Ausgebremst

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Nach einer weiteren halben Stunde Wartezeit wurde es mir echt zu blöd . Sollte ich doch einfach nach Hause gehen ? Oder warten ? Ich wollte noch eine Viertelstunde warten . Irgendwann wurde ich von hinten angetippt . Ich bekam fast einen Herzinfarkt und sprang erschrocken auf . Es war Finn , der nette junge von vor zwei Tagen. Er hatte sich anscheinend genauso erschreckt und machte einen Satz nach hinten . Zum Glück war nichts passiert.
Finn: „ Hey, was machst du denn hier so alleine ?"
M: „ eigentlich sollte ich von hier abgeholt werden , aber Florian kommt einfach nicht . Und zum laufen ist es echt zu weit ."
Finn : „ wann hattest du denn Schulschluss? Vielleicht hat sich dein Florian einfach verspätet."
M: „ ich hatte vor einer Stunde Schluss . Außerdem geht Flo garnicht an sein Handy . Das hat er aber sonst immer an ."
Finn: „ okay , das ist echt komisch. Kannst du denn nicht wen anders anrufen, der dich abholt?"
M: „ Ja , den Zwillingsbruder von Flo , den kennen Flo ich und ich zwar erst seit ein paar Wochen aber okay ."
Finn : „ dann ruf den mal an . Ich muss jetzt auch los . Tschau ."
Also wählte Ich die Nummer von Paul . Doch statt ihm hörte ich eine Frauenstimme am Telefon .
Jd : „ Ja hallo , hier ist Jenny Dorn , wer spricht denn da ?"
M: „ Hallo ? Ich wollte mit Paul sprechen , ist der da ?"
Jd : „ tut mir leid, Paul ist im Moment nicht da , er hat Dienst und hat sein Handy hier vergessen. Wer spricht da eigentlich?"
M: „ Mila , ich bin die adoptivtochter von Pauls Zwillingsbruder."
Jd : „ Ah , okay . Ich bin übrigens Jenny , die Freundin von Paul . Was wolltest du denn von ihm ?"
M: „ sein Bruder Florian wollte mich von der Schule abholen , aber er ist bisher nicht gekommen. Dabei sollte er schon vor einer Stunde hier sein . Und auf dem Handy erreiche ich ihn auch nicht ."
Jd : „ und du kannst nicht nach Hause laufen ?"
M: „ naja , das wären über zehn Kilometer."
Jd : „ Das ist natürlich sehr weit , wie wäre es , wenn ich dich abhole ? Das wäre bestimmt okay für Paul und Florian."
M: „ okay , aber nur wenn das keine Umstände macht ."
Jd : „ mach ich doch gerne . An welcher Schule bist du denn ?"
M: „ Goethe Gymnasium ."
Jd : „ okay , das kenne ich . Ich wäre so in zehn Minuten da , bis gleich ."
M: „ bis gleich ."
Dann legte ich auf . Ich schrieb Flo noch drei WhatsApps und versuchte ihn nochmals anzurufen, doch er ging nicht dran . Dann fuhr auch schon ein graues Auto auf den Parkplatz . Heraus stieg eine junge Frau mit braunen Haaren und grün leuchtenden Augen . War das Pauls Freundin?
Jd : „ Hallo , bist du Mila ?"
M: „ Ja , du bist Jenny oder ?"
Jd : „ Ja genau . Am besten du fährst erst einmal mit zu Paul und mir ."
M: „ okay ."
Ich stieg also zu Jenny ins Auto und wir fuhren zu Ihnen nach Hause . Dort versuchten wir mehrmals vergeblich Florian zu erreichen . Als Paul endlich nach Hause kam , fuhren wir mit seinem Auto an verschiedene Orte , als plötzlich mein Handy klingelte .
Ich ging dran .
M: „ Hallo , hier Mila Schmidt , wer spricht da ?"
Od: „ Hallo , hier ist Oliver Dreier , Mila , du bist doch die Adoptivtochter von Florian Wehr oder ?"
M: „ Ja bin ich , wissen Sie vielleicht wo Florian ist ? Er ist seit heute Mittag verschwunden."
Od : „ Mila , Florian hatte heute Mittag einen Autounfall. Er ist in der Klinik am Südring auf der its ."
M: „ Oh man , wie geht es ihm ?"
Od : „ Das darf ich dir am Telefon net so sagen , aber.."
M: „ Ich komme zur kas !"
Od : „ Okay aber ..."
Ich legte auf .
Jd: „ Was ist los ?"
M: „ Flori, er ist , er , er hatte einen Autounfall und liegt auf der Intensivstation!"
Pr: „ Oh man ! Wir fahren am besten sofort hin !"
Jd : „ Dann ab ins Auto ."
10 Minuten später waren wir an der kas angekommen und eilten zur its . Dort wartete schon der diensthabende Arzt Oliver Dreier auf uns .
Od : „ Florian liegt zur Zeit im künstlichen Koma , da er schwere Verletzungen erlitten hat . Er hat einige gebrochene Rippen und einen gebrochenen Arm . Er wurde vorhin Notoperriert , weil sich eine Rippe in die Lunge gebohrt hat ."
M: „ Scheiße !"
Od : „ Es geht im momentan ganz gut , aber wir haben in vorsichtshalber ins Koma gesetzt ."
Jd : „ Können wir zu ihm ?"
Od : „ sind sie alle Angehörige ?"
Jd : „Ja ."
Od : „ dann kommen sie mit ."
Er führte uns in eins der Zimmer . Dort , auf dem großen Bett lag Florian. Aber er sah nicht aus wie der Florian, der immer gut gelaunt war . Er sah so klein und verletzlich aus . Es war kaum zum aushalten.
Ich stand einfach nur da und schaute ihn an . Man hörte nur das laute piepen der vielen Geräte und die Rufe der Ärzte und Schwestern auf den Fluren . Es war unheimlich Still .
Plötzlich hörte man ein langgezogenes lautes Piepen und keine zehn Sekunden später wurden wir zur Seite geschoben und drei Ärzte standen um Florian herum und fingen an ihn zu reanimieren. Eine Schwester schob uns aus dem Raum und schickte uns weg . Dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen und ich fiel nach hinten . Das nächste was ich mitbekam , war , dass jemand mir gegen die Wange schlug . Ich öffnete die Augen und sah die besorgten Gesichter von Paul , Jenny und einem Arzt .
Freddy : „ Hallo, hey , mach die Augen auf !"
Pr: „ Sie ist wach ."
Freddy: „ Wie heißt sie und wie alt ist sie ?"
Pr: „ Sie heißt Mila und äh ist 9 Jahre alt ."
Freddy : „ Nachname?"
Pr: „ Keine Ahnung."
Plötzlich bekam ich keine Luft mehr und fing an zu husten. Der Arzt legt mir eine Sauerstoffmaske an .
Freddy : „ Hat sie irgendwelche Vorerkrankungen ?"
Pr : „ Ich weiß es nicht !"
M: „ Asthma..."
Freddy : „ Okay , alles klar !"
Dann wurde ich kurzzeitig bewusstlos. Als ich wieder aufwachte lag ich in einem Krankenhausbett in einem leeren Zimmer . Ich hatte einen Zugang im Arm und wurde anscheinend mit Medikamenten vollgepumpt . Jetzt lag nicht nur Florian im Krankenhaus sondern ich noch dazu . In diesem Moment öffnete sich die Tür und Jenny , Pauls Freundin kam herein .
Jd: „ Hey Mila , du bist ja wach !"
M: „ Hallo Jenny. Was , was ist mit Florian?"
Jd : „ Er muss nochmals operiert werden . Aber die Ärzte Zweifeln daran , dass er es schafft ."
M: „ Oh nein !"
Scheiße , erst meine Schwester , dann meine Eltern und jetzt wahrscheinlich noch Florian. Wie sollte ich mein Leben weiterführen ?
Die nächsten paar Stunden erlebte ich wie in Trance, einige Ärzte kamen und gingen . Und ich wurde mehrmals untersucht . Irgendwann sind Jenny und Paul dann nach Hause gefahren. Als ich auf die Uhr schaute war es 17:00 Uhr , was sollte ich nun machen ? Ich beschloss ein bisschen durch das Krankenhaus zu fahren. Also setzte ich mich in den Rollstuhl , nahm die Infusion in die Hand und fuhr los . Erst durch die kinderstation und dann durch die Notaufnahme. Doch dort war es langweilig also machte ich mich auf den Weg zur Intensivstation. Ich wollte nach Florian sehen . Doch als ich an seinem Zimmer ankam war es leer . Wurde er immer noch operiert? Ich saß noch eine halbe Ewigkeit vor seinem Zimmer , doch nichts passierte . Irgendwann hörte ich jemand meinen Namen sagen .
Gerit: „ Hey Mila , was machst du denn hier ?"
M: „ Hi Gerit . Florian hatte einen Autounfall und ist jetzt hier , aber er ist wieder im Op ."
Gerit : „ Oh fuck , das is ja Mega scheiße für dich . Wer passt den aktuell auf dich auf ?"
M: „ Keiner , wer sollte auch . Ich bin halt vorhin hier zusammengebrochen und muss nun zur Beobachtung bleiben."
Gerit : „ Und da hast du nicht vor dich zu schonen , sondern erkundest das Krankenhaus."
M: „ So ungefähr. Was machst du eigentlich hier ?"
Gerit : „ Ich habe meine Eltern besucht , sie hatten auch einen Autounfall. Beide liegen aber auf intensiv, und dort wollten sie mich nicht reinlassen ."

My hard life~Asds/as/cobra11Where stories live. Discover now