Wie jedes Jahr... [7/10]

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POV. GLP

Der Rest des Abends verlief ruhig und es war echt schön mal wieder Zeit mit meiner Familie zu verbringen.
Nach dem Essen gab es die Geschenke und meine Karten waren für die anderen mit einer der größten Überraschungen gewesen, sie schienen sich zu freuen was mich auch glücklich machte.

Nun saßen wir zu viert im Auto.
Noah hinten bei Dani und ich wieder vorne.
Es war spät geworden, ich glaube wir hatten mittlerweile fast 24 Uhr.

„Das war doch mal ein toller Abend." ,sagte Dani fröhlich und Peter und ich stimmten zu.
Die 3 redeten noch weiter, was ich irgendwann ausblendete, weil meine Gedanken um Paluten kreisten.
Den ganzen Abend hatte ich es gut geschafft ihn zu verdrängen, aber jetzt...

Ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe und fragte mich, was er wohl heute gemacht hatte.
Wahrscheinlich war er auch bei seiner Familie gewesen und sie hatten eine schöne Zeit, er sagte ja er würde nach Hamburg fliegen.

Es versetzte mir einen Stich und ich war traurig darüber das er nie Weihnachten mit mir verbringen würde.
Ich ertappte mich bei diesem absurden Gedanken und augenblicklich schoss mir Röte ins Gesicht.

Wenigstens weiß ich jetzt was es mit diesen Gefühlen auf sich hat.

„Manuel?"

Das ich das die Jahre nicht bemerkt hatte.

„Manuel!" ,drang eine Stimme zu mir durch und ich schreckte leicht auf.
„W-was?"
Peter bemerkten meinen verwirrten Blick und meinte grinsend:„Wir sind da."

Ich schaute aus dem Fenster und tatsächlich wir waren schon an meiner Wohnung angekommen.
„Danke fürs fahren, tschüss Peter, Dani und tschüss Noah." , verabschiedete ich mich lächelnd was die beiden Eltern erwiderten.

Noah, der vorhin schon kurz eingeschlafen war nuschelte verschlafen:„Tschüss Onkel Manuel, ich hab dich lieb."
„Ich hab dich auch lieb Noah, schlaf gut."

Es ging schnell, da war ich ausgestiegen, hatte aufgeschlossen und betrat das Treppenhaus.
Ich glaube dieses Jahr war mein Lieblingsweihnachten gewesen.

Gerade als ich den Knopf des Fahrstuhls drücken wollte, stellte ich fest, dass er ausgeschaltet war.
Scheiße, stimmt.
Bei uns war der Fahrstuhl nach 0 Uhr ausgeschaltet und erst ab 5 Uhr morgens wieder an.
Ziemlich dämlich.

„So eine Kacke." ,fluchte ich und stieg die Treppen hoch, zwischendurch musste ich immer wieder die Lichtschalter betätigen.
Im 5. Stock sah ich Frau Schmidt die gerade ihre Wohnung aufschloss.
Ich lief weiter und setzte schon den ersten Fuß auf die nächste Stufe, hörte aber auf einmal wie sich etwas hinter mir ruckartig bewegte und drehte mich wieder um.

Frau Schmidt hatte sich wie von der Terantel gestochen zu mir gewendet, hat mich wohl gerade erst bemerkt.
„Manuel, ich wollte dir nur mitteilen, dass ein Freund von dir gegen 7 Uhr hier reinkam, ich habe ihn reingelassen, ich habe vorhin mal nach ihm geguckt, er sitzt schlafend vor deiner Tür. Echt netten Freund hast du da, scheint gut erzogen zu sein." ,überfiel sie mich und ratterte das wie ein Wasserfall runter.
„Entschuldigen sie, ich verstehe nicht ganz...Wer soll denn das gewesen sein?" ,fragte ich verwirrt, da ich niemanden eingeladen hatte.

„Etwas kleiner als du, braune kurze Haare, braune Augen und ein sehr hübsches Gesicht." ,beschrieb sie ihn und lächelte.
Ich schob meine Augenbrauen zusammen und fragte mich wer das nur sein könnte.
Ich erwiderte nur knapp:„Ok, danke für die Info Frau Schmidt, gute Nacht."

Sie winkte ehe sie in ihrer Wohnung verschwand und ich nun mit ernstem Gesicht die Treppen weiter hochging.

Kurz überlegte ich ob ich nicht doch jemanden eingeladen hatte, aber dem war nicht so.
Wer konnte das nur sein?

Ob das nh Art Einbrecher ist, der Frau Schmidt übers Ohr gehauen hat mit der Nummer, dass er ein Freund von mir ist?
Unruhe machte sich in mir breit.

Im 10. Stock musste ich eine notgedrungene Pause einlegen, da meine Oberschenkel wie Feuer brannten.
Der Sportlichste war ich noch nie und nach 10 Etagen Treppen steigen ist es auch irgendwann mal mit mir vorbei.

Keuchend stämmte ich meine Hände auf die Oberschenkel und hielt einen Moment inne.
„Wenn ich den, der für die Regelung vom Fahrstuhl zuständig ist irgendwann mal zu sehen bekomme kann der sich was anhören." ,schnaufte ich wütend und schlurfte die nächsten Stufen hoch.

Als ich im 12. Stock angekommen war stoppte ich vor den letzten Stufen.
Ich ging vorsichtig, darauf bedacht keinen Krach zu machen und stoppte wieder als ich kurz vor den letzten Stufen war die zu meiner Etage führten.

Ob die Person noch schlief?
Ich sollte nicht das Risiko eingehen sie zu wecken, falls es wirklich ein Einbrecher war.
Vielleicht war ich auch zu paranoid, aber heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein.

So wie jedes Jahr...                                            |Kürbistumor Ff|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt