1. Ausgerissen

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Ihr lautes Gebell war durch den ganzen verlassenen Burgpark zu hören.

Gaska saß versteckt auf einem Baum und spähte durch die Dunkelheit in Richtung der Laute.

,Wie die nicht schon längst von Menschen gefunden wurden, ist mir ein echtes Rätsel.'

Ihre gelben Augen wanderten über die schwarzen Silhouetten, des Waldrandes und sie atmete Luft durch ihre Nase ein um die Luft zu prüfen.

Der Geruch von Hund hing in der kalten Herbstbrise.

„Alter, ist da das deren Ernst?" hörte sie Tome irgendwo unter ihr auf dem Waldboden sagen.

 „Für eine Bande von Mutanten, die sich immer versteckt halten mussten, drehen die die Laustärke aber ziemlich auf."

Direkt unter ihnen hörten sie ein leichtes Schmunzeln.

„Ein Wunder, dass sie so lange ohne ihre Herrchen überlebt haben..."

Gaska wand den Blick nach unten.

 In der völligen Dunkelheit konnte sie Rixtes etwas hühnenhaften Schatten sehen, der sich hinter dem Baumstamm verbarg.

Sie konnte kurz nur einen Schimmer von den orangen Flecken auf ihren dunklen Schuppen im fahlen Mondlicht erkennen, bevor der Mond wieder hinter dunklen Wolken verschwand.

 Doch aus irgendeinen Grund bemerkte sie trotzdem, dass Rixte dunkle Augen sie betrachteten.

 Gaska spürte ein Kribbeln in ihrer Magengegend und sie wand den Blick ab, während sie ihren Pullover enger an ihren Leib presste.

Sie fühlte Rixtes Blick trotzdem noch auf ihren Schuppen.

„Ich sehe sie nicht." meinte sie und legte die Seite ihrer Hand an ihre Stirn, als sie erneut durch die Dunkelheit zu sehen versuchte.

„Aber so wie es sich anhört müssten sie auf der Lichtung sein."

„Alles klar, wir ziehen es durch." hörte sie Rixte sagen.

,,Seid ihr wirklich sicher?" fragte Gaska, als sie einen Blick nach unten warf.

 ,,Jo! Kein Zweifel!" rief Tome, als er mit einen weiten Satz aus dem Gebüsch sprang und began seine Arme zu dehnen.

Gaska seufzte.

Sie legte eine Hand auf ihr Gesicht und schüttelte den Kopf.

Unter sich hörte sie Rixte ebenfalls aus ihrem Versteck hervorkommen.

Jetzt wo sie genau neben Tome stand, kam ihre Größe erst richtig zur Geltung, denn sie überragte den Froschmutanten um bestimmt zwei Köpfe.

Die Echse wandte sich Gaska zu, die sich noch immer nicht vom Baum herunterbewegt hatte.

 Rixte lächelte sie an und im selben Moment kam das Kribbel von eben wieder zurück.

,,Hey, es sind nur feige Möchtegern-Wölfe. Damit werden wir fertig."

 ,,Das ist auch nicht weswegen ich mir Sorgen ma-"

,,Habt ihr Mädels, es dann mal?" rief Tome dazwischen,während er mit seinem Fuß auf den Boden trommelte.

,,Wenn wir unseren Plan heute noch durchziehen wollen, sollten wir gehen,bevor die Tölen sich wieder in ihr Versteck verkriechen."

Mit diesen Worten setzte er sich auch schon in Bewegung in Richtung des lauten Gebelles. Rixte rannte ebenfalls los und rief über ihre Schulter.

TrauerwahnmonsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt