XII

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"Und das ist mein Paradies!", präsentierte Jaemin das kleine, aber sehr schön gerichtete Zimmer. Links war ein normales Bett, an der Wand war sein Schreibtisch gefüllt mit Büchern und der Boden war von einer Decke und weiteren Büchern dekoriert, Er hatte sogar ein Tischkicker, der aber schon etwas veraltet war. Doch Jeno war es egal, denn er stürzte sich sofort auf ihn und suchte nach dem kleinen Bällchen, das von den Figuren gekickt werden musste.

"Du hast ein Tischkicker! Können wir bitte bitte bitte damit spielen?", fragte Jeno, als hätte er sowas noch nie zuvor gesehen.

"Ehm, natürlich.", antwortete Jaemin verdutzt, da er nicht mit dieser Reaktion gerechnet hatte.

Also gingen die beiden zum Tischkicker und fingen an, gegeneinander zu spielen. Währendessen redeten sie miteinander, weil es sonst viel zu leise zwischen ihnen wäre.

"Jeno, wieso bist du so erfreut? Es ist nur ein Tischkicker.", begann Jaemin das Gespräch.

"Ob du's glaubst oder nicht, ich hatte nie einen.", antwortete Jeno und schoss direkt danach das erste Tor.

"Was?", fragte der rosahaarige entsetzt. Wieso besaß der reiche Junge alles außer einen Tischkicker?

"Meine Eltern wollten mir sowas nie kaufen, weil es unnötige Geld- und Zeitverschwendung ist. Gleichzeitig kauften sie mir keine Ahnung wie viel Fechtausrüstung und was weiß ich noch. Die meisten Spiele, die ich zuhause habe, beispielsweise meine Konsolen, musste ich mir selbst kaufen."

"Aber warum waren sie dagegen?", fragte er weiterhin, diesmal schoss er ein Tor.

"Sie wollten schon von Anfang an, dass ich ihr Nachfolger werde. Deshalb erzogen sie mich sehr streng auf, nahmen mich zu gefühlt jedem Event mit, brachten mir bei, wie man sich richtig benimmt und ließen mir keinen Freiraum, sodass ich meine Kindheit kaum bis gar nicht genießen konnte.", erklärte er mit einem immer traurig werdenden Ton und kassierte ein erneutes Tor von Jaemin.

Sprachlos schaute Jaemin auf und sah in Jenos Gesicht. Zwar lächelte er, doch seine Augen strahlten das komplette Gegenteil von Freude.

"Tut mir echt Leid, Jeno. Ich hätte nie gedacht, dass deine Eltern so krass drauf sind."

"Meine Eltern sind da kein Einzelfall, glaub mir. Aber das ist Vergangenheit, ich werde dich jetzt besiegen!", sagte Jeno entschlossen und schoss sofort ein Tor.

"Wie schnell hast du deine Stimmung geändert?"

"Ich lebe halt in der Gegenwart. Und in diesem Moment bin ich glücklich und verbringe meine Zeit mit jemanden, der mich glücklich macht."

Nach ungefähr zwanzig Minuten hörten sie auf zu spielen. Jaemin schlug vor in die kleine Küche zu gehen, um sich Instant Noodles zu machen. Jeno watschelte ihm hinterher und bereitete seine Nudeln vor, weil er Jaemin nicht die ganze Arbeit überlassen wollte.

Als die Nudeln fertig waren, holten Jaemin und Jeno sich Essstäbchen und gingen zurück in Jaemin's Zimmer, um sich auf sein, laut Jeno, extrem kuscheliges Bett zu setzen.

"Guten Appetit!", sagten beide gleichzeitig und füllten den Raum sofort mit lauten Schlürfgeräuschen. Fünf Minuten später waren beide schon fertig, blieben dennoch auf dem Bett.

"Das war echt lecker!", meinte Jeno, der sich auf Jaemins Bett legte. Zufrieden lächelte er, während Jaemin wegen das Verhalten des Älteren kicherte.

"Dann wart's mal ab, bis ich was koche! Du solltest echt öfters zu mir kommen, dann können wir noch mehr essen und Tischkicker spielen.", versicherte Jaemin ihn.

"Kann ich nicht einfach hier mit dir wohnen? Ich fühle mich wie zuhause, noch mehr als in der blöden Villa.", schmollte Jeno.

"Aber es ist doch viel zu klein und altmodisch in dieser kleinen Wohnung."

"Na und? Das hat nichts zu heißen! Die Atmosphäre ist so schön. Und du bist hier, das ist schon Grund genug, um zu bleiben.", meinte Jeno, ohne lange über die Bedeutung des letzten Satzes nachzudenken.

Plötzlich spürte Jaemin, wie sein Herz erneut schneller schlug und hoffte, dass man ihm nicht ansah, dass Jenos Worte ihn rührten.

"Wirklich, Jaemin. Bei dir habe ich das Gefühl, ich selbst zu sein. Ich kann mit dir über alles reden, ich kann mit dir Quatsch machen und kindisch sein. Noch nie habe ich mich so glücklich gefühlt. Wir kennen uns seit wenigen Wochen, doch scheint es so, als wärst du seit immer für mich da gewesen.", gestand Jeno dankbar und schaute weiterhin lächelnd die Decke an.

Jaemin bewunderte die Offenheit des Schwarzhaarigen, besonders nachdem er ihm einmal erzählt hatte, dass Jeno seine Gefühle und Gedanken eher für sich behält. Der rosahaarige fühlte sich zum ersten Mal besonders. Er war sein ganzes Leben lang davon überzeugt, dass er nur einer von sieben Milliarden Menschen auf diesem kleinen Planeten war.

"Geht mir genauso, Jeno.", erwiderte er nur knapp, da er wieder spürte, wie sein Herz außergewöhnlich schnell schlug.

Und das änderte sich leider nicht, als er im Augenwinkel sah, wie Jeno ihn anschaute.

"Danke, Jaemin, du bist echt der Beste.", sagte Jeno, der sich aufrecht setzte, um einen Arm um Jaemins Schultern zu legen.

Ein kleines Lächeln wanderte auf Jenos Gesicht, als er Jaemins Kopf auf seiner Schulter spürte und sich somit dem Älteren näherte.

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Würdet ihr eine LipSoul oder WenRene lesen? (Random Frage, bin aber neugierig).

Tut mir Leid, dass letzte Woche kein Update kam, ich bin momentan sehr gestresst, hoffentlich verzeiht ihr mir.
Ich hoffe, es hat euch bis hierhin gefallen!

》ttalgi

Meine Welt || l.jn x n.jmWhere stories live. Discover now