Deep brown eyes...

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,,Süße, wie viel genau hast du getrunken?" fragte ich kurz nachdem mich Bea angerufen hatte, und mir irgendetwas übers Handy ins Ohr lallte.
,,Bea wo bist du?" versuchte ich es, und dieses Mal nannte sie mir eine Adresse, ich fuhr sofort los, und fand sie auf dem Parkplatz vor einer Lesbenbar, und reimte mir zusammen, was passiert war.
,,Süße, du stehst doch gar nicht auf Frauen..."
Sie nickte, und schüttelte gleichzeitig den Kopf, und ich zog sie auf die Beine, und half ihr in meinen Wagen.
,,Hey, kann man euch helfen?" fragte jemand hinter mir, ich drehte mich um, und sah in die schönsten braunen Augen, die ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen hatte.
,,Hi..." brachte ich nach längerem Zögern heraus. ,,Es geht schon, danke... Sie hat nur etwas zu tief ins Glas geguckt..."
Die Frau lachte etwas, und kam näher. ,,Das hab ich mit bekommen... Gib ihr Wasser zu trinken, stilles, und...."
Meine Gedanken driffteten völlig ab, denn ich war einfach nur gefesselt von diesen braunen Augen. Sie waren so tief, und klar, und ich wollte einfach nur darin versinken... hinzu kamen noch ihre Lippen. Wunderschöne, rote, volle Lippen, und mein Verstand schrie mich an, warum sich Bea ausgerechnet heute hatte voll laufen lassen...

Sie schien bemerkt zu haben, dass ich nicht richtig zugehört hatte, denn als sich unsere Blicke trafen, grinste sie, und zwinkerte mir zu, und ich lief knallrot an.
,,Ich bin öfter hier..." war das Letzte, dass ich von ihr hörte, bzw an das ich mich erinnerte, bevor sie wieder in die Bar ging, und sich die Tür schloss...

Bea ließ ich in meinem Bett schlafen, und da am nächsten Tag sowieso Samstag, und keine Schule war, ließ ich sie einfach schlafen, und kümmerte mich um meine Hausaufgaben, hörte dabei über meine Kopfhörer Musik, zeichnete braune Augen. Ich wusste nicht wieso, aber als ich sie gesehen hatte, hatte ich ein Gefühl von Vertrautheit. So als würde ich diese Frau kennen...
Was natürlich völlig unmöglich war, denn ich kannte sie nicht...

,,Wieso hast du eigentlich ein Doppelbett?" fragte mich Bea am nächste Tag, als sie Richtung Nachmittag aufstand.
Ja... warum hatte jemand der allein lebte ein Doppelbett?
Man könnte sagen, dass es gemütlich ist, oder falls man mal Besuch hat, mit dem man das Bett teilen würde...
Es gab sicher noch mehr Gründe, aber meiner war, dass ich eigentlich eine Freundin hatte.
Ja richtig, ich Muriel Swan hatte eigentlich seit zwei Jahren eine Freundin, die allerdings seit drei Monaten weg war.
Samantha Baker war Köchin auf einem Kreuzfahrtschiff, und ja, vielleicht hatte ich Bea's Rat mit der Datingsite aus Langeweile, oder Frustration angenommen... Keine Ahnung...

SlytherQueen: ,,Hi..."

Black Diamomd: ,,Ich habe gerade an dich gedacht. Nicht auf diese Art, keine Sorge... aber du kommst fast immer um diese Uhrzeit. Okay, ja, dass klingt sehr zweideutig...."

SlytherQueen: ,,Hahaha... schon okay... wie geht's dir?"

Black Diamond: ,,Es ist schön, dass du immer fragst... es geht mir relativ gut... kann ich dich etwas fragen?"

SlytherQueen: ,,Sicher."

Black Diamond: ,,Wie würdest du jemanden nennen, der sich hier anmeldet, obwohl er oder sie eine Verlobte hat, die aber bereits mit ihrer Arbeit verheiratet ist?"

SlytherQueen: ,,Meine Freundin ist seit drei Monaten weg. Sie ist Köchin auf einem Kreuzfahrtschiff..."

Black Diamond: ,,Meine Verlobte ist auch sehr oft weg... du bist also nicht sauer auf mich, oder so?!"

SlytherQueen: ,,Ich würde mal behaupten, dass wir beide einfach einen Weg aus der Einsamkeit gesucht haben..."

Black Diamond: ,,Ja das stimmt..."

SlytherQueen: ,,Was arbeitet deine Verlobte, wenn ich fragen darf?"

Black Diamond: ,,Das gleiche wie deine Freundin. Nur nicht auf einem Kreuzfahrtschiff..."

Ich hasste manche Zufälle... Sie war mir unglaublich symphatisch, und sie machte das gleiche durch wie ich...
Sie erzählte mir, dass sie vielleicht schon lange aufgegeben hatte, ihre Verlobte zu lieben, und genau so erging es mir mit meiner Freundin....
Ich wusste nicht, ob ich sie noch liebte.
Konnte man jemanden lieben, der ständig fort war?! Der einem keine Nachrichten schrieb?!
Seufzend loggte ich mich aus, nachdem ich mich verabschiedet hatte, und nachdem Bea schließlich nach Hause gegangen war, beschloss ich in diese Bar zu fahren.
Ich musste diese braunen Augen wieder sehen...

Dort angekommen, zeigte ich meinen Führerschein vor, um zu beweisen, dass ich 18 war, bekam einen Stempel auf die Hand und ging durch einen schweren Vorhang, und steuerte auf die Theke zu, wo ich mich hinsetzte.
,,Hi, was bekommst du?" fragte mich eine sehr nette Barkeeperin, und nach einem kurzen Blick in die Karte, bestellte ich einen Cocktail.
,,Kleiner Schuss Vodka?"
,,Nein Danke, ich bin mit dem Auto hier." lehnte ich das Angebot ab, sie nickte veständnissvoll, und kurze Zeit später hielt ich einen Cocktail in der Hand...

,,Wenn ich mich nicht irre, dann ist das der Mustang mit der betrunkenen Freundin..." hörte ich eine sehr vertraute Stimme hinter mir, ich drehte mich um und grinste sie an: ,,Hi..."
,,Wie geht es deiner Freundin?" fragte sie mich, und ich liebte mich gerade selbst für die Idee, hier her gekommen zu sein... Die Augen waren so unbeschreiblich schön...
,,Sehr gut, danke."
,,Freut mich... Sie sah nicht so aus, als würde sie hier her gehören..." damit hatte sie recht, und als ich sagte, dass es kompliziert sei, setzte sie sich, und ich sagte: ,,Sie kannte einen Typen aus dem Internet, und sie war in ihn verliebt, und er hat ihr wohl auch Zugeständnisse gemacht, und alles... irgenwann kam raus, dass er ein 50 jähriger Konditor war."
,,Das ist heftig..." stimmte sie mir zu, und trank von ihrem fast leeren Cocktail. Ohne zu zögern, bestellte ich ihr noch einen, sie zwinkerte mir zu, und sagte dann: ,,Normalerweise halte ich mich genau deshalb von solchen Datingsites fern. Und ich vermute mal, dass sie auf einer war?"
,,Ja..."
Sie nickte, und sprach weiter: ,,Allerdings habe ich mich übereden lassen, und schreibe mit jemandem, die mit absoluter Sicherheit kein 50 jähriger Konditor ist..."
,,Das freut mich für dich. Geht mir nämlich auch so..."
Sie hob überascht eine Augenbraue und fragte mich dann, was ich hier machte, wenn diese andere Frau mir so symphatisch ist.
,,Das gleiche könnte ich dich fragen..." erwiderte ich, und sie schenkte mir ein umwerfendes Grinsen...

,,Muriel..." stellte ich mich schließlich vor, und hielt ihr mein Glas entgegen. ,,Helen." erwiderte sie, und stieß mit mir an.
,,Muriel... das ist ein interessanter Name."
,,Hör ich öfter. Is französisch. Ich wurde in Frankreich geboren um ganz genau zu sein." sagte ich, und sie fragte: ,,Wo genau, wenn du mir die Neugierde erlaubst?"
,,Orléans..." sagte ich, und wie bei so vielen, weiteten sich ihre Augen. ,,Nicht schlecht. Ist es schön in dieser geschichtsprägenden Stadt?"
,,Geschichtsprägend ist gut gesagt, wenn man bedenkt, dass Jeanne d'Arc die Stadt vor der englischen Belagerung befreit hat, und du Engländerin bist..."
,,Ist das so offensichtlich?" fragte sie amüsiert, und ich nickte, und erzählte ihr, dass ich ein paar Jahre in England gelebt hatte, und daher den Akzent kannte.
,,Aber ob es schön da ist, kann ich dir nicht sagen, weil ich mich nicht wirkich erinner."
,,Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du wirklich von da bist, und nicht einfach nur etwas erzählst, um an zu geben."
,,Und was sagt dir, dass ich es nicht gegooglet habe...?"
,,Du kommst direkt zum Punkt, und erzählst nichts noch außen herum... du bist also nicht böse, weil ich dich getestet habe?"
Nein war ich nicht, und das sagte ich ihr auch, denn ich hatte das Gefühl, dass ich mich einfach sehr gut mit ihr verstand, und sie wollte sich einfach nicht mit jemandem unterhalten, der sich irgendwelche Stories aus den Fingern sog...
Sie war wirklich süß, und ich fragte sie, woher sie kam.
,,Direkt aus der Hauptstadt..." sagte sie, und erzählte mir, dass sie mal eine Führung durch den Buckingham Palast gemacht hatte, die unglaublich langweilig war, und wir sprachen noch sehr lange über unsere Geburtsstädte, und dass es mir in London und New York bisher am besten gefallen hatte....

Love sucks... sometimes {WIRD ÜBERARBEITET}Where stories live. Discover now