twenty-one

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'You said your favourite colour was blue.
That you wanted to swim in my eyes.
But you failed to wipe the salt from my cheeks.
You stopped wearing your favourite blue shirt, that reminded you of my eyes.
I found it on top of the bin in the kitchen, stained with memories and all of the things I had lost 365 days later. I still sleep in that shirt. I still hope someone will make me as brave as you once did.'

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Oft frage ich mich, ob Tiere keine phobischen Reakitonen äußern, weil ihre verbale Kommunikation nicht so ausgefeilt ist wie unsere. Ist die Sprache der Menschen schuld an Phobien? Ich frage mich, ob die Worte der Katalysator unserer Angst sind. Habe ich keine Angst mehr, wenn ich nicht mehr rede? "Rose, du bist so ruhig.", Harrys Augen füllten sich mit einer Mischung aus Furcht und Sorge. Ich habe ihm nicht geantwortet. Luke nutzt meine Angst und wenn ich nicht spreche, kann er auch keine Informationen bekommen. Ich muss meine Worte gut aufteilen, sie gezielt einsetzen und so den ganzen, verdammt nervigen, Problemen aus dem Weg gehen. Das ist mein Plan - Einfach nichts sagen.

Aber Harry ließ nicht nach, "ROSE? Ich rede mit dir? HA - AH - EL - EL- OH?", buchstabierte er. May sah lachend zu mir herüber. Vielleicht versteht sie mich ja, wenn ich die Nachricht auf eine andere Art und Weise übermittel? Hastig scannten meine Augen die Umgebung, - Ich griff nach einem kleinen Ast und bohrte ihn in die Erde, sodass ich die ganze Geschichte mit den Phobien in den Boden ritzte. Komm schon, dachte ich mir, sie müssen es einfach verstehen. Endlich nickte Harry hastig und deutete auf seinen Mund. Richtig! Mein Plan funktioniert. Wie lange werden wir es aushalten?

Thanatophobie - Die Angst vor dem Sterben - Die Angst vor dem Tod. Meistens verbunden mit der Agliophobie, also der Furcht Schmerz zu empfinden. Das sind meine größten Ängste. Nicht etwa Spinnen, Wasser oder Höhe. Nein, Rose Dawnville fürchtet sich vor dem Schmerz und dem Tod. Sie fürchtet sich vor den physischen Wunden, die Handlungen hinterlassen können. Sie fürchtet sich vor der Auflösung ihres Körpers, vor dem Verlust ihrer Seele, ihrer Gedanken. Sie fürchtet sich vor dem 'Nichts' und vor dem 'Alles'.

Harry saß, wie ein wunderschöner Engel, auf dem kalten Boden und sah sich verloren um. Die braunen Locken fielen schwer über seine Stirn, er wirkt erschöpft. Ich wünsche ihm ein besseres Leben. Er sollte nicht hier sitzen, er sollte die Hand eines netten Mädchens halten. Er sollte sie küssen und heiraten. Harry sollte mit ihr eine Familie gründen, ein erfülltes Leben führen und glücklich sterben. Nicht jetzt, nicht hier. May sollte noch leben, Blake und Michael sollten leben. Schuldgefühle sammelten sich in meinem Kopf und ich weiß nicht wie wir hier heraus kommen würden. Alles lag an mir, zumindest fühlte es sich so an. Thommy stand am Waldrand, der Vogel lag in seiner Hand. Wir das schon zur Tradition? Es geht also wieder los. "Mama wartet auf euch.", rief er und deutete auf das Innere des Waldes.

Na dann, Mama, wir kommen. Grinsend strich ich die Erde von meiner Hose und zeige auf Thommy. 

"Hydrophobie", schrie ich so laut ich konnte. Luke meinte, Saveyard orientiere sich an meinen Ängsten. Ich sage sonst nichts, setze gezielt meine Sprache ein und manipuliere so das gesamte System. Hydrophobie - Die Angst vor dem Wasser - Ich kann perfekt schwimmen, aber das weiß Luke ja nicht. Sehr praktisch, dass ich mich in meiner Zeit vor Saveyard so für Phobien interessiert habe. Ich kann die Hälfte aller Ängste auswendig. May und Harry waren kurz davor ihre Münder zu öffnen, aber ich zwang sie dazu, weiterhin zu schweigen. 

Lukes Stimme drang aus Thommys kleinen Körper, "Rose, du hast mir versprochen meine Mama zu suchen." Tapfer bewegten sich meine Beine, wir folgten dem kleinen Fragment. Auf dem Weg in die grüne Welt voller Pflanzen, veränderte sich das Spielfeld - Aus dem erdigen Boden wurden blaue Fliesen. Mein Plan schien zu funktionieren. Glücklich griff ich nach Harrys und Mays Hand. Beide waren sehr angespannt. "Thommy?", fragte ich. "Hilfe! Mama!", seine piepsige Stimme füllte die Halle. Ein lebloser Körper trieb im Wasser. Eine weibliche Figur. Thommy warf sich in das Becken und sank auf den Grund des Pools. Sie wollen, dass ich dort hineinspringe, um den Jungen und die Frau zu retten. Harry zog seine Schuhe aus, "Ich muss da rein.", sagte er. Energisch schüttelte ich den Kopf und drängte sie dazu, viel Abstand zu halten. 

Langsam legte ich meine Kleidung ab und glitt in das eiskalte Wasser. Ruhig ließ ich meinen Körper auf der Wasseroberfläche treiben und lächelte zufrieden. Ich hatte Recht, ich kann das Spiel ändern. Luke tauchte neben mir auf, einzelne Tropfen rollten über sein schönes Gesicht. Wenn man seinen Charakter nicht beachtete, wirkte er attraktiv. "Findest du das lustig?", fragte Luke. Seine Hände schlangen sich um meinen Hals. "LUKE!", fauchte Harry, "FASS SIE NICHT AN". - "Sonst..?" - "Sonst verpass ich dir eine schöne Narbe", Blake stand am Beckenrand und er sah überhaupt nicht glücklich aus. "Es hat eine Weile gedauert", sagte Michael aggressiv, "Aber ich habe es jetzt verstanden. Ich weiß jetzt, wie das hier abläuft und so konnten wir euch finden." May warf sich in Michaels Arme und begann fürchterlich zu weinen, "Ich dachte schon, ihr wärt ohne mich gegangen.", murmelte sie betroffen.

"Nein, wie süß. Eine liebliche Familienzusammenführung. Wo bleibt der Kuchen?".

Luke tauchte meinen Kopf unter Wasser. Seine Finger rammten sich wie spitze Nägel in meine Kopfhaut. Er riss mich an den Haaren wieder heraus und schob mich schnell wieder unter Wasser. Luke wierderholte diesen Vorgang oft, zu oft. Ein schmerzhafter Druck zwang mich dazu, meinen Mund zu öffnen. Wassermassen schienen meinen Körper zu überfluten, ehe sich die Welt um mich herum zu drehen begann. Mein Körper trieb neben dem Körper der toten Frau.

May sprang schnell in das Wasser. Angriffslustig warf sie ihren zierlichen Körper auf Luke und versuchte ihn in die Tiefen des Pools zu ziehen. Dieser schob May jedoch amüsiert zur Seite und sah Harry genauer an. Seine grünen Augen wurden grau. Aus dem verlegenen Lächeln wurde eine zornige Miene.

"Klappe zu, Rose tot.", sagte Luke lachend. 

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Endlich mal ein neues Kapitel ♥

Ja, die liebe Schulzeit hat ja leider wieder angefangen und deswegen finde ich kaum Zeit, um weiter an meiner Story zu arbeiten.  Aber ich werde es schaffen! Nearly 1,7 k - Proud of you ha! :)

Ich hoffe es gefällt euch.. 

Wird Rose zu einem Fragment? Verdammt, ihren eigenen Mörder zu töten? Findet es heraus. 

FRAGMENT [h.s.]Where stories live. Discover now