VII

115 12 0
                                    

James

Als es endlich so weit ist, mich von Tajlor zu verabschieden, schlafe ich offensichtlicher Weise. Denn als ich aufwache, ist er nicht mehr vorzufinden; Arschloch, denke ich belustigt, während ich mich für die Jagt aufzuwärmen beginne. Die Aufregung prickelt unter meiner Haut, jedoch versuche ich mich dadurch nicht beeinflussen zu lassen.

Als ich dann alles beisammen und meine Kampfausrüstung an habe, checke ich noch schnell mein Handy, um herauszufinden wo ich anfangen muss zu suchen. Bevor ich die Wohnung verlasse überprüfe ich nochmal, ob alles zu ist, ehe ich entschlossenen Schrittes die Wohnung verlasse. 

Vor der Haustür schließe ich erstmal die Augen und genieße die kühle Nachtluft, welche mir die Haare ins Gesicht weht. Schnell streiche ich sie mir hinter die Ohren. Sobald ich zurück bin, werde ich sie mir schneiden.

Nach einem kurzen Durchatmen mache ich mich auf den Weg. Zielstrebig bewege ich mich durch die Gassen, analysiere jede Spur welche sich mir zeigen möchte. Bald spüre ich, dass ihm dicht auf den Fersen bin. Die Aufregung pumpt Adrenalin durch mein Blut, sodass ich mich fühle, als hätte ich zehn Tassen Kaffee getrunken.

Als ich auf einen kleinen Platz ankomme, bemerke ich sofort das hier etwas anders ist. Hier ist kein Laut zu hören, als würde die Natur den Atem anhalten. Aufmerksam sucht mein Blick ich die Umgebung ab, ehe er an etwas hängen bleibt: ich habe den Wolf gefunden.

Ich kann meine Augen nicht von dem weißen Wolf lösen, welcher zusammengekauert in einer Ecke kauert. Während ich mich auf ihn zubewege, lasse ich ihn nicht aus meinem Blickfeld. Als unsere Blicke sich treffen, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf ‚Mate‘, doch so schnell wie er gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Ich Widme ihm keine weitere Aufmerksamkeit.

Die eisblauen Augen des Wolfes bohren sich in meine. Er weiß, dass ich da bin. Seine Muskeln sind angespannt und bereit zur Flucht. Seine gesamte Körperhaltung scheint nur darauf ausgerichtet zu sein jeden Moment loszurennen. Nur eines seiner Ohren schwirrt herum, scheint Geräusche aufzufangen, welche ich nicht hören kann. Urplötzlich schwingt der Kopf des Wolfes alarmiert in die Richtung, in welche sein Ohr momentan deutet. Diese Chance möchte ich sogleich nutzen, um ihn anzugreifen, jedoch soll es soweit nicht kommen. 

Gerade noch rechtzeitig kann ich mich drehen, um den etwa hundsgroßen Dämon, welcher aus der Dunkelheit auf mich zu schießt, in der Luft zu zerteilen. Das war nur der erste, denn der zweite folgt sogleich. 

Während ich den Nächsten abwehre, erfasse ich mit den Augen eilends die Horde von Dämonen. Hier muss irgendwo ein Nest sein... Warum ausgerechnet jetzt? Der Wolf wird weg sein, wenn ich es schaffe sie alle zu besiegen. Genau, wenn ich es überhaupt schaffe.

Die Dämonen scheinen deutlich in der Übermacht zu sein. Langsam verdichtet sich auch die Masse um mich herum. Verzweifelt suche ich die Umgebung nach irgendwas, oder Irgendwem, der mir helfen kann ab. Doch das einzige was ich erblicke ist der Wolf, welcher wie paralysiert auf die dunkelgrau glänzende Masse vor sich sieht. 

Keine Sekunde später erwacht er aus seiner starre. In seinen Augen blitzt deutlich seine Angst auf. Gleich wird er weg sein. Meine Aufmerksamkeit wird wieder von den Dämonen beansprucht. Schnell muss ich nach vorne ausweichen, um einem seitlichen Angriff zu entgehen. Deutlicher Fehler, denn nun können sie mich umkreisen. Als ich das erste Gewicht auf meinem Rücken spüre -kleine Krallen, welche sich versuchen in meine Ausrüstung zu bohren- überläuft es mich kalt. Das zweite Mal in meinem Leben packt mich die Todesangst.

Urplötzlich verschwindet das Gewicht von meinem Rücken. Als ich mich umdrehe, um besagten Dämon zu erledigen, haben sich schon längst messerscharfe, glänzend weiße Fangzähne in den Chitinpanzer der Kreatur gebohrt, um ihn aufzureißen und sich sogleich ein neues Ziel zu suchen. Für einen Moment bin ich so von Schock gelähmt, dass mich der nächste Dämon fast erwischt hätte. Jedoch kann ich mich noch rechtzeitig fangen und mein Schwert zur Abwehr hoch reißen. Schon geht es weiter. 

Es scheint Ewigkeiten zu dauern, bis sich die feindlichen Reihen lichten. Doch als dies endlich vollbracht ist, dauert es nicht mehr lange, bis ich den vermeintlich letzten Dämon erledige. Erschöpft sacke ich zusammen, falle auf meine Knie. Meine Ausrüstung hat überall Kratzer, doch die meisten sind zum Glück nicht tief.

Gerade richte ich mich auf und möchte meine Waffe wegstecken, da höre ich ein verängstigtes winseln. Mein Blick erreicht die Ursache des Geräusches: der Wolf. Er liegt am Rande der Lichtung, über ihm hockt das letzte der insektenähnlichen Kreaturen. Es hat sein tödlich scharfes Bein erhoben, bereit zu zustechen, wie ein Vampirjäger bereit ist den Pflog ins Herz der Kreatur zu rammen, wenn er ihr endlich begegnet.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

[x] überarbeitet

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.)Where stories live. Discover now