twenty-two

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"You are oxygen, You are the shallow hollow breaths of a broken soul. You are the security blanket, to wrap around my bruised and blackened skin. To comfort me, Only to make me hurt again. The cold steel of passion and regret, mixed between pain and the ugly color of red. You are the lover that hits and scars me, only to apologize and tell me you love me. The deepest of feelings, flowing through streams of pain and discomfort. And yet, I will forgive you. And become addicted to the bitter sweet relief like I always do. And we will live like a broken carousel, stuck in motion. Continuing on with broken hearts, and broken skin. You are toxic and painful, but I was always attracted to things that could kill me."

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Die Seele löste sich vom Leib des Toten und fuhr in das Himmelreich - hinauf zum ewigen Frieden. 

Nein, nicht in den Himmel. Ich stand neben dem Schwimmbecken und beobachtete meinen eigenen Körper; Leblos und leicht wie eine Feder lag er auf dem Wasser. Was ist passiert? Bin ich tot? Ein Fragment? Erschüttert versuchte ich Kontakt zu Harry aufzunehmen. Dieser stand mit geballten Fäusten vor Luke und schrie, aber ich konnte nichts hören. Verdammt, was ist los mit mir? May hielt Michaels Hand fest und sah sich suchend um. Was sucht sie? Vielleicht mich? Hoffnungsvoll griff ich nach ihrer Hand. Nichts, keine Reaktion. Luke hat mich umgebracht, folglich müsste ich als Fragment wieder auferstehen. Ich will kein Fragment sein. Ich will leben!

Sprachlos begutachtete ich die, nicht realistische, Situation und verschwand langsam aus der Schwimmhalle. Ich lief den bekannten Pfad Richtung Friedhof hoch. Es wirkte so vertraut. Der wunderschöne Pfad, den ich nach meiner Ankunft in Saveyard so oft hochgelaufen bin. Der wunderschöne Pfad, der mich zu Harry geführt hat. Harry stand dort und trug seine schwarze Lederjacke. Ich sah ihn praktisch vor mir.

Er hat etwas über Blake gesagt, da wir zu dem Zeitpunkt noch dachten, er wäre tot. Wunderschön waren seine Worte, „Seine Intention war es dennoch eine Similarität zweier liebender Kreaturen hervorzurufen, auf freundschaftlicher Basis, versteht sich. Doch sein Wissen erschuf die erlösende Illusion des Todes, welche ihm den Mut nahm, zu kämpfen.“ - Harry ging davon aus, das Blake sich selbst das Leben genommen hatte. Die Welt besteht aus Lügen, vielen tausend Lügen. Wir laufen auf einem Fundament aus falschen Worten und diese Worte haben Wesen wie die Fragmente erschaffen. Verdammt dazu, ihre eigenen Mörder zu töten, um endlich frei zu sein.

Würdest du töten, um anderen zu zeigen, dass dein Tod nicht recht war?

Vorsichtig, Schritt für Schritt, näherte ich mich Blakes Grab. Ich saß dort auch und dachte ich würde mit Blake reden, damals als ich Harrys Tagebuch gelesen hatte. Die Schuldgefühle trieben mich zu seinem besten Freund. Alles war so harmlos.

Sein Grab stand offen, ein riesiger Erdhaufen lag neben dem alten Stein. Der hölzerne Sarg geöffnet, viele Knochen lagen darin. Das ist Blake, ein haufen alter Knochen - Nicht das Fragment, dass nun neben Harry in der Schwimmhalle stand. 

Ich entdeckte weitere Erdhaufen. Jemand hat gezielt Gräber geöffnet. Warum tut man so etwas? May Pierce - Das nächste Grab, mehr Knochen, mehr Lügen, mehr Fragmente. Das nächste gehörte Michael. Tränen liefen über meine Wangen. Sie sind alle tot. Die Illusion der Fragmente vernebelte die Sicht auf die Realität. Ich habe gelernt tote Menschen zu lieben. Wie soll ich es nun verkraften, tote Menschen zu verlieren? Wie soll ich es verkraften, sie nur noch als Knochen zu sehen? Sie zerfallen zu Staub, später kann sie niemand mehr von der Erde unterscheiden. Wir fahren nicht in das Himmelreich auf, so wie es die Religionen versprechen. Nein, wir werden ein Teil der Natur. Produzenten - Konsumenten - Destruenten - Der natürliche Zyklus des Ökosystems. 

Tränen, Erde und Knochen umgaben mich nun Studenlang. Das schrecklich dumpfe Gefühl in meiner Brust wollte nicht verschwinden. Was tue ich jetzt? Muss ich Luke töten? Wie? Schluchzend ließ ich meinen Blick umher schweifen. Am hinteren Ende des Friedhofes war ein weiterer Erdhaufen. Noch ein Fragment? Stolpernd lief ich schnell zum Grab: - Thomas James Bloom - Thomas? Etwa der Thommy? Diese Wahrheit lag schwer auf meinen Schultern. Thommys Mutter war Mrs Bloom. Tief durchatmen Rose! Mrs Bloom? Seine Mutter?

                                                         ***

Geschockt lehnte ich mich auf dem Grabstein ab. Alles wurde schwarz und ich fand mich im Inneren eines kleinen Raumes wieder. Ein Kind saß am Esstisch und weigerte sich die Nahrung zu sich zu nehmen. "ISS, DU MIESER BASTARD!", schrie Mrs Bloom. Thommy schüttelte energisch seinen kleinen Kopf und sah seine Mutter traurig an, "Mama, ich mag das aber nicht.".

Sie stand auf, griff nach seinem Hals und drückte seinen Kopf in den Suppenteller, "ISS!", schrie sie. Er schüttelte wieder den Kopf. Ihre Hände zitterten vor Wut. "Okay.", murmelte sie, "Komm auf Mamas Schoß, Thomas.". Lächelnd hüpfte er auf den Schoß seiner Mutter und spielte mit ihren Haaren. "Wir werden jetzt spazieren gehen. Wir spielen gleich verstecken, okay?". Lachend sprang Thommy auf und zog sich seine hellbraune Regenjacke Jacke über. "Los Mama!".

Ich folgte ihnen unauffällig, auch wenn ich wusste, dass sie mich nicht sehen konnten. Die natürlichen Reflexe kann man wohl nicht ablegen, selbst nach dem Tod versteckt man sich. Nach einer halben Stunde standen wir auf dem Friedhof von Saveyard. Der angrenzende Wald ließ Thommys Kinderaugen leuchten. "Spielen wir da?", fragte er aufgeregt. Mrs Bloom lächelte, "Thomas, wir werden jetzt verstecken spielen. Ich zähle bis drei und du läufst weg. Du darfst dich aber nur auf dem Friedhof hier verstecken. Der Wald ist tabu! Verstanden?". 

"Eins ...zwei ...drei.!", rief sie. Thommy rannte schnell und stolperte oft über Äste. "Thommy, wo bist du?", Das Echo ihrer Stimme klang beängstigend. Alle Haare stellten sich auf meinen Armen auf. Grinsend nahm sie einen der großen Äste, über die er vorhin noch stolperte, in die Hand und suchte nach ihrem Sohn. "Wo bist du?", flüsterte sie. Thomas hockte hinter einem Grabstein. Sie schlich sich von hinten an und schlug mehrere Male auf ihn ein.

"Eins..zwei ...drei!", schrie sie lachend.

Mama, we all go to hell.

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Neues Kapitel! 1.9 READS YES ♥

So ich bin ab morgen in Amsterdam - Das neue Kapitel kommt dann vermutlich erst die Woche darauf :)

Und eine kleine Bitte an euch: Schaut euch doch einmal die Story 'Schicksalsschläge' von Minire91 an! Hier ist der Link http://www.wattpad.com/story/24887830-schicksalsschl%C3%A4ge

FRAGMENT [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt