Fünf Tage

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~Manus Sicht~

Ich war der glücklichste Mensch der Welt. Und wie es dazu kam muss ich euch glaube ich nochmal kurz erklären. Vor nichtmal einer Woche dachte ich noch mein Leben hat keinen Sinn mehr und meine Gefühle waren wie Dämonen gefangen in meinem Kopf. Sie kreisten sich nur um den Gedanken meiner verloren gedachten großen Liebe. Und doch sitze ich überglücklich am Flughafen und halte die Hand des besten Menschen der Welt in meiner. Seine kastanienbraunen seidenweichen Haarsträhnen hingen ihm fast in den Augen, da sie echt lang geworden sind. Er sah nur noch süßer damit aus. Seine Hand hatte nicht vor die meine zu verlassen und ebenso wollte ich nichts daran ändern. Dass wir beide hier sitzen können, zusammen, glücklich ist nicht selbstverständlich gewesen. Es ist heute genau ein Jahr her, dass Palle vor meiner Tür stand, die ich wohlgemerkt zugeschnittener habe als würde ein Einbrecher versuchen rein zu kommen. Vor einem Jahr erst und doch ist so viel passiert. Erst die komischen Drohungen und Patricks labiler Zustand. Immerhin wollte er sich das Leben nehmen wegen einer Person, die er noch nicht mal zu Gesicht bekommen hat. Eine bedingungslose Liebe die über normale Gefühle weit hinausragt. Dann die ganze Geschichte mit meinem Gefängnisaufenthalt. Die wohl schlimmste Zeit für mich und das nicht nur weil ich in diesem grauen Beton Zimmer eingesperrt war, sondern vor allem der Frust, dass keiner mir zuhört oder mir glaubt und Palle zusehen zu müssen, wie es ihm mit dieser Situation immer schlechter ging. Ich glaube ich muss nicht ausführen was alles passiert ist.
Der Tag der mein Herz gerettet hat ist nun genau fünf Tage her.
Fünf kostbare Tage die es geschafft haben die Wunden zu heilen.
Vor fünf Tagen habe ich meinen Pat zurück bekommen. Ich weiß nicht wem ich danken soll, aber wem auch immer Gott, der Welt, dem Schicksal oder anderen übermenschlichen Kräften.
Danke.
Danke dass ihr mir den Sinn meines Lebens wieder gegeben habt.
Danke dass ich hier mir ihm sitzen darf frei von bösem Einfluss.
Danke das ihr mir das größte Geschenk gemacht habt, das man hätte machen können.

Was wir allerdings am Flughafen machen? Ich glaube dafür sollten wir nochmal kurz in der Zeit zurückspringen.

Flashback
Vor fünf Tagen.

