EXO - Hate N Love (KaiSoo)

Kapitel 2

Ich war mehr als nur erleichtert, als der Gong endlich den Beginn der Pause verkündete und ich nicht lange brauchte, Minseok zwischen den Schülern zu entdecken.

Zwar war der andere eigentlich in der gleichen Klassenstufe wie ich, doch irgendwie waren wir in verschiedenen Klassen gelandet, als die Schüler Anfang dieses Jahres wieder neu eingeteilt und verteilt wurden.

Schon bei dieser Veränderung hätte ich kotzen können, doch als ich dann auch noch erfahren musste, dass dafür jetzt Kai in meiner Klasse war, war meine Panik nicht mehr zu bändigen gewesen.

Schließlich konnte man jemandem schlecht aus dem Weg gehen, wenn man jede einzelne Stunde zusammen in dem gleichen Raum saß.

Zuvor hatte ich schon Sehun aushalten müssen, der mit seinem Kumpel Luhan in der Reihe hinter mir saß und sich köstlich darüber amüsieren konnte, wie ich versuchte, trotz fliegenden Papierkugeln, im Unterricht aufzupassen und alles mitzuschreiben, was der Lehrer von sich gab, doch ich wusste genau, dass das noch harmlos war im Gegensatz zu dem, was ich erleben durfte, wenn Kai sich zu Sehun gesellte.

Und meine Befürchtungen hatten sich bestätigt, denn Jongin hatte sich nicht mal darüber gefreut, mich noch weiter terrorisieren zu dürfen, sondern war so angepisst gewesen, dass es mich noch öfter sehen müsste, dass ich nach der ersten Stunde schon mit viel zu stark blutender Nase auf der Krankenstation der Schule gelandet war...

„Na, Kyungie? Wie geht's?" wurde ich schließlich von Minseok begrüßt und verdrehte die Augen bei dem leicht besorgten Blick des Älteren, als er mich an den Schultern nahm und von oben bis unten musterte.

„Hyung~" quengelte ich schließlich und schob den anderen von mir weg.

So sehr es mich auch rührte, dass er sich so gut um mich kümmern wollte, kam mir mittlerweile seine Übervorsicht manchmal auch durchaus überspannt vor.

„Was denn? Ich suche nur nach einem Grund, um Kris den Vorschlag zu machen, Jongin doch mal wieder eine reinzuhauen." wurde mir unschuldig entgegnet und ich erwiderte kurz das Grinsen des Älteren, bevor ich wieder ernst wurde.

„Nein, Kris kann es sich nicht leisten, dass er wieder zum Rektor geschickt wird, weil er sich geprügelt hat."

Minseok nickte nur, und doch war der Schalk nicht ganz aus seinen Augen gewichen.

„Wen soll ich verprügeln?" hörte ich plötzlich von hinten eine Stimme ganz dicht hinter mir und ich wäre wohl sofort in eine Schockstarre gefallen, hätte ich nicht die tiefe Stimme des Größten in unserem Trio erkannt.

Wir wandten uns zu dem anderen um und meine Laune wuchs noch weiter, obwohl der Dritte wie immer in der Schule einen nicht wirklich begeisterten Ausdruck zur Schau trug.

„Wenn man vom Teufel spricht..." murmelte Minseok und ich stimmte ihm mit einem Nicken zu.

„Also?" wollte Kris nur wissen und ich winkte ab.

„Minseok hat nur Schwachsinn geredet."

Ich ignorierte den leichten Stoß unseres Ältesten und schulterte nur ungerührt meine Schultasche.

„Gehen wir dann nach draußen?"

Vermutlich hätte ich mir in der Pause nicht denken sollen, dass der Tag bisher ganz in Ordnung verlief, denn kaum betrat ich wieder das Klassenzimmer, wurde meine Naivität bestraft.

Denn ehe ich auch nur auf meinen Platz gelangen konnte, stolperte ich auch schon über eins von Jongins langen Beinen, dass dieser „freundlicherweise" für mich auf den Flur hinaus ausgestreckt hatte.