3. Rachegebell

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Die Bäume im Burgpark verloren von Tag zu Tag immer mehr ihrer rotgoldenen Blätterpracht, während der Herbst sich den Ende zuneigte.

 Tome sprang ganz in Froschmanier in großen Sätzen von Blätterhaufen zu Blätterhaufen und wirbelte dabei das gefallene farbenfrohe Laub auf.

Rixte und Gaska schlenderten in einigen Abstand hinter ihm her.

Die Krustenechse beobachtete Tomes wildes Treiben.

„Da geht er hin." murmelte sie mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht, der ihre scharfen Zähne entblößte: „Der große starke Mann der uns wehrlose Damen nicht alleine in die Nacht hinaus gehen lassen wollte."

Gaska bekam es nur halb mit.

Sie hatte Probleme sich zu konzentrieren.

Ihr Kopf fühlte sich noch etwas leer an und ihre Augen schmerzten.

Sie fuhr sich mit der Hand über ihr Gesicht.

 „Was genau ist diese Medizin, die Jens für Yonna besorgen wollte, eigentlich?"

„Irgendwas von der Tierapotheke aus dem Menschenort." antwortete Rixte. „Übers Handy hat es sich so angehört ,als wenn es etwas zur Stärkung wäre, damit Yonna sich vielleicht nicht mehr ganz so kraftlos fühlt.,,

Gerade als Rixte diese Worte ausgesprochen hatte, gab es einen Luftzug und Tome landete mit einen lauten dumpfen Geräusch direkt vor ihnen in einem weiteren Blätterhaufen.

Gaska kniff die Augen zusammen als totes Laub und Dreck vom Waldboden ihnen ins Gesicht flogen.

„Wir haben ein Handy?" hörte sie Tome aufgeregt fragen: „Warum weiß ich nichts davon?"

Gaska öffnete ihre Augen, als sie Rixte irgendetwas Grummeln hörte und erst dann legte sie eine Hand an ihre Hüfte und antwortete : „Erstens : Ja. Aber es ist laut Jens ein Uralt-Handy, dass nur für Notfälle gedacht ist. Und Zweitens: Vermutlich weil Yonna nicht wollte, dass du irgendeinen Unsinn damit anstellst."

Tome deutete mit einen Finger auf sich selber.

Seine Augen wurden groß. „Ich?"

Rixte sah ihn einige lange Sekunden mit ausdrucksloser Mine an, eher sie sich an ihm vorbei drückte und sich entfernte.

„Das ist also das Image, dass ich bei euch habe, ja?" rief Tome ihr hinterher.

Gaska seufzte einmal tief und rieb sich nochmal über die schmerzenden Augen.

„Hast du etwa geweint?"

Diese Frage riss Gaska aus ihrem Konzept und ihr Kopf wandte sich in Tomes Richtung.

Sie verfluchte sich innerlich dafür, doch es war bereits zu spät.

 Tome hatte ihr bereits direkt ins Gesicht gesehen.

Seine großen Augen nahmen einen erkennenden Ausdruck an und sein sonst so freche Grinsen verschwand augenblicklich.

 „Ja, hast du." erkannte er mit ungewohnt sanfter Stimme: „Deine Augen sind ganz rot. Alles in Ordnung?"

Ertappt wandte die Glattechse den Blick ab und ging an dem Froschmutanten vorbei: „Ich.. Mir ist nur heute morgen etwas ins Auge geflogen. Tat echt weh.."

Gaska erwartete ,dass jetzt wieder eine blöde Bemerkung folgen würde, weswegen sie so schnell wie möglich Rixte einholen wollte.

Sie fühlte Tomes Blick auf ihren Rücken.

TrauerwahnmonsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt