Connor leckte sich einmal über seine Lippe, als wollte er etwas sagen, blieb aber stumm.

„Außerdem war ich immer noch geflasht, dass du Interesse an mir hast. An mir. Ich glaube, ich wollte perfekt rüberkommen, da du es für mich warst. Im Nachhinein ist das vollkommener Bullshit.", schüttelte ich enttäuscht den Kopf.

„Als ich da auf der Bank lag, entdeckte ein Typ mich."

Etwas verletzliches tauchte in den Augen meines Gegenübers auf.

„Er hieß Ethem und war gerade 21 geworden. Ethem kümmerte sich sofort um mich. E-er nahm mich in den Arm, er tröstete mich und er kaufte mir Alkohol."

„Was?", stieß Connor ungläubig hervor.

„Lass mich ausreden."

„Er kaufte nicht von sich aus Alkohol, sondern weil ich ihn darum bat. Okay, beten konnte man das nicht nennen ... ich zwang ihn eher dazu." Ich raufte meine Haare.

„Er versuchte mich aufzuhalten, doch ich begann ein Getränk nach dem anderen herunter zu schütten, um meine Gefühle und meine Schmerzen zu betäuben. So wie Jack nach dem Tod seiner Eltern."

Meine Tränen wurden wieder stärker.

„Das Problem war aber, dass ich mich so abschoss, dass ich Jack vollkommen vergaß. Anstatt für ihn da zu sein, betrank ich mich. Oh Gott, was war ich für ein schrecklicher Mensch?" Ich offenbarte ihm meine tiefsten Gefühle.

„Ich wollte alles vergessen, auch dich, doch als ich dann wirklich alles vergessen hatte, war es doch nicht mehr so toll. Dieses Gefühl... Ich war traurig, wusste aber nicht mehr warum; ich..." Ich musste mich kurz selbst unterbrechen, da jetzt der schlimmste Part kam.

„Connor raste nicht aus. Ich will dir erst eins sagen: ich liebe dich und ich hoffe du tust es trotzdem auch, nachdem ich dir das jetzt gesagt hab. Lass mich aber bitte ausreden."

Seine Augen hatten kurz geleuchtet, doch dieser Anblick war sofort wieder erloschen.

Nun guckte er verängstigt.

„Ich habe Ethem geküsst," Connor holte auf meine Worte tief Luft, „doch ich wusste nicht warum. Ich glaube, er war einfach der einzige, der gerade da war. Nein, ich liebe ihn nicht, aber in diesem Moment brauchte ich einfach etwas, an das ich mich ran klammern konnte. Irgendwas, was mich einigermaßen retten konnte. Als ich ein wenig mehr bei Bewusstsein war, erzählte ich ihm auch noch alles - ich glaube sogar von uns. Doch Connor, ich war da immer noch nicht ganz ich selbst."

Er hatte seine Augen geschlossen und massierte seine Schläfen.

„Am nächsten Tag bin ich alleine, verkatert aufgewacht und als ich mich an das erinnerte, woran ich mich überhaupt noch erinnern konnte, hab ich mich so unfassbar doll geschämt. Connor, ich habe mich wirklich zu Grund und Boden geschämt. Ich wollte alles rückgängig machen und hätte alles dafür getan, dass diese Nacht niemals passiert wäre. Am nächsten Tag bin ich natürlich wieder zu Jack ins Krankenhaus, hab ihm aber nichts davon erzählt. Weißt du, wie ihn das noch mehr zerstört hätte, wenn ich ihm erzählt hätte, dass ich mich seinetwegen besoffen und dann einen drastischen Fehler gemacht hatte."

„Hast du noch Kontakt zu Ethem?", fragte Connor verbittert, wobei er seinen Namen wie Abschaum aussprach.

„Er versucht mich zu erreichen, doch ich lehne ihn immer ab. Also nein. Und Connor, hör auf ihn so angeekelt auszusprechen. Er wollte mir nur helfen und hat mich zu nichts gezwungen." Ich versuchte ihn ein wenig zu beschwichtigen.

„Evening, ihr habt euch geküsst. Wie soll ich ihn da mögen oder ihm vertrauen?"

Wir schwiegen.

„Wie soll ich dir da vertrauen?" Es war nur ein Flüstern, doch ich hatte es genau gehört.

„Connor nein. Bitte nicht.", stürzte ich auf ihn zu, doch er wehrte ab.

„Ich war nicht ich selbst und bereue es zutiefst. Aber ich brauche dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr." Ich hatte mir geschworen, ihn nicht gehen zu lassen, ohne um ihn gekämpft zu haben.

Er stand auf.

„Nein!", zog ich an seinem Arm. „Connor, mein Herz verkraftet das nicht, wenn du jetzt gehst."

„Evening, ich muss nachdenken. Du hast mir jetzt eine Woche verschwiegen, dass du einen Jungen geküsst hast, nachdem wir uns geküsst hatten. Du hast mich ignoriert und fast so getan, als wäre es meine Schuld. Ich bin einfach nur verwirrt, traurig und enttäuscht."

Ich musste tief Luft holen, um nicht umzukippen.

„Ich hatte Angst vor deiner Reaktion und dass ich dich verlieren würde. Im Endeffekt hab ich dich aber eher verloren, indem ich dir nichts gesagt habe, ich weiß." Schmerzlich verzog ich mein Gesicht.

Doch ich musste ihm die Zeit geben.

„Ich lasse dir jetzt Zeit, aber versuch' dich bitte in meine Situation reinzuversetzen und stoß' mich nicht weg. Connor, ich brauche dich wirklich."

Er entfernte meine Hand von seinem Oberarm, drückte diese noch einmal, ehe er sich die Schuhe anzog und durch die Tür verschwand.

Ich hoffte, ich hatte ihn nicht verloren.

nun ist alles raus

und ich will eure meinung hören

seid ihr auf irgendeiner seite?

was denkt ihr von ethem?

immer noch hass auf eve?

wie wird's wohl weitergehen?

bis baldo

xx h

LEUCHTENDESTERNE

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Where stories live. Discover now