Die Meteoritenaustellung ->5<-

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Es wehte ein milder Wind durch den lauen Junivormittag. Hektisch stürmte die Schulklasse den Bus. Es gab ein kurzes Gedränge.

Nicole und Amelie setzten sich recht weit hinten auf eine der Rückbänke hin. Die Fahrt sollte zwar nur knapp eine Stunde bis zum Planetarium dauern, aber alle warteten bereits sehnsüchtig auf die Ankunft bei der Sternwarte, welche eine eigene Führung extra nur für die Schüler bereithielt.

Nicole blickte für die gesamte Zeit der Busfahrt aus dem Fenster und beobachtete interessiert das Treiben draußen vor ihrem Fenster.

In der Zwischenzeit probierte Amelie so Einiges aus.

Sie schabte sich, zum Beispiel, einen Grashalm von ihrem Schuh und hielt ihn vor die Augen. Dann entfernte sie ihre Sonnenbrille und blickte mit normalem Blick auf das pflanzliche Opfer.

In Sekundenschnelle fing das grüne Stück Feuer und verwandelte sich allmählich zu Asche. Schmunzelnd griff Amelie nun zu einem zweiten Halm und schaute nun mit ihrem härtesten und am meisten durchdringenden Blick, den sie schaffte, auf dieses Teil.

Der Unterschied zu vorher war gewaltig. Den Grashalm zerriss es regelrecht, sogar mit einem kleinen Knall, und fing sofort Feuer. Dieser Versuch blieb nicht ganz unbemerkt.

Verwirrt wandte sich Nicole plötzlich dem Fenster ab und drehte sich zu Amelie.

„Hast du das gerade eben auch gehört?", fragte sie verwundert.

„Ja, vielleicht spielen Nico und Hannes wieder mit Papiertüten, die sie platzen lassen.", meinte Amelie schmunzelnd und setzte sich wieder ihre Schutzbrille auf.

Einen Moment später war der Bus auch schon am Ziel der Exkursion angelangt. Das Planetarium war ein großes Gebäude aus sehr hellem Stein. Staunend trat die Schulklasse mit ihrem Lehrer Herrn Hauser aus dem Wagen und steuerte auf den Eingang zu.

Es herrschte Stille, nur ein paar Angestellte marschierten leise durch die Gänge.

Eine Frau mit blonden kurzen Haaren und einer schwarzen dünnen Brille stand plötzlich mit einem breiten Lächeln vor der Klasse.

„Liebe Kinder! Willkommen! Ich bin Floriane Weichsel und werde euch in der nächsten Stunde durch unser Planetarium führen! Anschließend gibt es noch eine kleine Jause für euch. Folgt mir bitte jetzt in unsere Ausstellungsräume!", meinte sie mit zuckersüßer Stimme.

Motiviert durch die angekündigte Stärkung folgte die Klasse interessiert der jungen Frau, die auf drei Räume zusteuerte. Sehr viele Dokumente und verschiedene Gegenstände befanden sich hinter Glas geschützt. Ein Model einer Raumkapsel war in einem der Räume.

Sogar ganz kleine Gesteinsbrocken waren ausgestellt.

Amelie riss plötzlich ihre Augen auf und schluckte. Sie blickte gerade auf einen Meteoriten, der so groß wie eine Pflaume war – fast so groß wie ihr Meteorit!

Unbemerkt von dieser Überraschung begutachteten neben ihr die anderen Schüler alles im Raum haargenau. Besonders die nachgebaute Raumkapsel gefiel den Jungen. Aber auch die Gesteine aus dem All waren interessant für sie.

Matthias meinte sogar verträumt: „Stellt euch nur vor, so ein Meteorit würde im Schulhof oder sogar bei mir zuhause einschlagen! Wäre das denn nicht cool?"

Die Augen des Jungen leuchteten richtig auf.

„Das wäre nicht cool, sondern sehr erschreckend und realistisch...", meinte Amelie kleinlaut zurück, worauf aber Matthias abwinkte und mit „Typisch Mädchen!" antwortete.

Amelie schmunzelte.

Wenn er nur wüsste...

VORSICHT, EXPLOSIV!Where stories live. Discover now