Kapitel 3

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Flügelbrecher trug uns durch viele Gänge, als mir mein Drache einfiel. ,,Was ist eigentlich mit Ohnezahn?", fragte ich leicht panisch. Ich wollte meinen Freund nicht schon wieder verlieren. ,,Zu dem bringe ich euch doch jetzt. Auch zu Sturmpfeil. Sie können euch hier besser rumführen, vor allem, da ihr sie ja jetzt verstehen könnt." Erleichtert atmete ich aus. Nach ein paar Minuten weiteren Fluges kamen wir in einer Höhle an, die wie die Haupthöhle aussah. In der Mitte standen unsere Drachen, die von vielen anderen umgeben waren. ,,Ohnezahn!", rief ich freudig. Er hörte mich und schaute zu mir. Als er uns erblickte, leuchteten seine Augen auf. Flügelbrecher landete, ließ uns los und erklärte unseren Drachen, was passiert war. ,,Cool! Kommt, wir müssen euch alles zeigen.", rief Sturmpfeil aufgeregt. Im Rundflug sahen wir die verschiedensten Drachenarten, von denen ich nicht mal die Hälfte kannte. Zum Schluss landete mein Freund in einer fast leeren Höhle, während Astrid mit Sturmpfeil wo anders hin geflogen war. ,,Hier sind alle Drachen, die nicht mehr so oft vorkommen." Seine Augen verdunkelten sich, als er das sagte. ,,Du kannst vorerst hier bei mir schlafen, aber später brauchst du deine eigene Schlafstelle." Ich folgte meinem Freund zu seinem Schlafplatz und legte mich zu ihm. ,,Gute Nacht." ,,Ebenfalls.", antwortete ich. 

