Kapitel 5

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Vor mir schien Josh Dun an der Decke zu stehen, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Mit Wand kann es doch jeder."

Ich stieß die Füße von der Wand ab und landete elegant wieder auf den Beinen.

„Dann zeig doch du mal", forderte ich ihn auf und zog eine Augenbraue hoch.

Josh hob die Arme über den Kopf, nahm Schwung und ging dann in den Handstand. Die Muskeln an seinen Armen zeichneten sich ab und sein T-Shirt rutschte ein Stück nach oben. Er hielt den Handstand etwa vier Sekunden, bevor er das Gleichgewicht verlor und zurück auf die Beine kam.

„Okay, nicht übel", gab ich zu.

„Los, probier's mal", ermunterte Josh mich, doch ich zog eine Grimasse.

„Ich werde umkippen, mir den Kopf anschlagen und an Hirnblutungen sterben, glaub mir."

„Wow, bloß nicht zu optimistisch!" Josh ging einige Schritte auf mich zu und streckte dann einen Arm vor. „Komm schon, ich halte dich."

Ich war noch immer skeptisch. „Bist du sicher?"

„Klar, ich halte dich", wiederholte er. „Mach dir keine Sorgen. Wenn du umfällst, fang ich dich auf." Das Lächeln, das er mir zuwarf, war so warmherzig, dass ich mich darauf einließ.

Ich hob die Arme und ging in den Handstand. Meine Unterschenkel stießen gegen Joshs ausgestreckten Arm, der nicht ganz so unnachgiebig war wie die Wand und ich bemühte mich, das Gleichgewicht zu halten.

„Sehr gut!", sagte Josh begeistert.

Als ich stabil stand, spürte ich, wie Josh seinen Arm leicht von meinen Beinen löste.

„Josh, warte!", rief ich, als ich die Balance verlor. Josh packte meine Beine und bewahrte mich vor dem Umfallen. Ich richtete mich wieder auf und strich mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht.

„Na, das war doch ein Erfolg", sagte ich sarkastisch.

„Hey, das war schonmal ein Fortschritt!", entgegnete Josh. „Du kriegst das noch hin. Versuch's nochmal gegen die Wand."

Ich zögerte, doch als Josh mich erwartungsvoll ansah, machte ich wieder einen Handstand gegen die Wand. Josh trat neben mich und streckte den Arm dicht vor meinen Beinen aus.

„Versuch, das Gleichgewicht zu halten und von der Wand wegzukommen", forderte er mich auf und ich tat wie geheißen.

Langsam verlagerte ich die Balance, bis ich sachte gegen Joshs Arm stieß.

„Perfekt, genau so!", sagte Josh zufrieden. „Jetzt halte es so."

Er umfasste mit den Händen leicht meine Unterschenkel und öffnete dann ganz langsam die Hände. Nach einigen Sekunden verlor ich das Gleichgewicht und kam wieder auf die Beine. Josh strahlte mich so begeistert an, dass ich grinsen musste.

„Du standest alleine! Kurz hast du es gehalten! Länger hab ich es auch nicht geschafft!", gab Josh kund.

„Aber du hattest keine Hilfe", entgegnete ich.

„Na und? Du kriegst das auch noch ohne Hilfe hin." Er boxte mir leicht gegen die Schulter. „Sei doch stolz auf dich!"

„Bin ich doch", murmelte ich kichernd und rieb mir die Schulter.

Wir ließen uns wieder auf das Sofa fallen und ich ließ die Beine über die Armlehne baumeln und streckte mich auf dem Polster aus. Josh saß am anderen Ende.

„Das ist erst der zweite Tag. Wir können uns doch nicht schon langweilen", meinte Josh und legte den Ellbogen auf der Sofalehne hinter sich ab.

Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich langweile mich nicht. Ich mache Handstände und plaudere mit Josh Dun. Ich amüsiere mich prächtig."

A Companion in White // Josh DunDove le storie prendono vita. Scoprilo ora