Kapitel 2 - Früher Morgen

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Verkrampft öffnete ich meine Augen, da die Sonne geradewegs in mein Gesicht schien. Ich griff nach links um sicher zu stellen, dass Caroline noch neben mir lag, doch mein Bett war leer. War ja auch klar gewesen, denn sie ist die schlimmste Frühaufsteherin die ich kenne. Wer steht bitteschön am Wochenenden freiwillig um 6 Uhr auf? Ich jedenfalls nicht. Also schnappte ich mir mein Handy und schaute auf die Uhr. 11:46

Ich hielt mich an der Bettkante fest, um mich vom Bett zu schwingen und bewegte mich Richtung Badezimmer. Ich hatte zum Glück ein eigenes Bad, denn selbst die Vorstellung mir eins mit Cole zu teilen war die Hölle. Ich drehte mich Richtung Spiegel und musste lachen. Caroline hatte mir einen Zettel geschrieben und ihn drangeklebt.

Hey Maddy ich musste leider schon vorzeitig los. Hab noch was zu erledigen aber ich hoffe du hast noch einen schönen Tag. Cole hat deine Geschenke ins Wohnzimmer gebracht und die Hälfte schon geöffnet. Sorry dafür aber ich hoffe wir sehen uns später nochmal, sodass du mir erzählen kannst was du alles bekommen hast.
PS.: Josh ist auch schon weg, er meinte er müsste seinen Eltern bei irgendwas helfen
Bis später, Caroline.

Typisch Caroline. Sie hatte immer irgendwas vor und wenn man etwas unternehmen wollte, musste man es mindestens einen Monat vorher planen. Trotzdem störte es mich etwas, dass sie sogar an meinem Geburtstag keine Zeit hatte.
Vielleicht ist es halt sehr wichtig und außerdem muss sie ja nicht den ganzen Tag mit dir verbringen.
Trotzdem hätte sie mir wenigstens früher Bescheid geben können. Da ich keine Lust hatte in einen Streit mit mir selbst zu geraten beschloss ich mich langsam fertig zu machen.

Mein Blick glitt in den Spiegel und ich schlug geschockt meine Hand vor den Mund. Ich hatte mich zuvor so auf den Zettel fokussiert, dass ich nicht bemerkt habe wie ich aussah. Meine Augen waren schwarz unterlaufen, sodass sie statt meinem natürlichen braun einfach nur schwarz wirkten. So ziemlich mein ganzes Makeup was verlaufen, und dementsprechend sah auch mein Gesicht aus. Meine Haare sahen auch nicht wirklich besser aus. Da ich gestern viel Haarlack benutzt hatte, um meine Locken zu fokussieren, waren sie stein hart und ein paar hellbraune Strähnen klebten in meinem Gesicht. Ganz davon abgesehen, dass von den wunderschönen Locken nichts mehr zu sehen war. 

Ich stöhnte genervt auf und beschloss mich 'kurz' zu duschen.  Also zog ich schnell mein Kleid aus und schlüpfte unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und ich machte mich ans Abschminken. Währenddessen dachte ich über den bevorstehenden Tag nach. Waren meinen Eltern da oder schon in der Firma? Ich hoffte mal, dass sie weg waren sonst würde das kein entspannter Tag werden.

Nach mindestens 20 Minuten intensivem Nachdenken stieg ich aus der Dusche raus und band ein Handtuch um meinen Körper sowie meine Haare. Ich ging zurück in mein Zimmer und steuerte auf mein Ankleidezimmer zu. Da es draußen sehr warm war entschied ich mich dazu ein Kleid anzuziehen. 

Obwohl es erst Anfang Frühling war fühlte es sich an wie Hochsommer.
Ich griff nach einem weißen Kleid, welches eigentlich komplett aus Spitze bestand und nahm es mit ins Bad. Ich zog es an und war relativ zufrieden. Also föhnte ich meine brustlangen Haare, was meiner Meinung nach viel zu lange dauerte und band sie zu einem Flechtzopf. Anschließend schminkte ich mich dezent, was bei mir bedeutete, dass ich mir meine Wimpern tuschte und mir etwas Lipgloss auf die Lippen auftrug. 

Einerseits war ich viel zu faul so viel Zeit aufzubringen und mich mit allem drum und dran zu schminken, anderseits hatte ich einfach nicht das Talent dazu. Wenn ich mich mal etwas stärker schminken wollte, sah es so aus, als hätte mich meine 3-jährige Cousine geschminkt. Deshalb ließ ich es einfach sein und benutze lediglich Mascara sowie Lipgloss beziehungsweise Lippenstift. Dazu war ich noch talentiert genug wobei ich beim Lippenstift schonmal mehrere Versuche brauche...

Fertig geschminkt verließ ich das Bad und legte mich auf mein Bett. Ich nahm mein Handy in die Hand und checkte meine Nachrichten. Ich hatte unglaublich viele Nachrichten von unbekannten Nummern, die mir zum Geburtstag gratulierten sowie ein Paar Nachrichten in unserer Tanz Gruppe. Ich schaute kurz in den Chat hinein, jedoch waren es nur ein paar Nachrichten von Sophie, die sich über ihren Freund beschwerte. Also öffnete ich die anderen Nachrichten und bedankte mich bei jeder einzelnen Person die mir gratuliert hatte.

Nachdem ich allen geantwortet hatte, verspürte ich nicht wirklich die Lust noch länger am Handy zu sitzen und beschloss nach unten zu gehen. Mein Handy schmiss ich achtlos auf mein Bett und steuerte auf die Tür zu. Mein Zimmer befand sich im ersten Stock genauso wie das meines Bruders. Ansonsten war noch ein Abstellraum zu finden und das sogenannte 'Zocker-Zimmer'. Im Grunde genommen ist es ein ganz normales Zimmer nur Cole bewahrt dort all seine Spiel Konsolen auf. Er hält sich eigentlich nur dort auf und bewegt sich Abends in sein Zimmer um zu schlafen. 

Sobald man das Zimmer betritt kommt einem ein ziemlich starker Geruch entgegen, den Cole als seinen 'Siegergeruch' betitelt. Um zum Punkt zu kommen, es stinkt einfach unglaublich drinnen und mir tut unsere Putzfrau Maria höllisch Leid. Es ist eigentlich nicht schwer einfach das Fenster zu öffnen aber trotzdem zu viel verlangt für Cole. An sich liebe ich es ebenfalls mit meinem Bruder Ps4 zu zocken aber es tut einfach in der Nase weh, den Raum zu betreten also schicke ich immer Cole, um sie zu holen und in seinem Zimmer aufzubauen.

Da ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass Cole schon unten ist, da er ja meine Geschenke geöffnet hat, machte ich mir nicht mal die Mühe in beiden Zimmern nach ihm zu schauen. Also ging ich die Treppen runter und kam gerade im Flur an, als mir ein erstaunlich guter Geruch in die Nase stieg.


Falling all in youWhere stories live. Discover now