Die nächsten Monate lernten wir alle Drachennamen und -arten, bauten uns einen gescheiten Schlafplatz, erkundeten die Gegend und hatten relativ viel Spaß. ,,Hicks, aufstehen!", weckte mich Astrids Stimme. Verschlafen streckte ich mich, setzte mich in meinem Bett auf und stand schlussendlich auch auf. Verschlafen tapste ich in unser Wohnzimmer und setzte mich an den Tisch. Wir hatten eine kleine Höhle bekommen, in die wir zwei Schlafzimmer eine Küche und ein Wohnzimmer gebaut hatten. Meistens holten uns Sturmpfeil und Ohnezahn nach dem Frühstück ab, daher benutzten wir diesen Ort nur zum Schlafen und essen. Astrid, so lieb wie sie war, stellte mir einen Teller voller Früchte auf den Tisch. ,,Iss schnell, sie sind schon da." Trotz dieser Aussage ließ ich mir noch Zeit, um fertig zu essen. Voller Vorfreude stand Astrid schon am Ausgang. Als ich dann schließlich auch kam, begrüßte mein Freund mich, ließ mich aufsteigen und zusammen flogen wir aus dem Berg hinaus. Heute war wieder Erkundungstag, was mich durchaus freute, da ich erkunden liebte. Wir flogen nun schon eine Weile übers Meer und noch immer war kein Land in Sicht. Ich hatte mich auf Ohnezahn gelegt, weil es so langweilig war. ,,Da! Dort vorne!", rief Astrid und ließ mich aufschrecken. Tatsächlich war eine Insel in Sicht, aber irgendwas war seltsam. Kein Drache, nichtmal ein Geräusch, außer den Flügelschlägen unserer Drachen, war zu hören. Ich bedeutete Astrid leise zu sein und mir hinterher zu fliegen anstatt neben mir. Als wir um die halbe Insel geflogen waren, machte mein Freund mich auf eine kleine Rauchfahne am Bergfuß aufmerksam. ,,Gut beobachtet.", flüsterte ich ihm lobend zu. Ein paar Meter vor dem Rauch landeten wir leise im dichten Wald und schlichen uns an. Was wir sahen, als wir die Lage überblickten ließ uns erschrecken. Ein Drachennest, das halb in den Berg gebaut war, war vollkommen zerstört und ausgebrannt. Ruß spuren waren zu sehen, es waren die von Drachen und Menschen. ,,Was ist bloß passiert?", flüsterte Astrid. Mit schnellen, aber dennoch leisen Schritten lief ich in die Höhle, wissend, dass meine Freude mir folgten. In einer Ecke bewegte sich plötzlich etwas. Sofort erstarrte ich. ,,Wer ist da?", rief ich in die Richtung, wo sich etwas bewegt hatte. Zuerst war es still und ich dachte ich hätte es mir nur eingebildet, als ein kleiner Drache zum Vorschein kam. Er blieb noch so halb im Schatten verborgen, aber trotzdem konnte ich ihn erkennen. Er war vermutlich erst ein oder zwei Monate alt und saß völlig verängstigt da. Ich ging in die Hocke und sagte: ,,Komm her, ich tu dir nichts." Zögernd kam er auf mich zu. ,,Was ist hier passiert?", fragte ich freundlich. ,,E..es war s..so schrecklich.", brachte er heraus. Ich blieb stumm und streichelte ihn nur beruhigend über seine Schuppen. ,,Es wa...waren v...v..vier. S..sie kamen kurz n..nach Sonnenaufgang." Er schluckte, der kleine war wirklich komplett verängstigt. ,,Sie nahmen alle mit. Auch m..mei...meine Eltern." Er brach in silberne Tränen aus. ,,Wer? Wer war es?", fragte ich leicht aufdringlich. Wer Drachen gefangen nahm, sollte bestraft werden, auch wenn ich Gewalt eigentlich verabscheute. ,,Es waren Menschen. Mit Seilen und Waffen. Sie haben irgendetwas gerufen und m..meine Mutter sagte, ich sollte nach hinten gehen. Ich habe mich schnell in der dunkelsten Ecke versteckt. Sie haben Fackeln angezündet und dann in die Höhle geworfen. Dann haben sie... sie haben alle außer mich gefesselt und in Käfige aus grün-türkisem Metall getan. Dann haben sie den Rest noch vollends zerstört." Er schwieg. Ich schaute zu Astrid und stumm einigten wir uns. ,,Wir holen deine Eltern zurück und bestrafen diese Leute. Versprochen!", sagte ich zu ihm. Er schaute hoffnungsvoll zu mir auf. ,,Wirklich?" Ich nickte. ,,weißt du, wohin sie wollten?", fragte ich ihn, obwohl ich kaum glaubte, dass er etwas wusste. Er schüttelte nur traurig den Kopf. ,,Na los, wenn sie mit dem Schiff da sind, können sie noch nicht weit sein.", meinte Astrid und stieg schon auf Astrid. Ich wandte mich nochmal an den kleinen Drachen. ,,Du bleibst hier, ja? Keine Sorge, wir sind bald wieder da." Er flitzte wieder in die Ecke und versteckte sich. Ich stand auf, lief zu Ohnezahn, stieg auf und flog los. Ich war entschlossen, die Eltern des kleinen zurückzuholen. ,,Lass uns erst die Insel absuchen, vielleicht sind sie noch nicht losgefahren." Ich nickte zustimmend und schnell flogen wir um die restliche halbe Insel, aber es war keine Spur zu sehen. ,,Sie müssen in eine andere Richtung als unsere geflohen sein. Sonst hätten wir sie gesehen.", rief ich Astrid zu. Sie nickte zustimmend und gemeinsam flogen wir in die entgegengesetzte Richtung aus der wir gekommen waren. Bald entdeckten wir wirklich ein Schiff, dass groß genug war, um Drachenkäfige zu beinhalten. ,,Verdeck' dein Gesicht. Am besten, wir bleiben unerkannt." Nach dieser Warnung schossen wir nach unten und griffen das Boot an. Ein Raunen ging durch die Drachenjäger, als sie einen Nachtschatten sahen. ,,So einen besitze ich noch nicht! Der würde sich gut bezahlt machen.", sagte eine Stimme vom Boot. Ich würde ihm gerne antworten, aber ich durfte meine Identität nicht preisgeben. Immer wieder schossen wir, obwohl wir selbst kurz davor waren eingefangen zu werden, und endlich zerbrach das Boot so, dass wir die Drache rausholen konnten. Die Männer vom Schiff hatten sich ein kleines Boot genommen, um weg zu paddeln. Ich jedoch stand mit Astrid auf dem sinkenden Schiff und öffnete die Käfige, in welchem sich die Drachen befanden. ,,Das war noch nicht mein letztes Wort! Keiner schlägt Viggo Grimborn!" ,,Dann solltest du dich nicht mit Hicks, dem Hühnen anlegen!", rief ich zurück und schnell flogen wir von diesem Viggo weg, zurück zu der Insel. ,,Wie Können wir euch nur danken?", fragte mich, wie ich inzwischen herausgefunden hatte, die Mutter des kleinen Drachen. ,,Indem ihr gut auf euch aufpasst. Und solltet ihr Hilfe brauchen, dann kommt zu uns. Wir wohnen ein paar Stunden weiter entfernt.", antwortete ich freundlich. ,,Hicks, wir sind da.", sagte Astrid und deutete auf das Land, welches vor uns langsam größer wurde. Schließlich landeten wir und zu sehen, wie sich eine Familie wieder vereinte, machte mich sehr glücklich. Aber gleichzeitig musste ich auch an meine Familie denken, an meinen Vater. Der Gedanke beschäftigte mich auf dem Nachhauseweg sehr. ,,Hicks, was ist lso?", fragte mich plötzlich Astrid. ,,Nichts. Was soll schon sein?", antwortete ich verlegen. ,,Du guckst so abweisend, bist total still. Ist irgendwie auffällig." Es war Nachts geworden und noch immer flogen wir. ,,Ich musste nur an meinen Vater denken. An Berk." ,,Ach Hicks." Astrid flog mit Sturmpfeil näher an mich ran. ,,Du musst es loslassen. Die Drachen sind nun unsere Familie." Ich seufzte nur. Dann hob ich meinen Kopf und sah die Insel vor uns. ,,Wir sind da.", war mein Kommentar dazu. Schnell brachten unsere Drachen uns zu unserer Wohnung. Kurz bevor ich in meinen Raum gehen konnte, kam Astrid und.. küsste mich auf die Wange? ,,Wofür war das?", fragte ich verwirrt. ,,Für unsere Zukunft.", sagte sie und ging in ihr Zimmer. Ungläubig und verliebt schaute ich ihr hinterher. Dann ging auch ich schlafen.

Und.. Die erste Annäherung. Wie gefällt's euch bis jetzt? Schreibt mal bitte was in die Kommis (Auch wenn ihr nicht viele seid). Ich wollte mich übrigens nochmal bedanken, für die Leute, die mein Buch lesen. Ich hatte schonmal ein Buch, dass hatte so wenig Aufrufe, dass ich es offline genommen habe und dieses angefangen habe. Und hier habe ich jetzt mehr Erfolg, also werde ich es definitiv nicht offline nehemen, keine Sorge. Frohe verspätete Weihnachten übrigens. Peace out (:

Dark Night: Der dunkle ReiterDonde viven las historias. Descúbrelo ahora