PROLOG

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Standest du schon mal an einer Stelle deines Lebens, an der du dich gefragt hast, warum du das alles machst? Die Stelle, zu der du gekommen bist, weil du dir und wem auch immer mit kurzfristigen und spontanen Entscheidungen den Himmel und was zum Teufel noch beweisen wolltest?
Dabei war dir bis zu dem Ziel auch nichts wichtiger, als anzukommen und dann standest du da und hast dich gefragt, warum genau und wem du eigentlich etwas vormachen willst?
Wenn ja, dann standest du sicherlich schon in dem darauffolgenden Regen der Gefühle. Erst bist du wütend, dann bereust du alles und irgendwann bist du traurig. Die Freude an der Sache hast du irgendwann auf dem Weg dahin verloren.
Hattest du dann das Gefühl in dem Regen zu ertrinken?
Ich selber kenne das ziemlich gut. Aber ich sage mir dann immer, dass alle, die immer in die selbe Richtung abbiegen, weil sie machen wollen, was sie kennen, eigentlich immer nur im Kreis fahren. Ich will aber die Welt sehen.
Und wenn ich einen falschen Weg nehme und dann irgendwann in dem Regen der Gefühle stehe, dann ist das der Moment in dem ich mich endlich wieder lebendig fühle.
Ich will in dem Regen stehen, bis ich scheiße-nass bin, weil ich dann endlich weg bin von dem Dach der Menge.
Ich will nicht unter dem Dach stehen, ich will den Regen. Ich brauche keinen Regenschirm und ich will ihn mir auch nicht mit irgendwem teilen.
Alles, was ich will ist, mit dir in diesem Regen zu stehen und, wenn wir endlich so nass sind, dass wir keinen trockenen Fleck mehr aneinander finden können, dann kann ich mir vielleicht vorstellen, mit dir ein Schiff zu bauen.

Aber bitte, du kannst auch weiter im Kreis fahren, ich warte dann hier im Regen auf dich.

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CARAMELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt