Kapitel 7

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P.o.V. Astrid

[Rückblende]
Ich sah wie Viggo seinen Pfeil spannte. Ich sah wie er auf Hicks zielte. Ich sah wie er abschoss. Der Pfeil ging genau durch Ohenzahns Flügel, noch bevor ich Hicks warnen konnte. Reiter und Drache stürzten gemeinsam in die Dunkelheit von Asche und Rauch ab und ehe ich etwas unternehmen konnte, waren sie nicht mehr zu sehen. ,,Hicks!", brüllte ich durch die Luft und bedeutete Sturmpfeil zu der Stelle von Hicks Absturz zu fliegen. Jedoch konnte ich nichts erkennen und auch die kleinen Flüge durch diese Dunkelheit waren sinnlos. Der Rauch des Vulkans hatte mittlerweile das Sonnenlicht ganz verschluckt und so war es nun vollkommen dunkel. ,,Hicks?", rief ich noch einmal verzweifelt. Ich war schon dabei mich abzuwenden, als ein fremder Drache an mir vorbeischoss und Viggo in die Dunkelheit warf. 'Was zum?', dachte ich verwirrt und auf einmal tauchte neben mir ein Sturmbrecher auf und auf ihm eine mysteriöse Person in einer Türkisen Rüstung. Diese hielt ein Stab in der Hand und deutete mit diesem auf mich. Nur ein paar Sekunden später kamen ein Drache aus dem nichts und packte mich an den Schultern. Ein zweiter Drache kam, packte Sturmpfeil und flog mit ihr weg, wohingegen mein Drache noch in der Luft flog. ,,Bring sie zu den Beschützern der Flügel. Sie soll Mala alles erklären.", sagte die ominöse Person, die irgendwie weiblich klang, und mein Drache flog weg von der Insel, weg von Hicks. Ich war zu verblüfft, um mich zu wehren. Es war ja nicht alltäglich, dass man auf einen anderen Drachenreiter trifft, der einen entführen lässt und zu einer Mala bringt. Mein stummer Gedankengang über die seltsame Person wurde durch ein helles Licht unterbrochen, welches sich als Sonnenlicht herausstellte. Wir hatten die Rauchbank hinter uns gelassen und flogen über das glitzernde offene Meer und außer die riesige Rauchsäule hinter mir, könnte man nicht vermuten, dass ich gerade bei einem Vulkanausbruch dabei gewesen war. Ungefähr eine halbe Stunde später sah ich eine große Insel mit einem weiteren Vulkan. Auf dieser Insel war auch ein Dorf gebaut, aber es sah nicht aus wie ein Markt. Der Drache, welcher mich trug, setzte mich mitten im Dorf ab und sofort kamen vermummte Leite auf mich zu. Eine streng aussehende Frau trat aus der Menge. Sie hatte grüne Augen, kurzes, blondes Haar und eine gold-schwarze Rüstung. Sie sah sehr königlich aus und nun begann sie zu sprechen: ,,Wer bist du, was willst du hier und wenn dich jemand geschickt haben sollte, wer war es?" Sie sprach mit einer Autorität, die schon aussagte, dass man sich mit ihr nicht anlegen sollte. Ich beschloss, dass sie definitiv die Anführerin dieses Stamm war. Bevor sie jedoch ungeduldig wurde, antwortete ich lieber schnell. ,,Mein Name ist Astrid Hofferson, mich hat eine Person in Türkiser Rüstung geschickt. Ich solle einer gewissen Mala etwas erklären." Ein Mann trat neben die Frau, er hatte braune Augen und hellbraunes Haar. Diese waren in der Mitte nach hinten gekämmt und an den Seiten abrasiert. Wie die Anführerin war sein Gesicht nicht vermummt, er trug ähnliche Kleidung wie alle anderen, allerdings hatte er, nicht wie alle anderen, eine große Axt anstatt einer einfachen Lanze. ,,Nun Astrid Hofferson, ich bin Königin Mala, Anführerin der Beschützer des Flügels. Die Person in türkis ist uns nicht wirklich vertraut, aber sie ist uns auch nicht feindselig geneigt. Du solltest mir etwas berichten?" Ihre Augen sahen mich erwartungsvoll an. ,,Ja, ich nehme an, die Person wollte, dass ich euch von der Drachenversteigerung erzähle und was..." Ich kam nicht weiter, denn Mala unterbrach mich und dieses mal klang ihre Stimme nicht neutral, sondern feindselig. ,,Eine Drachenversteigerung? Hast du dort auch diese armen Kreaturen zur Schau präsentiert, Astrid Hofferson? War die mysteriöse Person auch beteiligt?" Ich schluckte, ihre Ausstrahlung machte mich nervös. ,,Nein, ich war nicht beteiligt. Die Drachenreiterin auch nicht. Wir..." Wieder wurde ich unterbrochen. ,,Drachreiterin? Zwingt diese Person etwa ihren Drachen dazu, sie auf seinem Rücken zu tragen?" ,,Nein, der Drache sah eher so aus, als würde er es gerne mögen. Was ich eigentlich sagen wollte war, dass wir die Versammlung stoppen wollten. Und einen Freund von mir wollte zumindestens ich befreien, er heißt Hicks." Ich zwang mich, meine Stimme nicht zu verlieren, wenn ich seinen Namen aussprach, ich war immernoch in Sorge um ihn. Mala wollte etwas sagen, aber diesesmal wurde sie durch jemand anderes aufgehalten. Sturmpfeil rannte freudig auf mich zu und ich umarmte sie fest, als sie bei mir war. ,,Ich hab dich so vermisst!", flüsterte ich, während ich innerlich so glücklich war, dass mein Drache bei mir war. ,,Was soll das?" Mala schien aufgebracht, schließlich hatte man sie unterbrochen. ,,Das ist meine Freundin Sturmpfeil. Sie begleitet mich überall hin.", sagte ich glücklich. ,,Ich dachte dein Freund heißt Hicks?" Ich zwang mich nicht zusammenzuzucken. ,,Ja, mein Menschenfreund heißt Hicks, meine Drachenfreundin hier jedoch heißt Sturmpfeil. Ich reite meistens auf ihr, aber wir.." ,,Du reitest auf ihr??" Mala schien zwar äußerlich ruhig, aber ihre Augen zeigten ihren wahren Zorn. ,,Ja, aber sie lässt mich!", fügte ich schnell hinzu, als ich bemerkte, was für einen Fehler ich gemacht hatte. ,,Ob sie dich lässt oder ob du sie einfach nur unterwirfst, werde ich mir selbst zeigen lassen. Bringt sie zum Nest!" Ich hasste mich gerade für meinen Fehler, aber ich lief lieber mit, als zu widersprechen, ich nahm an, dass das alles schlimmer gamcht hätte. Während wir den Vulkan hochliefen unterhielten sich Mala und, wie ich inzwischen herausgefunden hatte, Trock über die Befreiung meines Drachens, sollte ich geschwindelt haben. Schon bald kamen wir an einer Höhle an, von drinnen ertönten Geräusche. Ich war erleichert, als ich Drachenstimmen vernahm, die wild durcheinander redeten. Das ganze bereitete mir ein bisschen Kopfschmerzen, aber da niemand anderes hier die Drachen verstehen konnte, versuchte ich es zu ignorieren. Vor einer kleinen Grube machten wir kurz halt. ,,Ich verlasse mich auf das Urteil der Drachen, sie wissen, ob du ein Feind oder ein Freund bist.", Trock sprach zum ersten mal mit mir. Dann schubste er mich herunter und, vermutlich durch das Geräusch, aufgeweckte Drachen kamen heraus. Ich war etwas nervös, obwohl ich die Drachensprache verstand, als die schnellen Stachel aus der dunklen Höhle herausschossen. Zuerst versuchte ich im Flüsterton mit ihnen zu reden, aber schon bald bemerkte ich, dass das nichts brachte. ,,Jetzt hört mir doch zu!", rief ich nun laut in Drachensprache. Sofort kam die schnellen Stachel zum Stillstand und nach ein paar Sekunden Verwirrung kamen sie auf mich zugelaufen. Von oben hörte ich verwirrtes Gemurmel, aber das war mir gerade egal, ich konzentrierte mich ganz auf die Drachen vor mir. ,,Hört mal, ich will euch nichts tun, die da oben haben mich hier nach unten geschickt, um zu sehen ob ihr mich akzeptiert. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir irgendwie nach oben helfen könntet." ,,Nun, wir könnten dich nach oben befördern, wenn du uns sagst, warum die drachensprache sprechen kannst.", antwortete einer der Drachen. ,,Natürlich. Ein Drache namens Flügelbrecher hat mich und einen Freund in das Herz der Drachenhöhle getragen. Dort haben wir von dem kleinen Teich getrunken und konnten dann die Drachensprache verstehen." Die schnellen Stachel verständigten sich kurz mit Blicken und bildeten dann einen Art Turm, an dem ich wieder nach oben kletterte. Fast jeder schaute mich erstaunt an. ,,Was? Noch nie so etwas gesehen?", fragte ich. Mala schaute mich entgeistert an. ,,Was genau hast du da gemacht und warum haben dir die drachen so geholfen?" ,,Ich habe mit ihnen geredet und sie haben mir geholfen im Austauch gegen die Information, warum ich mit ihnen reden kann.", antwortete ich schlicht. Ich hatte keine Lust mehr auf Streit, deswegen wollte ich ihnen jetzt alles erzählen. ,,Du hast mit ihnen.. geredet?" Es klang wie eine Mischung aus Feststellung und Frage. ,,Ja, wie wär's wenn wir hier raus gehen und ich euch alles unten erkläre? Ich habe keine Lust hier Stunden rumzustehen." Ich verschränkte die Arme und wartete geduldig. Sie stimmten zu und so gingen wir wieder ins Dorf und ich erklärte ihnen nicht nur, wie ich nun mit Drachen sprechen konnte, sondern auch was auf der Versteigerung passiert war. Ich hatte gerade geendet, als einer der Wachen hereinkam und uns hektisch mitteilte, dass draußen jemand wartete. Sofort liefen wir nach draußen und sahen die mysteriöse Gestalt mit ihrem Sturmbrecher, sie hatte Hicks in den Händen. Ich war glücklich, aber auch geschockt. Er hatte Kratzer überall und sine Kleidung hatte ein paar Risse. Sein linkes Bein war jedoch am schlimmsten. Der Fuß schien komplett abgebrannt zu sein, das angekolte Fleisch glänzte rot vom Blut. ,,Er braucht sofort einen Heiler.", meinte die Person. ,,Das sehe ich." Mala schnippte kurz mit den Fingern und schon kam ein Mann zum Vorschein, er war anscheinend einer der Heiler. ,,Wer bist du?", fragte ich, nachdem der Heiler Hicks weggetragen hatte. Die Person antwortete nicht, sondern zog ihren Helm ab. Zum Vorschein kam eine Frau, sie hatte grün-blaue Augen und braune Haare. ,,Mein Name ist Valka. Ich bin die Mutter von Hicks." Mir stockte der Atem. Ich erinnerte mich an die Geschichte. Valka soll damals von einem Drachen entführt worden, als sie versuchte ihren Sohn zu schützen. Alle hatten angenommen, der Drache hätte sie gefressen und sie wäre tot! ,,Wie..?", brachte ich heraus. Valka lachte. ,,Du bist Astrid, oder? Nun, Wolkenspringer hier hatte nie vor mir etwas zu tun. Er hat mich zum großen Überwilden gebracht. Dort habe ich bis jetzt gelebt." Sie sah mich unsicher an, gespannt, wie ich darauf reagieren würde. ,,Warum bist du nicht zurück gekommen? Und warum hilfts du genau jetzt?" ,,Nun, ich hatte zu viel Angst davor, wie ihr reagieren würdet. Ihr habt schließlich die Drachen gejagt, oder? Und manche Menschen ändern sich halt nicht. Und warum gerade jetzt? Nun, ich habe euch zwei schon länger beobachtet. Ihr seid anders, dass hab ich gemerkt. Und als Hicks dann gefangen genommen wurde, musste ich einschreiten." Ich nickte, während Mala scharf die Luft einsog. ,,Ihr jagt die Drachen?", fragte sie wütend. Ich drehte mich zu ihr um. ,,Mein alter Stamm schon, aber ich nicht. Ich habe erkannt, dass Drachen keine reinen Tötungsmachienen sind, sondern kluge, nette Wesen, die sich damals nur verteidigt haben. Hicks hat mir das gezeigt, als er mich mich auf seinen Drachen geholt hat und wir geflogen sind." Jetzt wandte ich wieder an Valka. ,,Wie steht es überhaupt um ihn? Seine Verletzungen sahen sehr böse aus." Ich konnte nicht verhindern, dass leichte Sorge in meiner Stimme mitschwang, obwohl ich versuchte meine Gefühle im Griff zu behalten. ,,Er wird es schaffen. Nur sein Bein wird man abmachen müssen." Sichtliche Erleichterung durchfuhr mich. ,,Und nun? Wie geht es jetzt weiter?" ,,Ich werde hier bleiben, wenn Mala nichts dagegen hat. Ich will meinem Sohn die ganze Geschichte erzählen und ich möchte wissen, wie er es geschafft hat, einen Nachtschatten zu zähmen." ,,Ich stimme deiner Bleibe zu. ich möchte alles über dich wissen und was du alles bis jetzt gemacht und erlebt                       hast."                                                                                                                          

[Rückblende Ende]

,,Tja und so haben wir uns ausgetauscht und auf dein Erwachen gewartet. Übrigens geht es Ohnezahn auch sehr gut, er ist nur krank um Sorge über dich." Hicks schaute mich entgeistert an. ,,Meine Mutter lebt noch? Und wie lange habe ich geschlafen?" Ich war erstaunt, dass er überhaupt etwas sagte. ,,Ja, deine Mutter ist noch am Leben und sie wird sehr erfreut sein, wenn sie erfährt, dass du wach bist. Und geschlafen hast du ungefähr 3 Tage." ,,3 Tage?!" ,,Ja. Aber jetzt ruh dich weiter weiter aus, du hast viel durchgemacht." Ich wollte mich gerade abwenden, als er mir noch etwas sagte. ,,Astrid. Viggo war kurz davor bei mir. Er.. er ist gestorben. Ich hab versucht ihn zu retten, aber er.." Er klang verzweifelt. Ich war etwas geschockt darüber, dass unser Feind auf einmal tot war. ,,Hey, es ist schon in Ordnung. Du kannst halt nicht alle retten. Und jetzt ruh dich aus." Ich ging nun vollends aus dem Raum und legte mich in meiner Hütte schlafen. Es war schließlich immernoch nachts.

Die nächsten Wochen und Monate machte sich Hicks mit seiner neuen Bein Prothese bekannt und feilte so daran rum, dass er damit sowohl laufen, als auch fliegen konnte. Wir wohnten bei den Beschützern des Flügels, unternahmen aber auch Tagesflüge, bei denen wir im Freien schliefen. Wir erfuhren auch, dass Reyka auf mysteriöse Art und Weise verschwunden war, niemand wusste ob er noch lebte oder nicht. 3 Jahre nach Viggos Tot kämpften wir gegen Drago Blutfaust, ein verrückter der einen Überwilden im Griff hatte. Jedoch wurde dieser durch den Überwilden von Hicks Mutter getötet und so gab sich Drago auch geschlagen. Er sagte, er wolle Frieden, allerdings betrog er uns und wollte mich in einem unbeobachteten Moment töten, jedoch war Sturmpfeil schneller als er und verbrannte ihn. Weitere 3 Jahre waren vergangen und immer mehr Drachen verschwanden. Und nun war es die Aufgabe von Hicks und mir herauszufinden, was los war...

P.o.V. Erzähler (Berk)

6 Jahre waren vergangen, seitdem die Berkianer den Krieg mit den Drachen beendet hatten. Fischbein, Rotzbacke und die Zwillinge waren zu richtigen Wikngern herangewachsen. Haudrauf, das Oberhaupt, stand gerade am Hafen und hörte Händler Johann zu, wie er eine Geschichte von außerhalb des Archipels erzählte. ,,Man sagt, sie seinen der Schatten der Drachen. Immer greifen sie in der Nacht an und befreien Drachen von den Fängen der Drachenjägern. Angeblich sollen auf den Drachen Personen reiten. Keiner hat die Drachen bis jetzt erkannt, aber zusammen nennt man sie das tödliche Trio..."

'Hm, ich sollte vielleicht mal weiterschreiben.' *Wattpad öffnen. Auf Geschichte schauen. 200 Reads. Ungläubig drauf starren. Augen zumachen, wieder aufmachen und nochmal draufschauen. 200 Reads. Vor Freude Luftsprünge machen* Alter Leute Danke Danke Danke! 😀😎😍😘 Und eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon viel früher hochladen, aber ich musste für diese blöde Schule lernen. Aber egal, diesesmal zumindest keinen Cliffhänger. Seid ihr mit diesem Ausgang für jetzt zufrieden? Eigentlich waren diese Kapitel nur der Vorspann, wenn man es so sagt. Naja, Peace out, Leude✌

Dark Night: Der dunkle ReiterWhere stories live. Discover now