", grinste sie und schob mich in Richtung Alexander.

Er stand mit dem Rücken zu mir. Also tippte ich ihm verlegen auf die rechte Schulter. Er drehte sich so schnell um, als hätte ich ihn erschreckt. „Hey, ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte ich mich deshalb. „Nein, nein. Hast du nicht. Ok doch eigentlich schon ein bisschen.", lachte er. Sein Lachen kam so von Herzen. Ich drehte innerlich durch und wurde wahrscheinlich schon wieder rot. „Und wie fühlt man sich so als Parabatei?", fragte ich nach ein paar Minuten Stille. „Es fühlt sich eigentlich an wie vorher.", lachte er sichtlich verlegen.

Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, nickte ich nur. „Wie findest du das denn, dass ich jetzt ein Teil einer Parabatei Brüderschaft bin?". Er drückte sich so seltsam aus, dass ich das Gefühl bekam, er wusste selbst nicht mehr, ob er es so gut fand. „Ich finde es großartig. Es ist doch schön mit jemandem so verbunden zu sein. Es kann aber auch gefährlich werden.", überlegte ich. Er atmete erst erleichtert auf, doch dann wurde er wieder unsicher und fragte: „Was? Warum gefährlich?". „Naja, wenn es einem von euch nicht gut geht, spürt es der andere. Oder auch der schlimmste Fall, wenn einer von euch stirbt, stirbt auch ein Teil des anderen.", erklärte ich ruhig. „Achso das, ja das stimmt. Aber das macht es ja auch irgendwie aus, oder nicht?", lächelte er. „Ja vielleicht.". Ich erwiderte sein Lächeln.

„Hey, deine Schwester hat da etwas erwähnt.", sagte ich endlich. „Oh, was denn?". Er wurde rot und seine Stimme nervös. Gott, war das süß! „Sie meinte etwas über deine Gefühle im Bezug auf mich.". Ich sprach so leise, dass es nur Alexander hören konnte. „Oh ja..ähm..was soll ich sagen?", fragte er nervös. „Vielleicht musst du ja gar nichts sagen, vielleicht reicht auch nur ein Zeichen.", sagte ich langsam. „Ein Zeichen?", fragte er verwundert. „Ja ein eindeutiges Zeichen, also zeig mir einfach was du fühlst.", lächelte ich und sah ihm stark in seine himmlischen blauen Augen. „Ich soll dir also zeigen was ich fühle?", grinste er schelmisch und ich antwortete aufgeregt, wie ein kleines Mädchen, das für einen Tag eine Prinzessin sein darf: „Ja.".
Und das tat er dann auch...😱😍


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Uff endlich fängt die richtige Handlung
an!! Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen♡

Nächsten Montag gehts weiter...

doesn't fit in this timeWhere stories live. Discover now