22 - Kein Happy End

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In meinem Leben ist schon vieles gekommen und wieder gegangen. Viele Menschen, viele Momente, viele Erinnerungen. Das einzige was konstant bei mir war, war meine geheime Leidenschaft. Das einzige was mich beruhigen konnte, wenn ich traurig oder wieder mutlos war, denn das geschah oft während der vielen Kämpfe, während des Krieges. Doch in all der Zeit hatte ich diese eine Sache, die mir geholfen hat damit klar zu kommen. Selbst als mein bester Freund Ron starb konnte ich so meine Gefühle ausdrücken und verarbeiten. Es war schon immer ein Teil von mir, dass was mich ausmacht. Tanzen.

Wie so oft in den letzten Tagen bin ich hier und starre auf den großen, grauen Grabstein. Hier liegt er. Meine erste Liebe, mein bester Freund, mein Vertrauter. In wunderschönen Buchstaben steht sein Name auf diesem kalten Stein.

Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht zerschnitten.
Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich.

Hier ruht Draco Malfoy
Bester Freund, liebender Ehemann, Kriegsheld

*05. Juni 1980
23. August 2001

Sie hatten den Krieg überlebt. Sie hatten ihren Schulabschluss nachgeholt, haben Hogwarts zusammen wieder aufgebaut. Sie haben ausgesagt um die überlebenden Todesser nach Askaban zu schicken. Vieles hatten sie in den drei Jahren nach dem Krieg zusammen erlebt und sie hatten sich verliebt. Was wirklich für alle überraschend kam. Klar hatte sich herausgestellt das Draco gar kein böser Mensch war, aber das er ausgerechnet mich daten würde - das Mädchen was er immer Schlammblut nannte - hat wirklich alle aus den Socken gehauen. Erst Recht als sie ihre Verlobung bekannt gaben. Zwei Jahre nach dem schrecklichen Krieg haben wir schließlich geheiratet und waren ein Jahr glücklich verheiratet als er starb. Als er mir genommen wurde - für immer.

Ein Jahr war er nun fort - ein Jahr ohne den Mann der mir mein Lachen wieder geschenkt hat. Der mit mir getanzt hat, der mich geliebt hat. Er hat mir mein Leben neu gezeigt. Nach dem Krieg wollte ich nur sterben, ich gab mir die Schuld an all den Toten, doch dann tauchte er auf, ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen.

Jeden Tag drehte ich die gleiche Runde über das Schulgelände. Ich lief um meinen Frust auszulassen, um meine Wut wegzustecken. Doch heute übertrieb ich es so sehr, dass ich zusammenbrach. Kurz vor dem verbotenen Wald wurde mir schummrig und ich fiel zu Boden. Da es noch früh am Morgen war, kam auch niemand her. Bis ich eine leise Stimme vernahm und Schritte die auf mich zueeilten. "Granger?", Malfoy kam in mein Blickfeld. "Was ist passiert?", er kniet sich zu mir und mustert mich besorgt. "Mein Kreislauf hat schlapp gemacht.", gestehe ich leise, ohne ihn wirklich anzusehen. "Du bist in den letzten Wochen ziemlich dürr geworden und sehr blass..isst du nicht mehr richtig?", fragend sieht er mich an.

"Das geht dich nichts an.", zische ich ihn an und verziehe sofort mein Gesicht. "Entschuldige." "Schon in Ordnung. Komm ich bringe dich ins Krankenzimmer.", er klingt ernsthaft beunruhigt. "Nein, bitte nicht. Bring mich in den Raum der Wünsche.", flehend sehe ich ihn an, während er mich hochhebt. Sofort lege ich meinen Arm um seinen Nacken. "Einverstanden, aber nur wenn du mir sagst was los ist.", er trägt mich übers Gelände. "Du darfst es nur keinem erzählen..ich habe es niemandem erzählt." "Das versteht sich von selbst."

Im Raum der Wünsche angekommen setzt er mich auf dem Sofa ab und setzt sich neben mich. "Danke Malfoy.", ich kuschel mich tief in die Decke ein, die er mir reicht. "Dann erzähl mir mal wieso du dich so vernachlässigst.", er sieht mich besorgt aber auch etwas neugierig an. "Ich bin es Schuld das so viele Menschen gestorben sind.", gestehe ich leise und sehe in die Flammen des Kamins. "Wie kommst du bitte da drauf?", erstaunt sieht er mich an, ich spüre seinen Blick auf mir. "Er hat es gesagt. Voldemort. Bevor er sich mit Harry duelliert hat, hat er mich erwischt. Harry hat mir im letzten Moment das Leben gerettet..aber Voldemort sagte ich hätte all das verhindern können, hätte ich damals nicht Harry im Malfoy Manor verunstaltet. Dann wären weder meine Freunde noch all die unschuldigen Menschen gestorben. Er hat gesagt ich habe das Blut dieser Menschen an meinen Händen.."

Er seufzt leise. "Hörst du dir eigentlich selber zu? Hättest du damals Potter verraten, hättet ihr die Horkruxe niemals zerstört und Voldemort würde jetzt noch leben. Er würde weiter morden. Nur dadurch das du Harry damals unkenntlich gemacht hast, hat verhindert das noch mehr Menschen sterben. Du hast viele Menschen gerettet, Hermine Granger."

Mit großen Augen sehe ich den blonden Slytherin an. Das er mir mal Mut zusprechen würde, hätte ich nie gedacht. Ich dachte immer er wäre ein böswilliger, gemeiner Mensch und doch, nun nach dem Krieg war er derjenige der versuchte allen zu helfen.

Ab diesem Tag kamen wir uns näher und verliebten uns. Ich seufze leise und gehe langsam zurück nachdem ich die Blumen auf sein Grab gelegt habe. Am Weg wartet Blaise auf mich mit dem Kinderwagen in dem Dracos und mein Sohn Scorpius liegt. Er hatte ihn nicht mehr kennenlernen können. Einige Tage nach Dracos Beerdigung hatte ich erfahren das ich schwanger war mit dem Kind was Draco und ich uns so sehnsüchtig gewünscht hatten. Ich werde unseren Sohn aufziehen mit all der Liebe die ich besitze und ich werde ihm viel über seinen Vater erzählen so wie es immer hatte sein sollen.

Es gibt nicht immer ein Happy End, aber irgendwann werde ich wieder bei meiner wahren Liebe sein und dann werden wir zusammen unseren Sohn beschützen und solange weiß ich das Draco unseren Sohn und mich beschützen wird bis auch meine Zeit auf Erden gekommen ist.

Dramione One Shots 💖Where stories live. Discover now