the devil's right there, right there in the details

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Izzy

Als der Würgereiz einen Moment nach lässt, sehe ich hoch und sehe zu meinem Bedauern nicht meine Freundin neben mir stehen, sondern Brooke. Kann die kleine Bitch sich nicht einmal aus meinem Leben raushalten? Vor allem will ich nicht, dass sie mich so sieht, auf meinen Knien. Oder doch? Aber dann wohl nicht kotzend. Kann mein Unterbewusstsein nicht einmal die Klappe halten? Ich reiße meine Augen auf, was sie wohl als Überraschung deutet, Gott sei Dank kennt sie nicht den wahren Grund. Nachdem ich den Mund ausgespült, den Rest getrunken und mir den Kaugummi in den Mund geschoben habe, schnipse ich ihr das Papier ins Gesicht. Hoffentlich versteht sie den Wink und verzieht sich endlich. Pech gehabt, macht sie nicht, stattdessen faucht sie mich an. Na ja, soll sie, nicht mein Problem .....Moment mal, hat sie gerade die Frechheit besessen, mich als Bitch zu bezeichnen? Mädel, du bist tot, ich mach dich so fertig, dass du nicht mehr aufstehst. Ich lache auf und werfe ihr vor, dass sie das bestimmt nicht ohne Hintergedanken macht. Im nächsten Moment ziehe ich scharf die Luft ein, sie besitzt die Frechheit, mir zu stecken dass sie Truman nichts von meinem Ausrutscher gesteckt hat. Sie besitzt sogar die Dreistigkeit, mir zuzuzwinkern. SIE will mir drohen? Da musst du früher aufstehen, Kleine. Das entfacht meine Wut, ich trete einen Schritt auf sie zu, lege ihr meine Hand an den Hals und nagle sie an der Wand hinter ihr fest.

Anstatt Schmerz oder Angst zu zeigen, beißt das kleine Biest sich auf die Unterlippe, was mich komplett aus dem Konzept bringt, ich kann nur ihre Lippen anstarren. "Ich kann dich nicht leiden", knurre ich. "Ich dich auch nicht sonderlich" faucht sie mich an. In dem Moment brennen mir alle Sicherungen durch und ich küsse sie aggressiv. Wider Erwarten drückt sie mich nicht weg, sondern erwidert genauso aggressiv, wodurch sich mein Verstand in Richtung Australien verabschiedet.

Das nächste, was ich bewusst realisiere, ist, das meine Freundin wütend in der Tür steht, ich meine Hand in Brookes Hose habe und kein T-Shirt mehr trage. Ich sehe meine Freundin unschuldig an, schließlich weiß sie, das ich ihr keine Exklusiv Rechte einräume. In Tess' Augen bilden sich Tränen und sie wendet sich ab um den Raum zu verlassen. Als die Tür hinter ihr zu fällt, beginnt mein Verstand langsam wieder zu arbeiten. Wie konnte das Ganze wieder so eskalieren? Es ist nicht nur, dass sie noch minderjährig ist, es ist sogar VERBOTEN! Warum also habe ich mich erneut auf sie eingelassen? Was hat sie an sich, dass sich meine Vernunft jedes Mal ins Nirwana verabschiedet? Ich muss einfach mit dem Scheiß aufhören, schließlich bin ich sehr diszipliniert, also kann ich ihr auch aus dem Weg gehen. Während mein Hirn rotiert, bleibt mein Gesicht ausdruckslos. Ich sehe mich kurz nach meinem T-Shirt um, ziehe es wieder an und verlasse den Raum, wobei ich Brookes entschuldigenden Blick bemerke. Verwirrt wende ich mich ab, es ist bestimmt nicht ihre Schuld, das Tess so eine Drama Queen ist. Draußen steht Tess bei ihren Aufblasbarbies und heult rum. Das war wieder so klar. Als ich auf sie zu gehe, um sie wenigstens ein wenig zu beruhigen, dreht sie sich zu mir um und scheuert mir eine. Meinen Reflex, ihre Nettigkeit zu erwidern, kann ich bezwingen, "komm schon Tess, bitte nicht schon wieder das Theater" seufze ich. Natürlich ist Brooke mittlerweile wieder hinter der Theke und damit viel zu nahe, ich muss hier raus. Grinsend wende ich mich ihr zu, fische einen Hunderter aus meiner Hosentasche und stecke ihn ihr in den Ausschnitt. "Das wird wohl für die Rechnung reichen, der Rest ist Trinkgeld", zwinkere ich ihr provozierend zu und verlasse die Bar. Draußen fische ich im Gehen mein Handy aus der Arschtasche, suche den entsprechenden Kontakt aus und drücke auf den Hörer. "In einer halben Stunde bei mir, nine eleven", sage ich nur und lege dann auf.

Als ich vor meiner Wohnungstür eintreffe, steht Ginny schon da mit einer Flasche Bourbon in der Hand. "Was hast du diesmal wieder angestellt", lacht sie, "es ist besser wichtig, ich hatte den Typen schon zwischen den Laken". "Brooke", antworte ich nur dumpf, während ich aufschließe und ihr den Vortritt lasse. "Springt dir die Kleine immer noch im Kopf rum?", fragt sie, während sie zielstrebig auf die Couch zu geht. Ich gehe erst mal in die Küche und organisiere Eis und Gläser, bevor ich mich neben sie fallen lasse. "Wenn es nur das wäre", antworte ich seufzend. "Was ist denn jetzt schon wieder passiert?" erwidert sie. "Klo", gebe ich nur von mir und verstecke mein Gesicht in meinen Händen. "Habt ihr wieder rum gemacht?" "Schlimmer", bringe ich dumpf zwischen meinen Fingern hervor. "Habt ihr gevögelt?" sie sieht mich verwirrt an, "wieso habt ihr euch überhaupt getroffen?" Wütend kommt mein Kopf wieder aus den Händen hervor, "wir haben uns nicht getroffen, ich hatte doch keinen Alk mehr hier, also bin ich in eine Bar und die kleine Bitch muss ausgerechnet da arbeiten." Jetzt lacht Ginny laut und ich haue ihr maulend auf den Arm. "Das ist nicht lustig", zische ich. "Doch", antwortet sie, "du willst nicht mehr an sie denken und läufst ihr direkt in die Arme. Hat da jemand sein gutes Karma verbraucht? Vielleicht solltest du mal netter zu deinen Schülern sein". "Pffffff" fauche ich, als mir bewusst wird, dass ich noch tiefer in der Scheiße stecke. "Tess war auch da und hat es natürlich voll mitbekommen". Unwichtige Einzelheiten, wie das Erbrechen verschweige ich. "Lach da wird dir die kleine Drama Queen ja wieder die Hölle heiß gemacht haben. Aber lenk nicht ab, was genau ist passiert?" "Als Tess uns erwischt hat, hatte ich kein Shirt mehr an und meine Hand war in der Hose der Kleinen." Ginny keucht auf. "Du hast sie gevögelt?" "Nein.....ja....keine Ahnung. Mein Hirn war gerade auf Urlaub." "Das glaube ich auch", grinst sie. "Vielleicht solltest du dir jetzt mal Gedanken machen, was du willst und wie es weiter gehen soll." Mit den Worten steht sie auf. "Trink nicht mehr zu viel, denk dran, du hast morgen Schule", sie lacht laut, "ich werde mal zurück zu meinem Date gehen und schauen, was ich noch retten kann." Schon ist sie aus der Tür und ich öffne die Flasche, die bis jetzt noch unberührt war. Einige Gläser später wanke ich ins Bett, eine Spur von Kleidung hinterlassend.

Als ich am anderen Morgen aufwache, dröhnt mein Kopf und ich taste mit geschlossenen Augen nach meinen Tabletten, die griffbereit in meinem Nachttisch liegen. Ich nehme heute gleich Zwei und gehe dann ins Bad. Das warme Wasser bringt mich zurück ins Leben und nach der täglichen Hygiene begebe ich mich zu meinem Kleiderschrank, um meine 'normale' Arbeitskleidung anzuziehen, die heute aus einem schwarzen Lederrock, einer weißen Bluse und schwarzen High Heels besteht. Die Haare stecke ich zu einem Dutt hoch, wobei ich einzelne Strähnen raus hängen lasse. Jetzt noch schnell zurück ins Bad zum schminken. Als ich in den Spiegel sehe, keuche ich auf. Die Augenringe kriege ich nie weg, denke ich und feiere mich, als ich es doch schaffe. Die Augen betone ich und meine Lippen bekommen ein aggressives Rot. Dann schnappe ich mir noch meine Tasche und eine Lederjacke und verlasse die Wohnung. Die Hälfte des Weges habe ich schon hinter mir, als mir auffällt, dass ich noch keinen Kaffee hatte. Wütend trete ich das Gaspedal durch und schneide zehn Minuten später den Wagen meines Feindbildes als ich auf den Parkplatz jage. Pech gehabt, was fährt die mir auch in den Weg, wenn ich zu meinem Kaffee will. Ich parke, nehme meine Klamotten und eile dem Eingang entgegen. Im Lehrerzimmer angekommen, renne ich förmlich zur Kaffee Maschine, schnappe mir im Vorbeigehen meinen Becher und seufze, als ich den ersten Schluck zu mir nehme. Gavin läuft ein paar Schritte auf mich zu, aber mein erhobener Zeigefinger stoppt ihn. Eigentlich schade, wenn ich jemandem den Kopf abreißen könnte, würde sich meine Aggressivität bestimmt wieder legen.

Einen Kaffee später begebe ich mich in den Kursraum, wo SIE bestimmt schon auf mich wartet. Heute, verkatert wie ich mal wieder bin, habe ich bestimmt keine Lust, mich mit keinen pubertierenden Jugendlichen auf Sex Entzug auseinander zu setzen. Ich betrete den Raum und knalle die Tür wie üblich hinter mir zu. Alle Blicke wenden sich mir zu, während ich auf meinen Stuhl zu gehe, keinen beachtend. Immerhin kommt heute nur ein "Guten Morgen", wenigstens das scheinen sie sich gemerkt zu haben. Ich nicke nur, knalle meine Tasche auf den Tisch und schaue jetzt die Klasse an. Brookes Blick zeigt Unsicherheit. Gut so, dann weiß sie wenigstens, wo ihr Platz ist. Grinsend drehe ich mich um, nehme die Kreide und beginne, eine Frage an die Tafel zu schreiben. 'Welche Stilmittel finden in den ersten drei Kapiteln Anwendung'. Leicht wütendes Gemurmel erklingt hinter mir. "Ladies und Gentlemen, sie haben das Vergnügen, mir die Frage bis zum Ende des Blocks zu beantworten. Wenn Sie fertig sind, legen Sie mir Ihre Ausführungen auf den Tisch, sie werden benotet." Jetzt wird der Protest lauter, ich vernehme ein gemurmeltes "das kann sie doch nicht ernst meinen" von Brooke, was mir schon wieder die Sicherungen durch brennen lässt. "Miss Thompson, vor die Tür", zische ich. Ich bin gespannt, wie sie mich davon überzeugen will, ihr keine Sechs rein zu drücken. Sie nickt und verlässt den Raum, ich folge ihr, nachdem ich der Klasse mit geteilt habe, dass ich jeden, der schummeln will, eh erwische, was eine Sechs und Nachsitzen nach sich zieht. Draußen angekommen, lehne ich mich an die Wand und sehe sie mit hochgezogener Braue an........

no way!Where stories live. Discover now