Der Vertrag, oder: Kapitel dreißig

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Kapitel 30

„Yoongi, was willst du damit? Denkst du, du kannst mich mit einer Rose einfach überzeugen? Was ist dein Plan gerade?" „Ich will, dass du mir zuhörst. Damit du das auch tust, darfst du jede Minute, die vergeht ein Blatt von dieser Rose zupfen. Wenn sie leer ist und du mir immer noch nicht vergeben kannst, dann lasse ich dich in Frieden." „Dann bin ich aber Mal gespannt, denn ich bin echt sauer auf dich. Rate Mal, was heute Morgen in der Post war! Erste Probeflyer für deine Tour. Wann wolltest du das denn erzählen? Dass du einfach für drei bis vier Monate verschwinden wirst? Bin ich dann mit Jimin alleine hier, oder was?" Vorsichtig zog ich Hoseok zur Couch und platzierte ihn dort, dann wagte ich es, mich neben ihn zu setzen und nahm zu allem überfluss seine Hand. Doch das war ihm wohl zu viel, denn er zog sie schnell wieder weg. „Erzähl, was du zu erzählen hast." „Okay. Ich habe dich enttäuscht Hoseok. Das ist mir bewusst. Mehr als bewusst und ich bin auf deinem Herz herumgetrampelt und es tut mir so unwahrscheinlich leid. Das weißt du. Ich bereue es, so blind gewesen zu sein. Ich liebe dich so sehr und schon allein der gestrige Tag und die beiden Nächte ohne dich haben mich so sehr verletzt. Ich habe mich wie ein Nichts gefühlt und will das nicht länger durchmachen müssen." Ich stoppte, als ich sah, wie Hoseok auf seine Armbanduhr schaute und gleich zwei der Rosenblätter abzog. „Ja okay, fahr fort." „Ich weiß, ich habe dir nur leere Versprechen gemacht und genau deswegen will ich das nun ändern. Ich will dir etwas zeigen und ich will, dass du es dir genau durchliest. Nur wenn du dich genau darauf konzentrierst, kann das was werden." „Okay." Erneut zog Hoseok ein Blatt ab, ließ es neben mich fallen und deutete mir damit genau an, dass er mir noch keinen Deut vergeben hatte. Das mit der Tour hat ihn wohl wirklich doll verärgert. Er setzte sich im Schneidersitz auf das Sofa und sah mich an. „Yoongi, deine Zeit läuft und du hast noch einiges zu tun." „Ist ja gut." Schnell lief ich in mein früheres Zimmer und suchte meinen zweiten Laptop. Den fuhr ich hoch, loggte mich in mein Email Programm ein und öffnete schließlich die erste Datei, die ich Hoseoks Bruder geschickt habe. „Lies' dir das durch, bitte." „Muss ich?" „Ja, verdammt! Provozier mich nicht." Hoseok grinste ein wenig. „Das macht aber gerade Spaß... nun gib schon her." Erneut zupfte er ein Blatt ab und begann zu lesen, während ich neben ihm saß, wie auf heißen Kohlen. Er strich über die Blätter, hatte zu Beginn noch zwei abgezupft und legte die Rose nun zur Seite. „Du willst... aufhören? Mit deiner Karriere? Jetzt, wo sie so gut läuft? Bist du verrückt geworden?" „Das bist du mir aber Wert." „Das sehe ich nicht ein Yoongi." Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an. „Ich will dich aber wieder bei mir haben." „Das kann ich doch aber nicht akzeptieren." „Hoseok, wenn ich mich zwischen der Musik und dir und den Kleinen entscheiden müsste, dann würde ich dich wählen. Ich will kein weltweit bekannter Rapper sein, wenn ich dafür allein und ohne euch wäre." „Yoongi.", hauchte Hoseok nun und krabbelte zu mir. Auch er hatte Tränen in den Augen. „Das ist das wohl romantischste und dümmste, was du je gesagt hast!" Nun brachen meine Dämme aber wirklich. Laut schluchzte ich auf und verfluchte mich dafür. „Aber ich liebe dich und wenn es der einzige Weg i-" „Halt die Klappe, ich liebe dich auch." Vorsichtig küsste Hoseok mich und ich erwiderte sofort. Zu sehr hatte ich seine Lippen vermisst. Doch viel zu schnell löste er sich wieder von mir. „Yoongi, das geht so trotzdem nicht." „Naja... eigentlich war das nur der extrem Plan, falls du mir gar nicht vergibst." „Du mie-" „Halt! Bevor du irgendetwas sagst, lies dir den anderen Vertrag durch." „Was steht denn da großartig anderes drin?" „So einiges." Grinsend ließ ich mich zurückfallen und schob Hoseok nur meinen Laptop hin, genau wissen, dass ich ihn sowieso schon wieder bei mir habe.

Hoseok sagte seit mehreren Minuten nichts mehr. Er hatte den Vertrag mehrmals durchgelesen und jedes Mal an derselben Stelle die Stirn gerunzelt. Was er nun darüber dachte, wusste ich jedoch nicht. Stumm sah ich ihn an, hörte leises Lachen aus dem Kinderzimmer und blickte immer wieder zwischen Hobi, meinem Laptop und der Rose hin und her. „Was sagst du?", fragte ich ihn schließlich, als er gar keine Reaktion mehr von sich gab und ich meine Nerven beinahe verlor. „Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll." „Irgendwas! Ein... „Ich liebe dich!" oder... „Ja! Dieser Vertrag ist perfekt!" oder irgendwas!" „Naja... also der Vertrag ist toll und alle meine Kritikpunkte sind dabei. Ich bin so froh darüber, allerdings verstehe ich den letzten Punkt nicht." „Welcher ist das?" „Es wird erwünscht, dass Jung Hoseok, mein Lebenspartner bei mir arbeiten darf und seine Söhne und ihr Cousin, sowie dessen Eltern immer Zutritt zum Entertainment haben." „Was ist daran unverständlich?" Ein wenig lächelte ich. So, wie er das ganze vorgelesen hatte, klang es richtig niedlich. „Du willst, dass ich für dich arbeite? Als was denn? Putzfrau? Mehr kann ich in deinem Bereich nicht." „Oh doch, das kannst du. Du hast eine Begabung fürs Organisieren und bist wirklich gut darin, etwas zu planen und den Überblick zu leiten, du hast mehrere Jahre ein Haus mit vielen vielen Kindern geleitet und alle zu Familien gebracht. Dir möchte ich meine Karriere in die Hände legen. Du sollst mein Manager werden." „Ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann, Yoongi." „Kannst du und musst du, denn dieser Vertrag wird gerade von deinem Bruder mit meinem Chef besprochen. Und was die Tour angeht: Nur in den Ferien und dann mit euch allen zusammen. Ich will mich, wie du weißt, lieber etwas zurückziehen und bei euch sein, vor allem bei dir, als unwahrscheinlich reich und berühmt zu werden. Wenn du dann meine Termine und alles regelst, kann ich bei dir sein und verpasse nie wieder irgendwelche Dinge. Wie klingt das?" Hoseok schob den Laptop von sich und sah mich zweifelnd an, dann griff er nach meiner Hand.




Und Kapitel drei! Uhhh es wird spannend. Für mich denn ich glaube das, was ihr im nächsten Kapitel sehen werdet, habt ihr nicht erwartet, oder vielleicht doch? Ich weiß es nicht? *grins*

Okay, okay. Ich hoffe euch hat auch dieses Kapitel gefallen und freue mich, euch dann das nächste Kapitel in einer Stunde präsentieren zu dürfen. :)

Ach ja, ich werde nachher alle Kommentare beantworten :)

suddenly everything has changedWhere stories live. Discover now