Kapitel 12

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Bellamy und Clarke kamen ins Camp gelaufen. „Wieso haben sie das Exodus-Ship jetzt schon runter zur Erde geschickt und wieso ging der Fallschirm nicht auf?" fragte ich Clarke, obwohl ich wusste, dass sie mir auch keine Antwort darauf geben konnte.
„Ich weiß es nicht." Sie klang echt verzweifelt und weinte. Ich konnte sie verstehen. Immerhin war ihre Mutter in diesem Ship. Leider wusste ich nicht ob, Marcus auch drinnen war. Und die Verbindung zur Ark war immer noch nicht wieder da. Der Gedanke, dass ich ihn jetzt auch noch verloren hätte, machte mich wahnsinnig. Er und meine Grandma waren die letzten Verwandten, die ich noch hatte und ich konnte nicht schon wieder einen geliebten Menschen verlieren. Wir kamen uns doch gerade erst wieder näher.
„Wir müssen da hin.", sagte ich und merkte wie Panik in meiner Stimme mit schwang.
„Wir werden morgen früh aufbrechen. Jetzt sollten wir uns erst einmal ausruhen." schlug Bellamy vor.
„Aber was ist, wenn einige den Sturz überlebt haben? Sie brauchen unsere Hilfe." Clarke weinte immer mehr.
„Clarke, das Ship kam mit höchst Geschwindigkeit aus dem All. Das wird keiner überlebt haben. Es tut mir leid." Er nahm sie in den Arm und sie schlang ihre Arme um ihn. Ich stand einfach nur da und musste die Situation gerade erst mal verarbeiten. Die ganze Nacht machte ich kein Auge zu 
Am nächsten Tag machten sich ein paar von uns auf den Weg zur Absturzstelle. Ich wollte natürlich mitkommen, doch Bellamy hielt mich auf. „Alicia, wir brauchen dich hier im Camp. Falls die Grounder angreifen, hast du hier das sagen. Ich vertraue dir."
„Sie werden nie auf mich hören."
„Doch das werden sie schon. Sie wissen wie stark du bist."
„Ok. Gut." Ich war wirklich erstaunt dass Bell mir so viel Vertrauen schenkte. Obwohl ich eher glaubte, dass er damit versuchen wollte, dass ich ihm verzieh und ihn wieder als Freund sah.
„Wir werden bald zurück sein." Dann ging er.
Ich stellte mich auf meinem Wachposten und beobachtete die Umgebung. Die Stunden vergingen und es war die ganze Zeit über ruhig. Ich wurde bei der Wache von Gönner abgelöst und beschloss so lange ins Drop-Ship zu gehen. So langsam wurde es dunkel und die anderen waren immer noch nicht wieder zurück. Ich hörte wie Jasper vor einigen aus dem Camp mit seiner tollen Aktion prahlte. Es war echt zum kotzen ihm zu zuhören.
Doch auf einmal hörten wir den Stolperdraht, den wir gespannt hatten.
Coner hörte es zuerst und schrie durchs Camp, dass die Grounder kommen würden und wir machten uns bereit.
Doch keiner sah zuerst etwas. Ich wollte raus gehen und gucken, vielleicht war es ja einfach nur ein Tier oder einer von uns.
Doch auf einmal rief Derek, dass er was gesehen hätte und schoss drauf los.
„Nicht schießen!" rief ich und machte mich auf dem Weg nach draußen vor das Camp.
„Ihr beide kommt mit." ich zeigte auf Derek und Conner. Auch Octavia kam mit uns.
Wir suchten die Umgebung ab und sahen auf einmal jemandem hinter einem Baum liegen.
„Octavia sei vorsichtig." sagte einer der beiden.
Sie ging in die Knie und berührte den am Boden liegenden. Dieser schreckte hoch und wich zurück. Er sah uns Angst erfüllt an. Und ich traute meinen Augen nicht.
„John?", war dass einzige was ich hervorbrachte.
Tränen stiegen mir in die Augen. Er lebte. John lebte und er war hier. Doch er sah echt beschissen aus. Sein Gesicht war voller Blut und auch seine Kleidung. Er hatte überall Wunden und Blessuren.
Ich lief zu ihm und versuchte ihm hoch zu helfen. Doch für mich allein war er zu schwer. „Coner hilf mir!", befahl ich dem Angesprochenen. Dieser zögerte kurz, half mir dann aber John ins Drop- Ship zu bringen. Von allen Seiten wurden wir entsetzt angeschaut, einige gaben sogar sehr gehässige Kommentare von sich.
Im Drop- Ship setzten wir den Verletzten an einer Wand ab. Er zog sofort die Knie ran und machte sich so klein es ging. Ich konnte den Anblick kaum ertragen und merkte den Kloß in meinem Hals. Er hatte schmerzen und schreckliche Angst, was man ihm deutlich ansah.
Ich hockte mich zu ihm runter und versuchte behutsam mit ihm zu sprechen. „Hey John. Du bist in Sicherheit." Meine Stimme war nur ein Flüstern und mir liefen jetzt wirklich  Tränen die Wange runter. John sah mich an. Er hob eine Hand und fing die Träne auf, die von meinem Gesicht viel.
„Alicia." Krächzte er, als er das tat und ich konnte seine Hände sehen. Ich bekam einen Schock und nahm vorsichtig seine Hand in meine. Ich sah, dass ihm die Fingernägel ausgerissen wurden. Er wurde gefoltert. „John. Was ist passiert?" fragte ich ihn. „Die Grounder." war seine einzige Antwort. Um uns herum haben sich immer mehr Menschen versammelt und auf einmal hörte ich Bellamys wütende Stimme. „Wo ist er?"
Ich sprang auf und stellte mich schützend vor John.
„Alle außer Conner, Derek und Alicia raus! Sofort!" Befahl Bell und die Leute verließen das Drop- Ship.
„Er behauptete, er war bei den Groundern. Er wollte sich wieder ins Lager schleichen." Conner erzählte Bellamy natürlich nur Misst.
„Ich bin nicht geschlichen, ich bin von den Groundern weg gerannt." verteidigte sich John leise.
„Hat jemand Grounder gesehen?"
Derek schüttelte den Kopf.
„Wenn das so ist." sagte Bellamy und richtete die Waffe auf John.
„Nein!" rief ich nur und funkelte Bellamy böse an. Auch Finn versuchte Bell aufzuhalten.
„Wir waren uns einig, was mit ihm passieren würde, wenn er zurück kommt. Also geh aus dem Weg Alicia!" Er schaute mich böse an. Doch ich blieb stehen. Auch Finn stellte sich jetzt ihm in den Weg.
„Geht beide beiseite!" Rief Bellamy.
„Wenn du John erschießen willst, musst du zuerst mich erschießen." sagte ich.
„Wenn er bei den Groundern war, kann er uns vielleicht helfen." Kam es von Finn.
„Er wird sterben."
„Nein!" Jetzt meldete sich auch Clarke zu Wort.
„Er wurde gefoltert. Er hat sich die Wunden doch nicht selber zugefügt." Wir versuchten  Bellamy davon zu überzeugen, John nicht zu erschießen.
Clarke ging auf John zu. „Die beiden haben recht."
„Nein. Haben sie nicht. Hast du vergessen was mit Charlotte war?"
Wirklich, kam Bellamy jetzt wieder mit der? Ich verdrehte dich Augen.
„Nein hab ich nicht. Aber was mit Charlotte passiert ist, ist genauso wenig seine Schuld wie unsere." gab sie als Antwort.
Jetzt bemerkte auch Clarke, dass er gefoltert wurde und sprach die ausgerissen Fingernägel an.
Ich hockte mich wieder neben ihn und strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich versuchte so behutsam wie nur möglich zu sein und trotzdem zuckte er bei meiner Berührung zusammen.
„Was hast du ihnen über uns erzählt?" Fragte ihn Bellamy.
„Alles." war Johns Antwort.
Clarke stand wieder auf und ging zu Bellamy. „Wenn es ihm besser geht, finden wir raus, was er weiß und dann geht er wieder."
„Und was ist wenn er sich weigert zu gehen?" fragte der Angesprochene?
„Dann töten wir ihn." War ihre Antwort.
Ich schaute die beiden entsetzt an.
„Kleine komm her. Ich muss mit dir reden." Ich wurde sauer und stand auf.
„Bellamy. Ich bin nicht deine Kleine. Und ich wüsste nicht was wir noch zu bereden haben. Und wenn du John auch nur anrührst, bring ich dich um. Hier hast du deine Waffe. Du bist das allerletzte. „Ich drückte ihm die Waffe in die Hand und wollte wieder zu John gehen. Doch ich wurde am Arm festgehalten.
„Du bist sturer als Octavia. Ich will doch nur das Beste für dich und er..." Bell zeigte mit dem Finger auf den Verletzten in der Ecke. „Er ist definitiv nicht gut für dich. Dir ging es viel besser als du noch dachtest er sei tot."
Jetzt wurde ich richtig sauer. „Du kannst dir dein Mitgefühl und Beschützerinstinkt sonst wo hin stecken! Ich habe dich nicht darum gebeten. Du denkst doch nur an dich und wie du am Besten aus der Nummer raus kommst. Du, Bellamy, bist das Allerletzte!"
Bellamy sah mich entsetzt an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ich merkte, wie mir auf einmal Tränen die Wange runter liefen.
„Alicia...", sagte er, doch ich unterbrach ihn.
„Was willst du jetzt noch?"
„Alicia, deine Augen!" In seiner Stimme war Angst als er das sagte und ich fasste mir unters Auge und schaute danach meine Finger an.
Fuck ich blutete. Wieso blutete ich aus den Augen?
„Ich hol Clarke." Bellamy rannte aus dem Drop-Ship.
Hinter mir hörte ich John husten und sah wie er auf einmal Blut spuckte.
Scheiße, was war hier los?
Ich lief zu ihm um ihm zu helfen, doch ich wusste nicht was ich tun sollte.
„Clarke kam auf einmal wieder ins Drop- Ship. Auch sie hatte Blut unter den Augen.
„Murphy erzähl mir alles', woran du dich erinnern kannst. Was ist passiert?" 
„Ich bin aufgewacht und sie hatten vergessen meinen Käfig abzusperren, also bin ich abgehauen."
Ich lehnte mich an die Wand des Drop- Ship neben John. Sie haben ihn gehen lassen um ihn als Waffe einzusetzen. Jetzt werden wir also alle an einem Virus sterben.
John rutschte näher zu mir und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Es fühlte sich gut an, ihn wieder so nah bei mir zu haben. 
„Es tut mir leid." Flüsterte er. „Ich wusste es nicht." Auf einmal  krümmte er sich vor Schmerz und auch mir ging es immer schlechter und die Schmerzen wurden schlimmer. So schnell wie sich dieses Virus in einem ausbreitet, sind wir alle innerhalb von zwei Tagen tot. 
Ich legte eine Hand auf sein Knie. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wollte nur noch nicht sterben.
Clarke reichte mir eine Schüssel Wasser mit einem Lappen drin. Ich setzte mich auf und versuchte vorsichtig Johns Gesicht zu reinigen. Er zuckte oft zurück, dann griff er nach meiner freien Hand und drückte sie jedes mal, wenn er Schmerzen hatte.
„Ist das deine Rache? Du hilfst den Groundern uns zu töten?", fragte ihn Bellamy.
Der Angesprochene wehrte sich. „Ich wusste nichts davon. Ich schwör's."
„Hör auf zu lügen!", rief Bell wieder.
„Hör du auf ihn zu beschuldigen." rief ich zurück.
John sagte, dass die Grounder bösartig seien und erzählte uns alles was er wusste.
Jetzt kam auch Finn wieder ins Drop-Ship. Er machte sich natürlich Sorgen um Clarke.
Auf einmal, zuckte Derek die ganze Zeit und kotze ne Menge Blut, bis er auf einmal in sich zusammen sackte. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten ins Leere. Derek war gerade an seinem eigenen Blut erstickt.  
Ich rückte näher an John und er legte einen Arm an meinen Rücken. Ich hatte Angst, denn so wollte ich nicht sterben. 

Children of the Dark| John Murphy x OC | Staffel 1Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum