The rise of the dark

Kapitel 11

Ally's P.O.V

Obwohl alle meine Instinkte mir zuschrien, ich solle fliehen, zwang ich mich Cole aus dem Raum zu folgen. Wir durchquerten unzählige Korridore, dass ich mir fragte, obwohl er mich aus Spaß im Kreis herumführte. 

Schließlich führte er mich in einen langen, kahlen Raum, an dessen Betondecke sich Neonröhren befanden. Ansonsten fiel nur ein wenig Licht durch kleine, hochgelegene Fenster herein.

Mit einem Räuspern zog Cole meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich:" Also, wie du wahrscheinlich bereits gemerkt hast sind wir momentan-abgesehen vom Personal-die einzigen Bewohner dieses Schlosses. Allerdings wird meine Familie in Laufe der nächsten Tage von einer Geschäftsreise zurückkommen. Und wenn du dein Verhalten beibehältst, kannst du dir auch schonmal einen schönen Platz im Wald aussuchen, wo ich deinen Körper verschwinden lassen werde."

Das alles sagte er mit einer undurchdringlichen, kalten Mine ohne irgendeine Gefühlsregung zu zeigen. Ich beschloss ihm nicht zu zeigen wie sehr mich die beiläufige Erwähnung meines bevorstehenden Todes aus dem Konzept brachte.

Er schien zumindest keine Antwort zu erwarten, denn er fuhr fort:" Du musst jedem Mitglied der königlichen Familie zu jedem Zeitpunkt mit Respekt und Demut begegnen. Halte stets deinen Blick gesenkt, antworte sofort und ehrlich, wenn du etwas gefragt wirst und befolge alles, was man dir sagt. 

Du hast keine Chance gegen einen Vampir. Vergiss das nie. Fliehen oder Kämpfen ist zwecklos. Wir haben bessere Sinne, sind schneller und viel stärker."

Als müsste er mir das jetzt noch sagen. Arrogantes Arschloch, selbstverliebter Blutsauger,...

"Man kann unsere Rasse in verschiedene Ränge unterteilen: Die einfachen Vampire, niedriger Adel, hoher Adel und schließlich die Königsfamilie. Je höher der Rang, desto stärker ist der Vampir. 

Erinnerst du dich noch, was ich über die mentalen Kräfte von Vampiren erzählt habe? Wir besitzen die Fähigkeit in jemandes Kopf einzudringen, seine Gedanken zu lesen und zu manipulieren. Das heißt du musst in Anwesenheit anderer auch auf deine Gedanken achten. Du bist  außergewöhnlich stark und damit werden wir jetzt arbeiten."

Er konnte meine Gedanken lesen? War er die ganze Zeit in meinem Kopf? Konnte ich meiner eigenen Wahrnehmung in seiner Gegenwart vertrauen?

"Ich werde jetzt langsam versuchen in deinen Kopf zu gelangen und du wirst mit allen Mitteln versuchen mich davon abzuhalten. Bereit?"

Auch wenn ich ihm eigentlich antworten wollte, dass ich keineswegs bereit war und keine Ahnung hatte, was er von mir erwartete. Dennoch spürte ich wie ich nickte.

Keine Sekunde später verspürte ich wieder dieses seltsame Druckgefühl in meinem Kopf. Zuerst ganz leicht, kaum wahrnehmbar dann immer später.

 Ich blickte auf und sah direkt in Cole's grüne Augen, die jede meiner Bewegungen verfolgten. Sein Gesicht war so atemberaubend. Wie konnte ein solches Monster ein Gesicht wie das eines Engels haben?

"Ich weiß ja, dass ich heiß bin, aber ein Engelsgesicht, hmm?", er zog belustigt eine Augenbraue hoch, während ich meinen Blick mit glühenden Wangen auf den plötzlich sehr interessanten Fußboden sinken ließ.

"Nochmal und lass dich diesmal nicht von meinem atemberaubenden Äußeren  ablenken.", seine Mundwinkel verzogen sich zu einem hämischen Lächeln. Und, oh Gott, diese Lippen. 

Sein Kichern ließ mein Gesicht dunkelrot anlaufen. Das waren meine Gedanken und es war mir sehr unangenehm, wie er meine intimsten Gedanken als sein Unterhaltungsprogramm benutzte. Dieser Bastard sollte sich gefälligst aus meinem Kopf verpissen.

"Sorg doch dafür!" Doch bevor mich mir eine schlagfertige Antwort ausdenken konnte, tauchte wieder dieser Druck in meinem Kopf auf.

Er wurde stärker und stärker und ich merkte wie sich die Ränder meines Sichtfeldes allmählich verschwammen und mir schwarze Punkte vor den Augen erschienen. Kurz bevor ich das Bewusstsein endgültig verlor, viel mein Blick noch auf Cole's diabolisches Grinsen.