VI

98 9 5
                                    

James

Nach meiner Flucht habe ich mich der Jagd nach diesen höllenhaften Kreaturen verschrieben. Die Arbeitgeber meines Vaters haben mich aufgegriffen und trainiert. Sie sind zu meiner Familie geworden. 

Als ich siebzehn wurde, durfte ich das erste Mal bei einem Einsatz mit dabei sein. Ab dem Zeitpunkt begann meine Ausbildung im Freien. Ich bekam einen Tutor und begann mit ihm durch die Gegend zu ziehen. Es war nicht immer leicht, da er streng ist und hatte harte Lehrmethoden benutzt. Auch musste ich immer, wenn er mit einer Verletzung Nachhause kam Krankenschwester spielen. Das ging mir alles ziemlich auf den Zeiger. 

Vor fünf Monaten durfte ich mich das erste Mal an der Tötung eines Dämons beteiligen. Nach und nach lernte ich auch die anderen Wesen der Unterwelt auszutricksen und mich ihrer Leben anzueignen. Das einzige Wesen, welches ich noch nie zu Gesicht bekommen habe ist ein Hexenwesen. Diese Biester sind verdammt selten und doofer weise auch sehr mächtig..

Ruckartig werden meine Gedanken in die Realität zurück gezerrt, als die Tür Lautstark ins Schloss fällt und Tajlor ins Wohnzimmer eilt. Seine Kampfausrüstung ist mit Blutflecken bedeckt. Als mein Blick dann seinen trifft beeile ich mich lieber meiner Pflicht nach zu gehen, denn er scheint alles andere als gute Laune zu besitzen. 

Doch ein Wink seinerseits lässt mich in meinem Tun stoppen. "Ich mach schon, bereite du dich lieber auf deinen ersten Alleingang vor." Erster Alleingang?! Darauf habe ich schon lange sehnlichst gewartet. Was es wohl wird? Vielleicht ein Vampir, oder doch ein Dämon? Mein Herz schlägt mir vor Aufregung bis in den Hals und still sitzen kann ich nun auch nicht mehr. 

Das Lachen meines Tutors lässt mich Aufsehen. Sein Lachen bekomme ich nur selten zu hören. "Du siehst aus wie ein Wolf der seine Beute wittert.. das wirst du übrigens auch jagen.", erläutert er und beginnt mit gekonnten Stichen seine Wunde zu nähen. 

Einen Wolf?! "Echt?", mit vor Begeisterung geweiteten Augen laufe ich wie eingesperrter Tiger im Raum auf und ab. "Jaja.. hab ich doch gesagt. Und jetzt beruhig dich endlich, dein Gelatsche macht einen ja noch ganz verrückt.", brummt er, noch immer komplett auf seine Tätigkeit konzentriert. 

Meine Gedanken rasen, welche Tötungsart ich wohl verwenden werde? Ob Ich irgendeine Trophäe ergattern kann? Meine Begeisterung wird durch den nächsten Kommentar von Tajlor etwas gedämpft. 

"Es ist ein weißer Omega."

Überrascht sehe ich ihn an und kann die Enttäuschung in meinem Augen nicht verdecken. "Aber.. die sollen doch voll schwach sein..." Anklagend sucht mein Blick den seinen. "Tja, die müssen auch beseitigt werden.. sei froh, dass du überhaupt nenn Alleingang hast. Normaler Weise wäre ich noch mit gekommen." Unter seinem tadelnden Blick senke ich ergeben den Kopf, er hat ja recht.

"Denke jetzt nicht dass ich mich beschwere; aber warum kommst du nicht mit?"
Daraufhin bekomme ich erstmal nichts außer ein genervter Stöhnen zu hören, aber nachzufragen sollte ich mich besser nicht getrauen. "Ich wurde angeordnet einen Flüchtling zu jagen." Ein 'Flüchtling' ist bei uns jemand der entweder vom Glauben abfällt oder einfach Schiss bekommt und dann von der Organisation flieht; Weicheier. Was mit solchen Leuten passiert? Glaubt mir, ihr wollt keine Details wissen. 

Ich nicke, "okay." Eigentlich ist es ja eine Ehre.. sie halten die entsprechenden Jäger wohl für sehr fähig. 

Sobald er mir seiner Wunde abgeschlossen hat beginnt er zu packen. "Du wirst heute Abend ausrücken." Überrascht sehe ich zu ihm, heute Abend? Als mein Gehirn das realisiert setzt sich mein Körper ruckartig in Bewegung und beginnt alles was ich brauchen könnte zusammen zu suchen, während mein Tutor sich auf seine Mission vorbereitet. 

Wenig später stehe ich vor dem kleinen Stapel und mache mir Gedanken darüber, was ich noch benötige, als plötzlich Tajlor vor mir auftaucht. "Nicht dein Ernst oder? Wenn du das alles mit dir herum schleppen willst, dann wird dich der Omega zerfleischen, weil du zu unbeweglich bist. Packe mindestens die Hälfte wieder weg."

Empört sehe ich ihn an, muss mir aber eingestehen, dass er recht hat. Die Augen verdrehend wende ich mich wieder meiner Ausrüstung zu. Ich hab noch Zeit, vielleicht poliere ich einfach alles nochmal.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 

ich habe mich dazu entschlossen ab jetzt die Kapitel etwas kürzer zu halten, etwa in dem Format. ^^

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.)Where stories live. Discover now