„Weißt du..", meine Stimme war leise und trotzdem störte sie die angenehme Stille, „Ich habe hiervon geträumt", schmunzelte ich und zog Palle noch fester in meine Arme. Wir lagen beide auf nicht mehr ganz so weichen Matten vor dem Kamin. Ich hielt ihn in meinen Armen und wenn es nach mir ginge, würde ich ihn nie wieder gehen lassen. „Nicht.. genau hier von. Aber dich in den Armen zu halten und manchmal habe ich sogar gedacht du wärst tatsächlich bei mir. Ich habe deine Aura um mich gespürt", lächelte ich. Er murmelte bedrückt etwas vor sich hin doch verstehen konnte ich nur wenig. „Es tut mir immernoch so schrecklich doll leid Manu", er richtete sich etwas auf und sah mir in die Augen. „Ich hätte Dir niemals diesen Schmerz aufbinden dürfen", haucht er. Seine Hand legte sich auf meine Wange und einen kurzen Moment passierte nichts. Nur wir beide und die angenehme Spannung in unserem Blick. Ich wollte ihm zeigen, dass er sich keine Schuld geben soll, doch ich wusste, dass ich ihm diese Schuld nicht einfach so nehmen konnte. Unsere Augen hielten den Blick und der Moment war unantastbar. Fast unantastbar.
Gestört wurde dieser durch immer lauter werdende Sirene. Nicht schon wieder. Palle schaute direkt panisch auf. „Sie kommen wegen mir oder? Ich.. ich habe die Polizei betrogen ohh.. oh Gott..", er fing an am ganzen Körper zu zittern. „Ich habe meinen Tod vorgetäuscht das.. das ist eine Straftat oder?", fragt er panisch. Ich rahmte mit meinen Händen dein Gesicht ein und sprach beruhigend: „Hey schau mich an. Ich habe dich gerade erst wieder. Ganz bestimmt lasse ich dich mir nicht wieder nehmen. Wir finden auch hier für eine Lösung ok?", ich hatte mich während dem reden noch etwas mehr aufgesetzt und schaute ihn sicher an. Langsam stand ich auf und zog ihn mit mir. „Wor verstecken uns nicht mehr", flüsterte ich ihm zu und gab ihm den nötigen Halt. Er lief schüchtern etwas hinter mir und ich merkte den immer fester werdenden griff um meine Hand. Ich zog ihn einfach direkt mit nach draußen, wo die Sirenen auch verstummt sind, denn ich werde mich ganz sicher nicht mehr verstecken. Zwei mir schon bekannte Personen kamen uns entgegen. Dieselben Polizisten die uns schon einmal aus diesem Haus abgeholt haben.
„Sie kommen wieder zu spät. Ich habe ihn wieder mal vor Ihnen gefunden", sagte ich leicht spöttisch und bekam direkt ein angespanntes und ängstliches zischen von Palle: „Manu!" „Was? Wollen sie mich wieder abführen? Dafür dass ich ihre Arbeite gemacht habe?", ich musste mich echt bemühen ruhig zu bleiben. Letztes Mal schon habe ich Patrick hier rausgeholt, um wenig später als Komplize dargestellt zu werden. Wie kann es sein, dass sie jetzt hier auftauchen? Warum jetzt.. „Im Gegenteil. Der Schuldige hat gestanden und alle Schuld allein auf sich genommen", sprach einer der Polizisten direkt, was mich sie skeptisch beäugen lies. „Er hat des Öfteren nachgefragt ob wir Herrn Mayer schon gefunden hätten und hat immer zu wirres Zeug von wegen ‚er wäre nicht tot' geredet. Wie ich sehe hatte er damit recht", meinte er und nickte in Patricks Richtung. „Als wir ihm heute zum wiederholten Male klar machen wollten, dass er nicht mehr unter uns weilt, hat er ausgepackt. Er meint er hat gestanden, weil Herr Mayer nicht so lange alleine sein sollte. Er hat sich anscheinend tatsächlich gesorgt", erklärten sie uns schnell die Situation. Mir entwich nur ein ungläubiges schnaufen. „W-wirklich?", flüsterte Palle nur. „Sonst wären wir nicht hier", lächelte einer der Polizisten sogar recht freundlich. Ich hingegen war immer noch recht skeptisch. Die Sache muss einen Haken haben. „Und .. und was bedeutet das für ihn?", fragte ich und deutete auf Patrick neben mir, der immer noch meine Hand fest hielt. „Nichts soweit. Außer ein paar Untersuchungen, die für das Gericht von Nöten sind. Herr Sturmwaffel hat die volle Schuld auf sich genommen. Er hat alles geplant und durchgeführt. Herr Mayer hätte sich wehren wollen, doch er hat ihn aufgehalten und ihn hier zurück gelassen. Sein Alibi ist auch nicht mehr wasserfest und er wird demnächst vors Gericht kommen." Palle und ich wussten beide, dass es nicht so war. Es war Pats Idee und er ist selbst hierher gekommen. Warum nimmt Freddie ihn nun doch in Schutz.
„Uns ist bewusst, dass sie einige Fragen haben. Dürfen wir sie vielleicht erstmal mit zurück nehmen?", fragte uns einer der Polizisten freundlich und wir konnten immer noch nicht glauben, dass das wahr ist.
Und tatsächlich wie es die Polizisten gesagt haben, wurde Patrick vor Ort nur noch von einem Facharzt untersucht und etwas versorgt und durfte direkt danach gehen. Als wir zusammen vor dem Polizeipräsidium standen schauten wir uns ungläubig an. In Palles Augen sammelten sich Tränen doch seine Lippen zierte ein immer stärker ausgeprägtes Lächeln ehe er mir um den Hals viel. „Es ist vorbei. Es ist wirklich vorbei", schluchzte er und ich schlang meine Arme so fest um ihn, dass ich Angst hatte ihn zu zerdrücken. „Ja.. ja Pat es ist vorbei. Vorbei!", ich wollte es am liebsten in die Welt hinaus schreien aber mein Gesicht war in Patricks Halsbeuge vergraben. Patrick war meine Welt also recht es ihm meine Freude mit zu teilen. Wie schön es war, ihn im Arm zu haben. Wie schön alles gerade war.
Danach war die Freude natürlich groß. Bergi und seine Freundin konnten gar nicht glauben, was sie da sahen als wir vor ihrer Tür standen und fragten immer wieder nach ob das wahr ist.
Stegi hat sich absolut nicht mehr eingekriegt am Telefon und wollte sofort her fahren und sogar Tim hätte ein paar Freudentränen vergossen. Zombey, Maudado, Taddl, Ardy all unsere engen Freunde wurden informiert und alle konnten es nicht glauben. Palle war auch fast durchgehend am heulen. Vermutlich da er alle weinen sah aber auch aufgrund der Freude. Immer wieder lächelte er mich überglücklich an. Es sah so aus, als würde er jedes mal aufs Neue realisieren, dass ich wirklich echt bin.
Einen weiteren Tag später an dem wir nur im Bett lagen und uns immer wieder bewusst machen mussten, nicht zu träumen, fuhren wir zu seinen Eltern. Ich habe sie in der letzten Zeit echt ins Herz geschlossen. Natürlich waren sie bei der ganzen Geschichte dabei nur wenn man das alles noch ausholt wird es viel zu viel. Jedenfalls kenne ich sie gut und ich habe viel der Zeit zusammen mit ihnen durchgestanden.
Sie dankten mir tausendmal, dass ich ihren Sohn zurück gebracht habe und ich glaube allein um Ihnen diese Freude zu machen hätte ich alles gegeben. Abgesehen von meinen Gefühlen.
Schweren Herzens löste sich Patrick von seinen Eltern nach dem er mehrmals versprechen musste sie jeden Tag anzurufen. Doch wir mussten gehen, denn ich hatte noch eine kleine Überraschung für ihn.
„Weißt du noch die eine Aufnahme damals? Maudado hat glaube ich über seinen Urlaub geredet und du meintest, dass du so gerne mal verreisen würdest", lächelte ich und nahm wieder seine Hand. „Hm? Was ist damit?", er wischte sich noch die letzten Tränen weg, da wir gerade erst aus dem Haus seiner Eltern gegangen waren. Diese waren übrigens über meinen Plan schon aufgeklärt. „Ich habe mir in dem Moment geschworen, dass ich irgendwann mit dir wegfahren werde. Am besten weit weg. Strand oder so..", seine Augen wurden langsam immer größer und ungläubig nuschelte er: „Nein .. nein du .. du hast nicht.." „Unser Flieger geht heute Abend um 9:00 Uhr. Wir werden über Nacht fliegen und ca. Neun Stunden später landen wir in L. A.", schmunzelte ich. Und wieder schmiss er sich mir in die Arme. „Hör doch auf mich immer zum heulen zu bringen", schluchzte er doch musste glücklich lachen. „Wenn es ein solcher Grund ist nehme ich deine Tränen in Kauf und werde sie eigenhändig trocken", flüsterte ich ihm immer noch lächelnd zu und tupfte mit meinem Ärmel seine Tränen weg. „Kommst du mit nach Hause die Koffer packen?", fragte ich ihn ruhig und er lachte leicht auf. „Nichts lieber als das."

„Flug 206 bitte zum boarding bereit machen", ertönte es durch die Lautsprecher. „Komm Palle das ist unser Flug. Wir können endlich rein", ich lächelte schon die ganze Zeit übertrieben und konnte es selbst nicht fassen. „Das.. passiert gerade wirklich oder?", fragte Palle erneut nach. Nicht das erste mal heute, dass er das fragt.
„Ja. Ja das ist echt. Wir beide werden jetzt zusammen fliegen. Nach L. A.", schmunzelte ich und hielt ihm auffordernd meine Hand hin: „Bereit ein paar Abenteuer zu erleben?" „solange ich an deiner Seite bleibe tue ich alles", lächelt er und nimmt meine Hand.
Und so, jeder die Hand des anderen fest im Griff, betraten wir das große Flugzeug. Bereit unser Leben zu genießen.

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Ich kann's gar nicht glauben.
Glaubt ihr's?
Dass es wirklich weiter geht?
Mit sagenhaften 1900 Wörtern!

Ich habe eine lange Zeit echt Abstand genommen von Wattpad. Nachdem ich meine Story soweit beendet habe, habe ich ja noch mein „kleines" Oneshot Projekt hochgeladen aber seit dem habe ich nichts mehr gemacht. Ich habe nichts Neues angefangen Nichts altes weiter gemacht.

Und ich habe es vermisst!

Zu schreiben und in eine andere Welt abzutauchen.
Ich habe so viele nette Kommentare bekommen, doch einer hat mich iwie dazu animiert wieder anzufangen.

Wie gesagt. Es war nicht das Ende! Ich sagte doch ihr werdet mich nicht so schnell los.

Und stellt keine Erwartungen an mich.. ich werde mich nicht bessern was meine Upload Zeiten angeht. Außerdem muss ich hier erstmal wieder rein kommen und ich habe auch andere Projekte in Planung aber im Großen und Ganzen bin ich zurück.

Danke an alle die so lange mit mir durchgehalten haben und viralem an die die hier auch noch dabei sind.

Ihr seid unglaublich
💖💖

Kürbistumor ~ Final Comeback Kde žijí příběhy. Začni objevovat