Mit schwerem Herzen betrat ich das Zimmer und sah Ambar dort auf dem weißen Krankenhausbett liegen. Ihre Haut war immer noch ungewöhnlich hell und sie sah so noch zerbrechlicher aus als vorher. Ihre blonden Haare waren in unordentlichen Wellen auf dem Kissen ausgebreitet.

In meinen breitete sich ein ungutes Gefühl aus. Ich ließ mich auf einen Stuhl neben dem Bett sinken und sah meine Freundin an. Meine Wut flammte wieder auf, er hatte ihr das angetan. Ich fuhr ich sanft mit der Hand über die Wange und strich eine der blonden Wellen aus ihrem Gesicht. Was hatte Benicio nur getan?

Auf einmal fühlte ich wie sich eine kleinere Hand auf meine legte. Mein Gehirn bräuchte einen Moment um zu verstehen dass es Ambars war. Ich nahm ihre Hand in meine und ließ beide auf die Matratze sinken. Eisblaue Augen sahen mich an.

Erleichtert dass Ambar aufgewacht war atmete ich die Luft aus, die ich unbewusst angehalten hatte. Ambar sah mich eine Weile nur an und keiner von uns sagte etwas. "Wo.. wo bin Ich?", gab sie leise von sich. Ihr erstaunter Ausdruck verwandelte sich zu einem verwirrten und ängstlichen.
"Wir sind im Krankenhaus." Ich schenkte ihr ein Lächeln, hoffe das aufmunternd war. Sie blickte mich einfach nur überfordert an, wie ein Kätzchen, welches man ausgesetzt hatte.

"Ambar.. an wie viel erinnerst du dich noch?", setzte ich sanft an. "Ich.. wir waren auf der Party ich hatte einen Drink mit Benicio und dann...und dann..." Ihre Stimme brach und ich drückte ihre Hand ein wenig fester.
Sie setzte sich ein wenig auf, wodurch ihr die Decke von den Schultern rutschte und viele blaue Flecken, darunter auch Knutschflecken enthüllt wurden.

Ambar hob die Arme blickte sich die blauen Flecken an und sah immer verzweifelter aus. "Simòn, ich kann mich an nichts erinnern ich...", ihr Ton wurde hysterischer, sie fing leise an zu schlichten, "was ist passiert? Warum bin ich hier?"

Mit Tränen in den Augen sah sie zu mir hoch. "Hast du Schmerzen?", fragte ich besorgt und sie nickte: "Ja. Warum tut mir alles weh Simòn? Ich spüre dass irgendwas schlimmes passiert ist, kann mich aber an nichts erinnern. Bitte beantworte mir einfach meine Fragen."  Ich drückte ihre Hand. Mit der anderen schon ich die Decke über ihre Schultern. Das zu sehen ließ mich am liebsten die Wand einschlagen wollen.

"Die letzte Person an die du dich erinnerst ist Benicio?", sie machte zustimmende Geräusche," Es tut mir so leid Ambar aber... er hat versucht dich zu vergewaltigen." Die Tränen welche in ihren Augen geglitzert hatten liefen ihr jetzt übers ganze Gesicht. "Wwwas?", fragte sie mit schwacher Stimme.
"Es ist nichts passiert, Federico hat dich vorher gefunden. Ich hab Benicio  ein paar ordentliche Schläge geben und die Polizei hat ihn abgeführt. Er tut dir nichts mehr." Sie nickte überfordert und ließ sich von mir in die Arme ziehen. "Sch... alles gut." Ich spürte an meiner Schulter wie sie den Kopf schüttelte. "Nicht weinen.", hauchte ich und sie schüttelte wie den Kopf.

Wir saßen eine Weile einfach nur so umschlungen da. "Der Artzt hat gesagt wir sollen zu ihm kommen, wenn du wach bist." Sie schlang die Arme um mich und schluchzte: "Warum war ich bewusstlos? Oder eingeschlafen, oder was auch immer?" Ich hob sie aus dem Bett und sie schlang die Arme um meine Hüfte. " Das wird man uns gleich sagen." Nach einer Weile entfernte sie ihre Beine und ich ließ sie runter. Als sie auf ihre Beine sah fielen ihr noch mehr blaue Flecken auf.

"Nicht weinen." Ich legte eine Hand auf Ambars Rücken und brachte sie ins Behandlungszimmer. Dort war ein Schreibtisch hinter dem Dr Garcia saß und seinen Kopf in Akten vergruben hatte. Vor dem Schreibtisch waren zwei Stühle, auf denen wir uns niederließen. "Ah Señiora Smith. Schön, dass sie wieder aufgewacht sind. Wie geht es ihnen?", fragte der Arzt ruhig und professionell.  "Nicht gut, ich habe Schmerzen und ich kann mich an nichts erinnern. Warum war ich überhaupt bewusstlos?"

Twins, love and more mistakes 2Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα