Kapitel 14

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P.o.V. Astrid

Gespannt beobachtet ich den Kampf. Mein Schwert hatte man mir abgenommen und ich konnte nur zuschauen, wie Hicks mehr und mehr erschöpft wurde und schließlich geschlagen wurde. Ich wusste, dass er immer einen Dolch im Stiefel trägt, sollte etwas passieren, doch diesen jetzt einzusetzen, wäre taktisch unklug. Deswegen überraschte es mich nicht, als mein Freund die Worte ,,Ich geb auf", sagte. Grimmel hingegen schien das erste mal wirklich überrascht zu sein. Vermutlich hatte er nicht mit so etwas gerechnet, da viele Wikinger ihren Stolz nicht bändigen können und genau das ihr Untergang war. ,,Trotz dem Ergebnis bist du ein sehr guter Kämpfer. Wie lautet dein Name?" Grimmel nahm sein Schwert aus der Gefahrenzone und bot Hicks die Hand hin. ,,Hicks. Ich bin Hicks, der Hühne.", sagte er, während er die Hand von Grimmel annahm und dieser ihn heraufzog.

Wir wurden zu ein paar Booten gebracht und, wenn auch ungefesselt, in eine Zelle gesteckt. ,,Was glaubst du macht er jetzt?", fragte mich Hicks, der sich an die Wand gelehnt hatte und seine Arme verschränkt hielt. Er war noch erschöpft vom Kampf, dass sah man ihm an. ,,Ich weiß nicht. Aber ich glaube, er versucht dich auf seine Seite zu ziehen." Tatsächlich zeigte Grimmel viel Interesse an Hicks und schien herauszufinden, wie er dachte. Der Gedanke belustigte mich und ich wünschte unserem Feind schonmal viel Glück damit. ,,Oder er will herausfinden, wo Ohnezahn ist. Ich meine, er ist ein Nachtschatten und Grimmel meinte schon, dass er Drachentöter sei." Der Einwand von Hicks war nicht schlecht und tatsächlich klang das vernünftiger als einen Drachenreiter davon zu überzeugen, den Drachen den Rücken zu zuwenden. ,,Wir sollten ihn aber auch nicht unterschätzen. Ich meine, zwar lässt er uns zusammen in einer Zelle und das ungefesselt, aber das ist ganz sicher nicht aus unvorsichtigkeit, sondern um uns zu täuschen. Wir sollen denken, wir hätten leichtes Spiel, was dann aber uns unvorsichtig lassen werden soll. Er ist clever und kennt sich gut mit den Gedankengängen seiner Gegner aus, nur ist das hier was anderes. Wir sollten trotzdem vorspielen, dass wir unvorsictig werden." Ich war erstaunt, dass vieles was mein Freund sagte sogar sehr viel Sinn ergab. Ich hatte wirklich gedacht, dass Grimmel nur unvorsichtig ist. Ich wollte gerade etwas erwidern, als eine Wache kam und uns ans Deck führte. Uns erwartete der Anblick einer relativ großen Insel, die im Sonnenschein einen prächtigen Eindruck machte. Wir gingen an Land und liefen durch einen Wald auf eine Lichtung. Plötzlich vernahm ich ein Geräusch und schaute mich um. Für eine Sekunde sah ich eine Flügelspitze, dann war sie im Gebüsch verschwunden. Entweder waren das fremde Drachen oder unsere Freunde waren hier. So oder so konnte ich mir vorstellen, hier wieder wegzukommen. Grimmel schien auch etwas bemerkt zu haben, da er die Hand hob und alle anhielten. Er schien wachsam und jederzeit bereit die Armbrust von seinem Rücken zu nehmen oder sein Schwert zu ziehen. Auch Hicks beobachtete die Gebüsche und Bäume aufmerksam. Es war still, bis mehrere hunderte Drachen auf die Lichtung flogen oder besser gesagt stürmten. Die Drachenfänger zogen sofort ihre Waffen und versuchten die Drachen flugunfähig zu machen. Zusammen mit Hicks rannte ich zum nächstbesten Drachen und erkannte, dass es Sturmpfeil war. Freudig stieg ich auf und wollte Hicks gerade aufhelfen, als sich ein Seil um ihn schlang und er weggezogen wurde. Im Chaos von kämpfenden Männern verlor ich ihn aus den Augen und drängte mein Mädchen in die Luft zu steigen. Sobald wir gut oben waren suchte ich mit den Augen nach meinem Freund und entdeckte ihn, wie er mal wieder mit Grimmel kämpfte. Und es sah überhaupt nicht gut aus. Noch immer geschwächt war es Hicks nicht möglich das Schwert zu halten, als Grimmel auf dieses schlug. Ich war zu weit weg, um ihm zu helfen, trotzdem bedeutete ich Sturmpfeil nach unten zu fliegen. Ich sah, wie Hicks auf dem Boden lag und Grimmel sein Schwert hob. Ich schloss die Augen, denn ich wollte das nicht mitansehen. Aber kein Schrei kam und gerade als ich die Augen öffnete, wurde ein Schuss losgefeuert, der den Boden mit dichtem Rauch behüllte. Sturmpfeil bremste ihren Sturzflug ab und vertrieb den Rauch mit ihren Flügelschlägen. Das Bild was sich mir ergab war einerseits angsteinflössend, als auch beeindruckend. Hicks lag immernoch auf dem Boden, jedoch galt die Aufmerksamkeit von unserem Feind nicht ihm. Nein, es galt dem Nachtschtten, der sich vor Hicks aufgebaut hatte. Ich wusste zwar, dass das Ohnezahn war, aber sein Rückenkamm hatte eine hellblaue Färbung angenommen und sein Kopf eine Dunkelblaue, was nicht nur schön aussah, sondern auch echt cool. Knurrend bedrohte er Grimmel, welcher zwar leicht geschockt, aber größtenteils eher interessiert aussah. Er hatte seine Armbrust auf den Nachtschatten gerichtet. Bevor ich reagieren konnte, nahm Hicks seinen Dolch aus dem Stiefel und traf Grimmel am Bein. Dieser sackte vor Schmerz zusammen und Hicks ergriff die Chance, auf Ohenzahn zu steigen und in die Luft zu fliegen. Gemeinsam flogen wir zurück nach Berk. Ohenzahn erklärte uns noch, dass er mit dem Tagschatten zusammen war und wir erzähltem ihn, was passiert war. Tatsächlich waren nur die Drachen gekommen und scheinbar wusste keiner unserer Freunde, wo wir waren oder was wir gemacht hatten.

Ferien gehen zuende.. Schule fängt wieder an.. So übeeeerhaupt keine Lust darauf. Aber ich hab es genossen. Was habt ihr eigentlich so in den Ferien gemacht? Ich war eigentlich nur Zuhause, bis auf einmal, da war ich bei meiner Oma. Naja, Peace out und genießt die letzten Stunden des Samstags.

Dark Night: Der dunkle ReiterWhere stories live. Discover now