Komplizierte Liebe [neymessi]

Kapitel 67

Hast du den neuen Avengers-Film gesehen?

Neymar griff nach seinem Telefon und schrieb Leo schnell ein Nein. Sie versuchten zu entscheiden, wie ihre ersten Verabredungen aussehen würden. Beide brachten Ideen. Ney hatte vorgeschlagen, in ein Restaurant zu gehen, aber Leo war nicht so begeistert gewesen, was Ney überraschte. Er hatte noch nie zuvor von Leo gewusst, dass er etwas mit Essen ablehnte, und außerdem war Essen eine gegenseitige Liebe, die sie teilten.

Würdest du gerne den Film sehen? Magst du diese Filme?

Neymars Antwort war schnell. Ich liebe diese Filme. Ich habe ein paar von ihnen verpasst, aber ich denke, ich sollte in der Lage sein, es trotzdem zu vertshen.

Leos Antwort kam ungefähr zehn Minuten später zurück, was Ney wunderte.

Perfekt. Wie wäre es also mit der morgigen 5:15-Show?

Und davor erkläre ich dir, was in den anderen passiert ist.

Neymar spürte ein Flattern in seiner Brust. Er würde diese Filme jetzt für immer mit Leo in Verbindung bringen. Er schickte sofort eine SMS zurück und seine Finger flogen über das Telefon.

Hört sich gut an. Abendessen danach? Du weißt, ich brauche Essen.

Diesmal war die Antwort von Leo fast augenblicklich, als würde er auf Neymars Antwort warten.

Natürlich. Ich muss gehen, ich habe Training. Telefonieren wir, wenn ich zurück bin?

Neymars Lächeln war sanft, auch als er bereits anfing, Leo zu vermissen. Ja, er hat zurückgeschickt.

Komm schnell zurück.

Leo antwortete nicht, aber das war Leo. Er hatte nichts mit diesem Messeging-Leben zu tun, aber er hatte es nie getan. Ney hatte sich gefragt, warum er zuerst eine SMS geschrieben hatte, aber er musste von Leuten umgeben sein und wollte nicht deswegen telefonieren, wenn sie es hören konnten.

Das ließ Neymar die Stirn runzeln. Ihm war erst heute Morgen eingefallen, dass sie es ihren Freunden, insbesondere Dani und Geri, erzählen mussten. Natürlich würden sie eine Genugtuung damit haben, weil sie mit beiden Recht hatten, doch er sorgte sich um Dani.

Dani hatte schon einmal gelitten, als Ney sich mit einem seiner Freunde verabredet hatte. Felipe hatte effektiv genug Drama zwischen ihnen verursacht, um ein Leben lang zu dauern, und Neymar hatte kein Interesse daran, Scheiße neu zu starten. Er wollte Dani nicht mehr verlieren und er wusste, dass Dani das wollte - hatte er Ney die ganze Zeit nicht gegen Leo gedrängt? Aber er wusste auch, dass Dani verletzt sein würde, wenn sie sich trennen würden. Er war den beiden zu nahe, zu involviert.

Seufzend schaute Neymar auf sein Handy und las sein Gespräch mit Leo noch einmal. Es ließ ihn sich etwas besser fühlen. Er wusste, dass er bald den Mut aufbringen musste, aber er würde es mit Leo tun - sie konnten es Dani gemeinsam erzählen.

Auf diese Weise, grinste er vor sich hin, Leo würde das ganze schwere Heben erledigen.

Er fühlte sich besser, machte eine Pause von der Sendung, die er sich ansah, und legte sich entspannt auf die Couch. Seine Gedanken wanderten zur morgigen Verabredung.

"Also sag mir, wie ist Lionel Messi bei einem Date?", fragte Ney und seufzte, als er sich im Bett niederließ und das Telefon hochhielt. Er warf einen Blick auf die winzige Schachtel mit dem Video seines Gesichts und vergewisserte sich, dass er nicht wie ein Idiot aussah, bevor er auf Leos Gesicht zurückblickte.

Sie facetimten und Leo hatte es initiiert. Natürlich hatte er. Er hatte anfangs gefragt, ob er vorbeikommen sollte, aber Ney wusste, dass er nach dem Training wahrscheinlich erschöpft war und Leo trotzdem gerne früh schlief. Also hatte er nein gesagt und vorgeschlagen, stattdessen anzurufen.

Leo war schrecklich in Facetiming. Oder vielleicht war er der Beste, dachte Ney. Es war ihm einfach egal, wie er aussah und er stellte sich in alle möglichen seltsamen Winkel und Orte, das Telefon hielt sich an den seltsamsten Stellen. Ney hingegen hielt das Telefon hoch und voll auf, so dass er sich von seiner besten Seite zeigte.

Aber nichts davon war von Bedeutung, denn als der Anruf endlich zustande kam und ihre Videos erschienen, verzog sich Leos Gesicht zu einem Lächeln - als würde es ihn glücklich machen, Ney zu sehen.

Und das war wahrscheinlich das süßeste verdammte Ding, das Neymar jemals in seinem gottverdammten Leben gesehen hatte.

»Du wirst sehen«, sagte Leo, als er in die Küche ging, um etwas Wasser zu holen. Er füllte sein Glas, während Ney zusah. "Sei nicht so neugierig."

"Ich bin neugierig auf dich."

Leo musste aufhören, dafür sein Wasser zu trinken und grinste über das Glas am Telefon. „Mein Gott, das war schrecklich“, sagte er lachend und ging zurück ins Schlafzimmer.

»Halt die Klappe«, sagte Ney und lachte ebenfalls. Er sah zärtlich zu, wie Leo mit dem Gesicht nach unten ins Bett fiel und das Telefon zur Seite hielt. "Bist du müde?"

„Ja“, sagte Leo und atmete aus. Er spähte mit einem offenen Auge in die Kamera. „Der Trainer hat uns zu Konditionstraining gezwungen, weil wir im letzten Spiel zwei Gegentore kassiert haben. Er war sauer."

„Sag mir nicht, dass du sie auch machen musstest, der Starathlet des gesamten Colleges“, sagte Ney und neckte sie sanft.

Leos Lächeln war böse. "Du solltest es nicht so lächerlich machen."

Leos Lachen war warm. Er rollte sich auf den Rücken und stützte sich auf Kissen. „Ich bin im Bett, du bist in meinem Bett. Es ist schwer, nicht darüber nachzudenken.“

„Ich bin nicht in deinem Bett. Ich bin in deinem Telefon."

»Hindert mich nicht daran zu denken«, sagte Leo und zog die Augenbrauen hoch.

Ney lachte. „Woher kommt dieser Leo? Du warst die ganzen Tage so primitiv und anständig.“

Leos Lächeln war schelmisch. Aber er war immer noch müde und es näherte sich seiner Schlafenszeit. Mit einem großen Gähnen sagte er: „Dieser Leo war dein Freund. Dieser Leo jetzt hat eine andere Beziehung zu dir.“

"Irgendwie den Moment durch Gähnen ruiniert."

"Weißt du, ich habe es gespürt?"

Neymar grinste. "Schlafen gehen. Ich sehe dich dann morgen."

„Okay“, nickte Leo und unterdrückte ein weiteres Gähnen. „Ich hole dich gegen halb fünf ab? Ich dachte, wir könnten uns die Vorschauen ansehen, und es ist auch eine 15-minütige Fahrt.“

Neymar nickte und sein Herz flatterte bei dem Gedanken. "Hört sich gut an."

„Gute Nacht, Verrückter.“ Und mit einem Augenzwinkern legte Leo auf.

Neymar breitete Hände und Beine aus und lächelte an die Decke. Er muss es verdammt nochmal schlimm haben, weil es noch nie so gut geklungen hatte, als "Verrückter" bezeichnet zu werden.

Ja, als Verrückter bezeichnet zu werden, ist sehr romantisch.