Kapitel 1

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So schnell ich konnte rannte ich durch den Park. Immer wieder sah ich über meine Schulter zurück um zu sehen wie nah er schon war. „Du kriegst mich nie“ rief ich lachend und mein bester Freund Ashton schrie „Das werden wir ja sehen“. Lachend drehte ich mich wieder nach vorne, sah allerdings zu spät den Jungen, der an einen Baum gelehnt saß, sodass ich über seine Beine stolperte und auf dem Boden landete. „Shit“ fluchte ich und im nächsten Moment landete etwas schweres auf mir. „Hab dich“ lachte Ash in mein Ohr und ich keuchte „Alter! Geh runter von mir du Fettsack“. „Ich hab dich auch lieb mein kleines Einhorn“ lachte er und ich schob ihn grob von mir. „Luft!“ rief ich theatralisch als ich es schaffte und er verschränkte schmollend seine Arme. Ich setzte mich kopfschüttelnd auf und sah den Jungen, über dessen Beine ich gestolpert war, genauer an. Sein blondes Haar lugte an manchen stellen unter einer Beanie hervor, die scheinbar schon sehr alt war. Er trug zerschlissene Jeans und ein etwas zu großes, kaputtes Shirt. Auch seine Schuhe sahen aus als würden sie jeden Moment auseinander fallen und als ich in sein Gesicht sah stockte kurz mein Atem. Auch wenn er nicht gerade so aussah als würde er sich um sein äusseres kümmern war er verdammt hübsch. Dichte Wimpern umrahmten seine hellblauen Augen, seine pinken Lippen waren voll und sahen trotz einigen Rissen sehr weich aus. Auch seine Nase war verdammt niedlich – soweit eine Nase nun mal niedlich sein konnte. Was mich jedoch am meisten faszinierte waren seine Pircings – einer an der Lippe, einer an der Nase und einer an der Augenbraue. Ich wendete meinen Blick von ihnen ab und sah ihm in die Augen. Ich verlor mich in seinem klaren Blick und als ich merkte, das ich ihn anstarrte wurde ich rot und wandte meinen Blick ab. „Sorry, ich hatte dich nicht gesehen“ murmelte ich verlegen und biss leicht auf meine Unterlippe. „Kein Problem, ich hätte mich nicht in den Weg setzten sollen“ murmelte er, brach jedoch den Augenkontakt nicht ab. Und verdammt, seine Stimme haute mich um. Ich kann nicht beschreiben wieso, doch für mich klang seine Stimme einfach wie Musik. „Damn Mike! Mir ist kalt lass uns zu dir gehen mein Fernseher ist kaputt seit ich mein Handy dagegen geworfen hab!“ quengelte Ash und ich kramte Augen verdrehend meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche. Anschließend warf ich diesen mit den Worten „Ist ja gut du Weichei! Geh vor und mach Pizza ich hab hunger“ zu Ash. „Gib ihm deine Nummer dann kannst du ihn wann anders weiter anstarren, deine Pizza ess ich nämlich alleine wenn du nicht rechtzeitig da bist“ gab er zurück und ich warf einen kleinen Stein nach ihm „Fick dich und mach mir essen“. „Gleichzeitig?“ fragte er grinsend und ich sah ihn warnend an „Wehe du tust das! Wenn du das machst landen deine Sticks im Kamin“. „Und ich leg mit deiner Gitarre nach“ meinte er noch ehe er sich umdrehte und davon rannte. Ich konnte nicht wiederstehen und brüllte „Lauf Schlampe! Lauf!“ woraufhin ich seinen Mittelfinger zu sehen bekam. Ich drehte mich wieder zu dem fremden Jungen um und sah, wie er ein leichtes lächeln auf den Lippen hatte, was ihn nur noch besser aussehen ließ. „Also Blondie, wie du wahrscheinlich mitbekommen hast muss ich los sonst lässt Ash mich verhungern. Ich bin übrigens Michael, kannst mich aber auch Mike oder Mikey nennen, und ich wollte fragen ob du mir vielleicht eventuell deine Nummer geben könntest?“ ratterte ich nervös runter und sah ihn unsicher an. Er kicherte leicht, bevor er antwortete „Ich heiß nicht Blondie, ich heiß Luke. Und ich würde dir wirklich gern meine Nummer geben, aber ich kann nicht“. „Wieso?“ fragte ich verwirrt und legte meinen Kopf schief. „Ich hab kein Telefon“ murmelte er peinlich berührt und ich runzelte die Stirn „Jeder hat heut zu tage ein Telefon“. „Ich eben nicht“ zischte er und ich sah ihn erschrocken an „Kein Grund gleich aggressiv zu werden“. „Ach lass mich doch in Ruhe“ murmelte er und ich sah ihn verletzt an „Ich hab dir nichts getan also hör auf mich anzumotzen“. „Verschwinde einfach“ gab er leise von sich und wendete seinen Blick ab. „Tut mir ja leid das ich freundlich sein wollte“ murmelte ich niedergeschlagen, stand auf und lief in Richtung meiner Wohnung. „Ist das nicht der Junge, der dauernd gesucht wird?“ hörte ich einen Polizisten, an dem ich gerade vorbei lief, zu seinem Kollegen sagen und dieser antwortete „Stimmt, die beschreibung passt. Graue Mütze, schwarze Hose, schwarzes Shirt“. Sofort blieb ich stehen. Genau diese Klamotten hatte Luke an. Mein Verdacht bestätigte sich als einer der Männer rief „Luke Hemmings? Hier ist die Polizei ich denke du weißt was das bedeutet“. „Scheiße“ brüllte Luke und ich sah, das er einen alten Koffer - den ich bis dahin nicht bemerkt hatte – nahm und weg rannte. Die Polizisten rannten hinterher und irgendwie schaffte Luke es sie auszutricksen und etwas vorsprung zu gewinnen. „Luke! Hierher!“ schrie ich ohne nachzudenken und er sah mich überrascht an, zögerte jedoch nicht mal eine Sekunde ehe er zu mir rannte. Schnell nahm ich seine Hand und zog ihn hinter mir her zu meiner Wohnung. Ich klingelte Sturm und zum Glück machte Ash schnell die Tür auf, da ich bereits die Polizisten um die Ecke kommen sah. Schnell schloss ich die Tür und drückte Luke an die Wand des Treppenhauses, da die Eingangstür aus Glas bestand. Ich spürte wie er zitterte und sein hektischer Atem striff meinen Hals. Ich spürte, das sein Herz unregelmäßig und verdammt schnell schlug, da mein Körper dicht an seinen gepresst war. Ich lehnte mich leicht zurück, um raus zu gucken, zuckte allerdings schnell zurück, da die Polizisten drausen alles absuchten. „Sind sie weg?“ hauchte er panisch und ich schüttelte den Kopf „Nein und wenn wir uns bewegen könnten sie uns sehen“. „Nein! Sie dürfen mich nicht finden! Ich will nicht zurück! Bitte, versprech mir das sie mich nicht finden“ wimmerte er und ich drückte mich enger an ihn. „Ich verspreche es“ flüsterte ich in sein Ohr und er schlang seine Arme fest um meinen Oberkörper.

✓ lonely ~ Muke (AU) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt