Kapitel 1 - Zielscheibe

3.4K 168 20
                                    

Zayns POV

Mein Wecker klingelte, stöhnend schlug ich auf ihn und stellte ihn aus. Es wurde wieder still, lächelnd schloss ich meine Augen wieder. Ich hatte kein Bock auf Schule, wieder Sprüche von dem, ach so tollem Blonden Niall Horan zu bekommen und wohl möglich auch noch Schläge.

Kein Bock.

Ich driftete wieder in meine Traumwelt, wo alles schön ist und niemand mich beleidigt, nur weil ich Schwul bin.

„Zayn steh auf“ ich öffnete meine Augen und blickte meinen großen Bruder Liam ins Gesicht. „Ich bin müde“ brummte ich genervt und drehte mich auf die andere Seite. „Zayn du musst in Zwanzig Minuten in der Schule sein, beweg dein Hintern aus dem Bett“ er rüttelte mich leicht an der Schulter. „Liam ich will nicht“ ich zog mir die Decke übern Kopf.

Liam weiß nicht, das ich in der Schule gemobbt werde, er weiß zwar das ich Schwul bin und hat nichts dagegen, weil er es selber ist. Aber er geht nicht mehr zur Schule.

„Zayn wenn du in fünf Minuten fertig bist, kann ich dich zur Schule Fahren“ sagte er und ging aus dem Zimmer.

Seufzend stand ich auf und zog mich um. Ich zog mir ein weißes Shirt und eine schwarze Hose an und ging dann ins Bad um mir Zähne zu Putzen und meine Haare in ordnung zu bringen.

Zurück in meinem Zimmer nahm ich meine Tasche vom Schreibtisch und ging in die Küche.

Dort packte ich mir was zu Trinken ein und lief dann in den Flur.

„Ich bin fertig“ gab ich Liam Bescheid und schlüpfte in meine Schuhe. Liam kam aus dem Wohnzimmer. „Okay gut“ sagte er, nahm die Autoschlüssel und öffnete die Eingangstür.

Zusammen liefen wir schweigend zum Auto, wo ich mich auf den Beifahrersitz fallen lies.

Liam startete den Motor und fuhr vom Grundstück, Richtung Schule. Heute war der Schlimmste Schultag, wir hatten Sport und das mit der neunten Klasse, also mit der Klasse von Niall, sie hätten uns jede neunte Klasse geben können aber nicht diese.

„Zayn wie lange hast du heute Schule?“ fragte mich Liam und hielte vor der Hölle oder auch genannt Schule.

„Bis zur siebten“ antwortete ich und öffnete die Tür, ich hatte nur noch drei Minuten hieß ich würde heute wieder mal zu spät kommen.

„Okay ich kann dich vielleicht abholen, ich schreibe dir aber noch mal“ sagte er lächelnd und fuhr weg, nach dem ich ausgestiegen war.

Ich lief zu meinem Klassenraum, die Gänge waren leer, hätte mich auch gewundert wenn sie bevölkert wären.

Ich hasste es zu spät zu kommen, da bekam man dann die ganze Aufmerksamkeit der Klasse auf sich. Jede Woche kam ich zwei bis drei mal zu Spät.

„Ah Zayn beglückst du uns mit deiner Anwesenheit doch noch“ wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und stand vor meiner Klasse, die nun anfing zu lachen, außer Josh. Josh mein einziger Freund.

„Ich hab verschlafen“ nuschelte ich und lief zu meinem Platz in der zweiten Reihe neben Josh, aber wie es jedes mal ist wird mir bis da hin ein Bein gestellt weswegen ich stolperte und hinfiel.

„Verschlafen? Ich glaube ja was anderes“ lachte der „Boss“ der Klasse, Sam.

Ich biss mir auf die Unterlippe um meine Tränen zu unterdrücken, richtete mich auf und lief zu dem freien Platz neben Josh.

„Morgen“ lächelte er und schob das Mathe Buch in die Mitte. Er wusste, das wenn ich zu spät kommen, mein Buch aus dem Spinnt nicht hole, da ich dafür keine Zeit habe.

Die Stunden Mathe verlief weiter ohne irgend welche Probleme. Zum Glück.

Nach den zwei Stunden Mathe, hatten wir dann Pause. Ich hoffte das Niall und seine „Gang“ uns nicht über den Weg laufen, doch zu meinem Pech, begegneten wir sie gleich vor der Tür.

„Na Zaynie, heute schon deinen Lover durchgenommen“ schrie Niall, so das es der ganze Gang  hörte, alle lachten los und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Niall, langsam wird es nervig, verpiss dich doch einfach“ hörte ich Josh neben mir schreien. Niall kam die letzten Meter zu uns und baute sich vor Josh auf. „Wie redest du mit mir?“ fauchte Niall und griff Josh ans Shirt. „Du sollst ihn in ruhe lassen“ sagte Josh freundlich, so wie er ist.

„hat Zaynie jetzt einen Beschützer? Oder noch besser einen Freund?“ er lachte und schubste Josh gegen die Wand und drückte sich gegen ihn.

„Steh mir nicht im Weg, wenn ich mit Schwuchtel rede“ knurrte Niall und rammte Josh seine Faust in die Magengrube.

Josh keuchte auf und sank zu Boden, als Niall ihn los lies und sich zu mir drehte. „Wir sehen uns gleich in Sport“ Niall klopfte mir auf die Schulter und lief dann mit seiner Truppe von uns weg.

„Josh tut mir Leid, das ich dich da mit rein ziehe“ entschuldigte ich mich bei ihm und half ihm hoch. „Ach ist nicht schlimm“ sagte Josh und lächelte mich an.

„Doch, du hast das nicht verdient“ sagte ich und sah auf den Boden. „Du hast das auch nicht verdient so behandelt zu werden, du bist genau so eine Person wie ich und auch Niall“ sagte er und wir liefen zusammen auf den Schulhof.

***

„Du solltest im Sportunterricht aufpassen“ warnte mich Josh. „er heckt bestimmt irgend was aus“ ich nickte stumm. Ich hasste Sport.

Wie aufs Stichwort klingelte es zum Pausenende und wir machten uns beide auf den Weg zu den Umkleiden.

Dort angekommen gingen wir in unsere Umkleide zum Glück hatten wir getrennte Umkleiden, so würde mich Niall jetzt noch nicht fertig machen.

Die aus meiner Klasse ließen mich wenigstens etwas in ruhe und wir konnten uns ungestört umziehen.

Kaum in der Sporthalle angekommen, begann der Horror.

Niall und seine Mitläufer waren schon da und spielten mit einem Fußball, kaum hatte Niall mich gesehen kam er zu mir.

„Wir spielen heute Fußball, Klasse gegen Klasse, wir werden Spaß haben“ er kam dichter zu mir, er war größer als ich und sah zu mir runter. „Die bessere Klasse wird gewinnen und wenn ich genau überlege, sind das wir. Wir haben keine Schwuchtel in unserer Klasse“ lachte er und schubste mich zur Seite.

Nach dem der Lehrer die Anwesenheit geprüft hat und wir uns warmgemacht hatte, fingen wir an mit Fußball spielen, ich hatte Angst, so wie jedes mal.

Ich bin nicht schlechte in Sport, doch der druck, das Niall jeden Moment etwas böses vor hat verunsichert mich.

Und so wie es kommen musste, wurde ich als Zielscheibe ins Tor gestellt. Josh hatte Glück und saß auf der Wechselbank, ich will an seine Stelle.

Ich frage mich echt, warum ich mir das alles überhaupt noch antue, ich meine gute Noten schreibe ich schon lange nicht mehr.

Plötzlich knallte ich gegen den Tor Pfosten und viel zu Boden, ich hörte noch wie Niall laut los lachte eh ich um mich herum nichts mehr wahrnahm.

Psychiatry || Ziam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt