3. Kapitel

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Genervt hockte ich in meinem Zimmer.
Ständig standen irgendwelche Leute mit weiteren Kartons in dem Schlafzimmer der alten Schachtel.

Als wieder wer kam und erneut in mein Zimmer starrte, stand ich sauer auf und zog die Vorhänge zu.

Ich lief zu Timothy ins Zimmer und er sah auch nicht mehr so begeistert aus.
"Man Timmy, das nervt mich so. Ich habe es mir schon vorgestellt wie wir Zwei die Partykönige der ganzen Stadt werden. Ich will dieses Haus! Ich werde es mir zurückholen", murrte ich beleidigt wie ein kleines Kind.

"Vielleicht sollten wir dieser Familie erstmal eine Chance geben."
"Timothy, du nervst. Sei doch nicht immer so nett."

Irgendwas musste ich doch tun können. Ins Haus einbrechen konnte ich mir sparen. Diese Familie würde mich sofort entdecken. Das war keine alte Schachtel mehr.

Ich hockte auf dem Bett von meinem Bruder.

Irgendwas.

Aber was nur?

"Natürlich!", rief ich.
"Oh Gott. Will ich es überhaupt wissen?"
Ich schüttelte den Kopf.

"Lass dich einfach nicht erwischen", meinte er.
"Ich doch nicht. Was denkst du bitte von mir?"

Den restlichen Abend verbrachte ich bei Timmy und schlief auch halb auf ihm ein.

Mitten in der Nacht wurde ich dann wieder leicht wach. Wenn ich nicht etwas vorgehabt hätte, wäre ich einfach liegen geblieben, um weiter zu schlafen.

Doch ich blieb stur und stand auf.

Ich schlich mich leise in die Küche und schnappte mir eine ganze Schachtel Eier.
Danach öffnete ich die Terassentür und sprang über den Zaun, welcher die zwei Grundstücke voneinander trennte.

Ich griff nach einem Ei und wollte gerade zielen, als er mir dazwischen kam.
"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun."
Mein Kopf fuhr zu ihm und er stand an der anderen Seite der Hausmauer und rauchte.

Nicht sein Ernst.

"Achja? Warum denn nicht?", zischte ich angepisst.
"Das ist mein Haus, Kätzchen."

"Wie hast du mich gerade genannt?"
"Kätzchen? Na, gefällt dir dein neuer Name?", grinste er frech und kam mir gefährlich nahe.

"Nenn mich nicht so."
"Wie denn? Kätzchen? Wie soll ich dich denn sonst nennen?"

Ich sagte nichts mehr darauf. Außer eines.
"Wieso Kätzchen?"
"Deine Augen sehen einer Katze sehr ähnlich. Ist mir eben eingefallen."
"Wie schlau du doch bist."

Er rollte die Augen und sah auf die Schachtel Eier in meiner Hand.
Dieser Typ nahm sie mir lächelnd ab und meinte:"Wie großzügig von dir. Meine Mom kann sie bestimmt gebrauchen."

Wie bitte?

Als er sich umdrehen und ins Haus gehen wollte, holte ich aus und schmiss das eine Ei, welches ich schon in der Hand gehalten hatte, gegen seinen Kopf.

Geschockt drehte er sich um und griff nach den Eiern.
Immer wieder schmiss er welche auf mich, bis ich ihn weg schuppste und mir auch Eier schnappte.

Diese ganze Schlacht fand zwischen unseren Häusern statt. Dementsprechend sahen jetzt auch die Hausmauern aus.

Beide betrachteten wir sie und sahen uns mit bösen Blicken an.
Ich nahm mir meine Schachtel und stampfte wütend von diesem Arschloch weg.

Sollte er sich doch begraben gehen.

Ich sprang über den Zaun und drückte gegen die Hintertür. Jemand hatte sie zu gemacht. Nein!
Das Küchenlicht brannte und mein Dad holte sich ein Glas Wasser. Schnell versteckte ich mich und lehnte an der dreckigen Hausmauer.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Where stories live. Discover now