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Mares

Der Drink um meinen Fingern fühlte sich schwer, aber auch so endlos leicht an. Ich musste irre grinsen. Mir ging es gut. Ich hatte einen neuen besten Freund kennengelernt. Sein Name war Alkohol. Ziemlich cool. Er unterhielt mich, ließ mich taub und gleichzeitig so unbeschreiblich toll fühlen. Er war mein Leben. Es war noch nie so schön.

Ich wusste nicht, wann ich hier in die Bar ‚No Name' kam, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Und doch, als wären es nur zehn Sekunden gewesen. Schon komisch die Welt.

Irgendwann packte mich dann die Lust in einen Club zu gehen. Da es anscheinend Samstag war, war er Rappel voll. Und irgendwie war es schon Abend. Wie schnell man doch lebte. Es waren doch erst sechs Stunden vergangen, als ich sie noch gesehen habe? Oder waren es Tage? Keine Ahnung.

Mein Lächeln zerfiel eine gute Sekunde ein, dann musste ich lachen. Laut, gackernd, verletzt, traurig? Vielleicht fies?

Sofort leckte ich mir über die Lippen. Was wäre, wenn ich heute eine Schnitte abschleppte? Würde sie sich dann genau so fühlen wie ich? Ich gönnte es ihr. Sie sollte mir zuschauen, wie ich eine wunderschöne Blondine mit fetten Möpsen flachlegen würde, am besten liebe.

Sie sollte mit eigenen Augen sehen, was meine Hände alles machen konnten. Was mein Mund alles tun könnte. In wen ich meinen Schwanz stecken würde.

Sie sollte einfach leiden. Genau so wie ich.
So unfassbar leiden.

Satisfied | ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant