28 *special

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Ich war froh, endlich zuhause zu sein. Bei Henry.
Oliver war so froh, dass ich wieder da war, dass er alle Informationen für Adoption und Sorgerecht besorgte und nach einem wirklich langen Streit, stimmte meine Mutter zu. Danach brach sie den Kontakt zu mir ab, aber darüber war ich nicht wirklich traurig. Wir hatten nie ein gutes Verhältnis und sie war für mich nie als Mutter da gewesen.
Roy hingegen freute sich sehr darüber, dass ich wieder da war und behandelte mich wie eine Tochter. Es war ungewohnt endlich ein richtiges, fürsorgliches Elternteil zu haben, aber ich war wirklich einfach nur glücklich.
Oliver war schon vorher wie ein richtiger Bruder gewesen und war es auch weiterhin und so hatte ich nach all den Jahren das erste mal eine richtige Familie.

Abby war mittlerweile meine beste Freundin und wir machten all die Dinge, die beste Freundinnen einfach so machten. Und ich brauchte mir keine Gedanken mehr über meine Keine-Freunde-Regeln zu machen.
Außerdem ging sie mit mir Einkaufen, weil meine Mutter mir meine Kartons nicht mehr geschickt hatte. Vielleicht sollte ich deshalb sogar ganz froh sein, dass meine Mutter mir die Sachen nicht geschickt hatte, weil das Einkaufen mit Abby wirklich so viel Spaß machte, dass ich auch noch mit ihr einkaufen ging, obwohl ich schon gar nichts mehr brauchte.

Ich machte sogar meinen Führerschein und fuhr mit dem Auto meiner Mutter. Sie hatte es nie abgeholt, deswegen war es jetzt meins. Aber trotzdem ließ ich mich lieber von Henry fahren, weil ich ihn so gerne ansah beim Fahren.

Langsam hatte sich die Normalität wieder wie ein Tuch über den Alltag gelegt, nachdem ich sie so aufgewirbelt hatte mit meiner Entscheidung.
Die Schule hatte keine Probleme damit mich als Schülern da zugehalten.
Manchmal fragte ich mich noch, was meine Mutter wohl gerade tat, aber ich ertappte mich immer häufiger dabei, wie ich den Gedanken abtat, weil es mich eigentlich gar nicht interessierte.
Es war Sommer und ich verbrachte meine Tage meistens mit Henry, Abby und Oliver im Freibad. Ab und zu kam auch Mia mit.

Jetzt gerade lag ich neben Mia und Oliver auf der Picknickdecke im Freibad und sah Henry dabei zu, wie er aus dem Wasser kam.
Ein paar Mädchen drehten sich nach ihm um, aber er hatte nur Augen für mich.
Er versuchte schon seit ein paar Minuten mich ins Wasser zu bekommen, aber ich beobachtete ihn lieber.
Darauf nahm er keine Rücksicht. Er griff mich einfach und trug mich ins Wasser.
Ich musste über sein entschlossenes Gesicht lachen und er warf mich eifach ins Wasser.
Die Kälte des Wassers brannte ein bisschen auf meiner, von der Sonne gewärmten Haut.
Als ich auftauchte stand Henry direkt vor mir. Er lachte und ich warf mich auf ihn, um ihn umzuwerfen, denn er konnte ganz locker in dem Wasser stehen.
Eigentlich war ich die Einzige, die dabei. komplett nass wurde, aber schließlich musste er so sehr lachen, dass ich es schaffte ihn umzuwerfen.

Ich wollte gerade triumphierend jubeln, als ich komplett nass gespritzt wurde.
Am Beckenrand stand Mia und lachte und Oliver, der mich mit seinem Sprung ins Wasser so nass gemacht hatte tauchte vor mir auf.
Mia glitt elegant hinter ihm ins Wasser.
„Na warte!", drohte ich Oliver lachend und begann ihn nass zu spritzen.
Irgendwie endete das ganze in einer riesigen Wasserschlacht.
Ich saß auf Henrys Schultern und versuchte Mia von Olivers Schultern runterzuwerfen. Es gelang mir nicht, dafür fiel ich von Henrys Schultern.

Lachend lagen wir wieder alle auf der Decke.
Ich war wirklich glücklich. Hier lebte ich und egal was kommen würde, ich war jetzt stark. Ich wollte mutig sein und ich wusste, dass Henry immer an meiner Seite war.

CARAMELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt