amok anomalien

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unter mir wird der boden weich. ich habe ein, zwei oder mehrere melodien im kopf, die meine mitspieler tanzen lassen.

in der illusion frei zu sein.

aber in dieser realität, in dieser zeitachse, in der sie und ich uns befinden, sind es nur die kugeln, die sie zu unrythmischen und verzerrten bewegungen zwingen.

ich kann die hitze nicht fassen, die schießpulver und haut mit unbändiger kraft zum lodern bringt.

ein schwall von emotionen entfaltet all seine geschmäcker und was übrig bleibt, ist die hypnotisierende süße des blutes und die genugtuung auf meiner zunge.

vielleicht schmecke ich auch einen hauch von auflösung meines seins.

ich friere, doch der eiserne abzug an meinem finger verflüssigt sich und vereint sich mit poren und organismen.

ich bin nicht mehr herr meines handelns, doch könige und knechte weilen schon nicht mehr unter uns. die angst ist zwecklos.

dumpfes schreien reißt mich aus dem bad der gefühle und ich grinse.

der grund unter mir verfestigt sich, so wie mein ich.

ich bedanke mich bei meinem beschwörer und suche mit meinem blick seine verwirrten augen.

verschonen werde ich nicht, seine seele bettelte schließlich nach dem tod.


graphitblumenWhere stories live. Discover now